Im Steigerwald von Stübach zum romanischen Kloster nach Münchsteinach,

„….wir eröffnen die Karpfensaison“                                                                                          zur Wanderung vom 13.02.2008
am:           
   16. August  2007                                                                                                                                   am 03.08.2011
Teilnehmer: Achim, Clemens, Jörg, Rolf S, Udo

Unsere Mittwochswanderung fand diese Woche an einem Donnerstag statt. Als erstes fuhren wir bis nach Altheim und legten am Grab unseres Wanderkameraden Ralf Schäfer eine Schale zu seinem Geburtstag nieder.

Anschließend fuhren wir zurück bis nach Stübach und machten uns auf die Socken. Von Westen kam eine dunkle Wolke genau auf uns zu, allerdings konnte sie uns nicht erschüttern, da wir bestens ausgerüstet und ohnehin schon mit allen Wassern gewaschen sind. 
Unser Weg führte uns nordwestlich in Richtung Baudenbach und prompt mußten wir auch noch unsere erwartete „Regenübung“ absolvieren. Nach ca. einem Kilometer hörte der Regen aber schon wieder auf und wir liefen nun an einem Waldrand entlang.
Dann stellte Rolf mit seinem nagelneuen Kompaß fest, daß unser Pfad nordöstlich schwenkt und wir stiegen auf einem sehr schönen Waldweg auf die Höhe. Um es genau zu nehmen: auf 381 m. Wir wollten nicht im feuchten Gras weiterlaufen und entschieden uns für den Flurbereinigungsweg, der uns dann direkt nach Münchsteinach führt.
Sehr zum Wohle unserer Obstliebhaber, die nun mehr in den Pflaumenbäumen hingen als am Wanderweg. Genuß pur. Wunderschöne reife Pflaumen, also genau die richtige Vorspeise.       (sieh mal wer da nascht!)
Außerdem ließen die schon fast roten Äpfel Achim ins Schwärmen kommen; er ließ sich bekehren: nein, nicht zum Sozialismus - aber er aß seine letzte Pink-Lady und verschreibt sich ab sofort heimischer Qualität.

Wir sahen die Spitze des Münchsteinacher Klosters erst relativ spät, da wir ja wieder steil in das Steinachtal hinabgehen mußten. Das war Anlaß genug für  Achim, schon mal nervös zu werden. Schließlich wollte er jetzt ordentlich mampfen. Unser Weg führte uns nun direkt zum Brauereigasthof Loscher, wo mal gerade noch fünf Plätze für uns frei waren. Schon waren sie besetzt. Aber was fanden wir als Speiseangebot: Karpfen! Klar wurde sofort zugeschlagen. Nur Zwei tanzten aus der Reihe, Achim verputzte ein Eisbein und Clemi genoß ein Steak. Udo war überglücklich, daß ihm der Wirt mangels Masse einen Karpfen brachte, nachdem er sehr unglücklich über seine Eisbeinbestellung war - denn umbestellt wird nicht! Rolf erzählte noch von seinen Schlafzimmererlebnissen mit Wolfgang - ohne zu sehen, daß noch andere Gäste im (vollbesetzten) Raum waren! -
dann konnten wir frisch gestärkt den Kulturhöhepunkt der heutigen Wanderung angehen:
das ehemalige Benediktinerkloster Münchsteinach.
Wir finden den Ort erstmals in einer Urkunde vom 8. August 912 erwähnt, als König Konrad dem Bischof Trachtholf Güter unter anderem in der Steinaha im Iffgau und in der Grafschaft des Grafen Ernst schenkte. Im 11. Jahrhundert ist der Ort im Besitz des Adelsgeschlechts derer von Steinaha. Adalbero von Steinaha wandelt im Jahr 1102 mit Bewilligung seiner Gemahlin Adelheid sein Schloss und die dazugehörigen Besitzungen in eine Benediktinerabtei um. Seitdem ist die Geschichte Münchsteinachs eng mit der des Klosters verbunden. Die dem heiligen Nikolaus geweihte Kirche dürfte um 1180 vollendet gewesen sein. Im Bauernkrieg (1525) wurden Kirche und Kloster zerstört. Daraufhin baute man zunächst den Ortsteil des Klosters als Pfarrkirche für die evangelische Gemeinde aus. Die Kirche wurde zwischen 1965 und 1970 renoviert. Das Ergebnis ist ein in seiner Geschlossenheit und Schlichtheit einmalig schöner Sakralraum. 1528 wir das Kloster von Markgraf Georg säkularisiert und der Besitz in ein Klosteramt umgewandelt. Im Dreißigjährigen Krieg hat der Ort schwer zu leidern. Von 1700 bis 1732 verpfändet die Markgrafschaft das Klosteramt Münchsteinach an das Bistum Würzburg. Amtshaus und Abtsschlösschen werden 1798 verkauft. (aus dem Internet)

Als wir die Kirche betraten wurden wir mit einem Orgelkonzert begrüßt. Ein Osterlied mit einer  modernen Melodie, die uns alle ansprach. Wir lauschten andächtig und waren von dem gesamten Ensemble sehr angetan. Unseren Burschen scheint doch noch etwas heilig zu sein.

Aber wir mußten zurück in die Natur. Die Zeit drängte; hatten wir doch heute noch einen zweiten Termin: Sauna.

Wir stiegen wieder den Schloßberg empor und hielten uns dann aber mehr auf der südwestlichen Seite mit dem Hinweisschild „Stübach“. Zunächst über freies Feld, dann aber wieder in den Wald hinein. An einem kleinen See mitten im Wald, dem „Tränkweiher“ bogen wir dann in südlicher Richtung ab und folgten nun dem talwärts laufenden Weg bis an das Ende des Waldes. Dort lag noch ein romantischer kleiner See mitten zwischen den hohen Bäumen. Über freies Feld liefen wir nun noch ca.500m und schon schloß sich unser Kreis wieder, denn wir erreichten unseren ursprünglichen Flurbereinigungsweg und hatten Stübach schnell wieder erreicht.

In Windeseile fuhren wir nach Erlangen zurück, denn Clemi mußte mit seinen Seglern noch einmal speisen und Udo wollte seine lädierten Muskeln massieren lassen.
Pünktlich um 17.00 Uhr waren wir an Ort und Stelle.

Fazit: Wandern ist schöner ohne Anschlußtermine.

Eine kurze, nicht anstrengende Wanderung zum sehr schönen romanischen Kloster Münchsteinach, Zwetschgen & Äpfel in Fülle, ca. 12 km

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