Nürnberg Schwaig - Röthenbach/ Pegnitz

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Wanderung am 29. November 2023 -  Wanderstrecke ca. 8,5 km

Dabei waren: AchimG, Henry, ManfredKa, ManfredKe, Roland, Udo

Im Pegnitztal, vor Nürnbergs östlichen Toren -
Schlösser an der Goldenen Straße von Nürnberg nach Prag

Bei vorangekündigtem kalten aber trockenem Wetter wollten wir unsere Pegnitztal-Wanderung dort fortsetzen, wo wir bei unserem letzten Besuch bei König Artur aufgehört hatten - in Schwaig. Wahrscheinlich zum letzten Mal mit direkter Fahrt mit der S1 vom Start- und zurück zum Zielbahnhof.

Vom Bahnhof in Schwaig liefen wir in einem kleinen Bogen zuerst westlich nach Malmsbach. Wir wollten das Schloss Schwaig und das ehemalige Wasserschloss Malmsbach, zumindest von außen, noch einmal begutachten. Vorbeimarschiert sind wir ja schon am 14.12.2022.

Das Schloss Schwaig war bis ins 19. Jh. Zentrum des kleinen Dorfes. Man erzählt sich eine Sage von der "Weißen Frau", die in früheren Zeiten im Schloss gesehen wurde. Auch soll ein unterirdischer Gang zum Malmsbacher Schloss geführt haben. Das ehemalige "Zeidelmuttergut" aus dem 15. Jh. ist eines der ältesten Höfe, es wurde später von  (verschiedenen) Nürnberger Patrizierfamilien als Herrensitz genutzt.

Schloss Malmsbach gehörte ursprünglich den Herren von Gründlach. 1323 kam es in den Besitz des Burggrafen von Nürnberg, Friedrich IV. Das Schloss hatte, vor den Toren Nürnbergs als Außenposten, große strategische Bedeutung. Vor dem Ersten Markgrafenkrieg erwarb Albrecht Achilles, Markgraf von Ansbach, das Anwesen. Zu Beginn des Krieges (1449) zerstörten Nürnberger Soldaten das Schloss. Danach wurde es ebenfalls von (verschiedenen) einflussreichen Nürnberger Patrizierfamilien erworben, u.a., bis 1540, die Haller von Hallerstein. Der letzte Besitzer war die Familie Grundherr.

Von Malmsbach ging es dann über die Pegnitz Richtung Behringersdorf, wo wir zu ersten Mal auf der "Goldene Straße"  wanderten - und zwar bis Rückersdorf, bzw. bis zum Ortsrand von Röthenbach.

Die Goldene Straße ist mehr ist als ein Weg von Prag nach Nürnberg. Sie ist ein Stück Geschichte bis zurück zu Kaiser Karl IV, und sie verläuft durch herrliche Natur. Karl der IV. war mehr als 50 mal mit großem Gefolge zwischen Prag und Nürnberg auf der Straße unterwegs. Sie wurde natürlich auch von anderen Königen, kirchlichen Würdenträgern und Kaufleuten genutzt und sie ist vermutlich auch der Grund für die vielen schönen alten Patrizierhäuser und Schlösschen in den Ortschaften an beiden Seiten des Weges.

Neues Schloss Behringersdorf: 1715 bekam Christoph Wilhelm von Tucher eine Genehmigung zum Bau einer Winterung für Gartenpflanzen mit einer Remise unter einem Dach. Der Plan wurde nie verwirklicht, es entstand ein Neubau, der mit dem Baugesuch wenig zu tun hatte. Nach längerem Rechtsstreit wurde die Fertigstellung des Rohbaus, nicht jedoch der Ausbau zum Herrenhaus, genehmigt, der, heimlich ausgeführt, dem Maurer einen 48-stündigen Arrest einbrachte. Das Erdgeschosses wurde zeitweise als Schule genutzt, der Ausbau des Obergeschoss (Stuckdecken) begann erst 30 Jahre nach dem Bauantrag, der Innenausbau war nach 100 Jahren noch immer nicht erfolgt. Der massige zweigeschossige Sandsteinquaderbau ist bis heute in Fami­lienbesitz.

Altes Schloss Behringersdorf: Der Alte Herrensitz wurde wohl im 15. Jh. von den Tuchers verkauft und wurde so zum Grolandschen Sitz. Nach mehreren wechselnden Besitzern wurde der heutige Bau im 18 Jh. von den Tuchern wiederhergestellt. Dazu gehört die Hofanlage mit dem Langhaus, den ehemaligen Stallungen, Personal- und Mietwohnungen. Das Herrenhaus befindet sich mit den übrigen Gebäuden bis heute in Familienbesitz.

Die Maria-Magdalena-Kirche in Behringersdorf wurde auf den Grundmauern einer 1439 gebauten Kapelle errichtet. Sie wurde 1719 eingeweiht. Der Stuck stammt übrigens von Donato Polli, der nicht nur den Erlanger Büchenbachern ein Begriff ist. Gestiftet wurde die Kirche von Christoph Wilhelm v. Tucher, der mit seiner Gattin Felicitas, geb. von Imhoff, so wie 4 weiteren Mitgliedern der Fam. Tucher von Simmelsdorf, in der Gruft vor dem Altar beigesetzt ist (letzte Beisetzung 1772). Die Gruft war lange Gegenstand einer Legende. In Kriegszeiten sollte darin ein Millionenschatz versteckt worden sein - eine Kassette mit Juwelen, Gold- und Silbermünzen. Auch sollte sich unter dem Altar eine Quelle befinden. Am 2. Mai 1927 hob man die 20 Zentner schwere Platte vor dem Altar ab und inspizierte die Gruft. Man fand außer den sechs Särgen jedoch nichts von dem, was man vermutete.

Dort, wo die Goldene Straße den Ortsrand von Röthenbach streift, verließen wir sie in Richtung „Gasthof Krone im Jägerhaus“ (0911502528). Dort erfreute uns nicht nur die original böhmische Küche und der Gänsebraten zu noch akzeptablem Preis. Die Wirtin, eine Landsmännin vom als Wenzel (Vaclav) geborenen römisch-deutschen Kaiser Karl IV., erneuerte unser Geschichtswissen und erinnerte u.a. daran, dass die Grenzen Böhmens einmal bis über Lauf hinaus reichten.

Nachdem auch der Palatschinken verzehrt war machten wir uns auf den kurzen Weg zum Bahnhof Steinberg und verabschiedeten Roland zu einem Rendezvous mit einer ehemaligen Nachbarin. 

 

 Bilder (vergrößern: "Klick" auf das Bild mit linker Maustaste - runterladen/ speichern dann mit rechter Maustaste)

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 oben Schloss Schwaig - unten das ehemalige Wasserschloss Malmsbach    

   

   

   

   

   

   Beringersdorf:  oben das Neue Schloss - unten das Alte

    unten: Maria-Magdalena (inder Mitte das Alte Schloss)

   

   

   

   

  war es die Sonne, die plötzlich erschien - oder die Vorfreude ??? 

  Achims erster Eisbecher seit Ende WK II ?
 
 

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