Datum: 10.
Oktober 2007
zur Wanderung vom 23.03.2011
Teilnehmer: Bruno, Clemens, Conni, Heinz, Jörg, ManfredKe, Rolf S,
Udo
Heute wollten wir den
goldenen Oktober genießen, deshalb entschlossen wir uns für eine Höhenwanderung.
Ausgangspunkt unserer Wanderung war der kleine Parkplatz vor der Kirche von
Wohlmuthshüll.
Der Weg führte erst einige
hundert Meter vom Ortsende in Richtung Wallerwarte, vor dem Bolzplatz folgten
wir denn der Blaustrichmarkierung Richtung Nordost. Bald waren wir im schönen
lichtdurchfluteten Mischwald und liefen auf schmalem Pfad weiter. Nach ca. 1 km
überquerten wir die Staatsstraße von Ebermannstadt nach Burggailenreuth und
Wohlmutshüll, waren auf der anderen Seite wieder auf gleichem schmalen und
romantischen Wanderpfad verschwunden. Erster markanter Anlaufpunkt war der
„Zuckerhut“ oberhalb von Rothenbühl. Wir mußten dafür einen kleinen lohnenden
Abstecher von ca. 150m auf uns nehmen, der sich aber sehr gelohnt hat. Von hier
hat man eine wunderschöne Aussicht auf das untere Wiesenttal. Unter uns
Ebermannstadt, oben Feuerstein und weiter vorne leuchtete die Vexierkapelle
herüber.

Nachdem wir wieder Fahrt
aufgenommen hatten, erreichten wir kurz danach die kleine Ortschaft Birkenreuth.
Unsere Aufmerksamkeit erweckte hier das alte Brunnenhaus
„Ein wenig
merkwürdig mutet es schon an, das graue, schiefergedeckte Ding in der Ortsmitte.
Mehr Dach als Unterbau, sieht es einer abgeschnittenen Kirchturmspitze recht ähnlich. Bei dem Unikum handelt es sich um das Brunnenhaus von Birkenreuth.
Vor über 200 Jahren hatten die Dorfbewohner in schweißtreibender Handarbeit
einen fast 70 Meter tiefen Schacht gegraben und damit eine bewundernswerte
Leistung vollbracht. Heute misst der Brunnen noch 43 Meter bis zum Grund und
führt immer noch Wasser. Seilwinde und Schöpfeimer über dem gemauerten Rand
lassen erkennen, dass die Birkenreuther schon vor dem Bau ihrer Wasserleitung im
Jahr 1923 damals über eine recht komfortable Wasserversorgung verfügten“
(Internet).
Nach kurzem
Plausch mit einer Bäuerin zogen wir dann auf einem Feldweg weiter auf unserer
Markierung, vorbei am Begegnunshaus und bis zum Weiler Wartleiten. Hier
schwenkten wir wieder nach Norden auf den Wanderweg, der uns zur Ruine Neideck
leitet. Durch einen
herrlichen Wald und weichem Waldweg erreichten wir auch nach einem knappen
Kilometer die stattliche Ruine.
Die Ruine Neideck gilt als
Wahrzeichen der Fränkischen Schweiz. Sie wurde erstmals 1219 urkundlich erwähnt
und wurde zu jener Zeit von den Schlüsselbergern bewohnt, bis im Jahre 1347
Konrad von Schlüsselberg (Urahne unseres Connies) bei einer Belagerung von einem
Wurfgeschoß getroffen und besiegt wurde. Ab 1737 wurde rötlicher und gelblicher
Marmor auseinem Bruch auf der Neideck abgebaut. Dieser Marmor wurde zum Bau der
Würzburger Residenz und der Ausstattung der Gößweinsteiner Basilika
genutzt. Neueste Ausgrabungen haben Funde aus der Urnenfeld- (12. bis 9.
Jahrhundert vor Christus) und aus der Hallstattzeit (550 bis 480 v. Chr.)
hervorgebracht. Außerdem wurden auch Baureste aus der Salierzeit (1000bis 1150
n. Chr.) gefunden.
Wenn man unten nur immer
vorbeifährt hat man keine Vorstellung von der tatsächlichen Größe dieser ehemals
wichtigen Burganlage. Wir waren also schon beeindruckt.
Nachdem wir den Ausblick auf das enger
werdende Wiesenttal von Streitberg bis rauf nach Muggendorf in uns aufgenommen
hatten, machten wir uns auf den Weg dorthin.
In der Gastwirtschaft Wehrfritz wurden wir
hervorragend bewirtet und konnten die zweite Hälfte der Wanderung
gestärkt angehen.
Denn nun hieß es erstmal schweißtreibend auf
die Höhe Richtung Trainmeusel und Ziel Druidenhain zu gelangen. Der Einstieg –
immer noch der blaue Längsstrich - war unmittelbar an der neuen Wiesentbrücke
der Umgehungsstraße. Insgesamt waren 200 Höhenmeter und 173 Stufen zu
überwinden. Aber das schafften wir routiniert und ohne großes Schnaufen. Die
Wegführung folgte an Wiesen und umgepflügten Feldern vorbei, dann wieder in den
Wald, unterhalb Weißensteins bis zum Druidenhain.
„Die geographische Position des Druidenhains
inmitten der bronze-, hallstatt- und latenezeitlichen Geländedenkmäler
dieses Raumes läßt die Vermutung einer vorgeschichtlichen kultischen
Nutzung dieses Ortes auf den ersten Blick nicht als Der Druidenhain war wohl nur
ein Teilstück einer riesigen vorchristilichen Kultstätte. So befindet sich noch
südlich zB. der "Vogelherd". Darunter versteht man eine Stätte von wo aus
Kundige den Vogelzug beobachteten und daraus Voraussagen auf bestimmte
Ereignisse machten.
Der Herdstein war im alten Germanien der Stein, von dem aus die Sonnenauf- und
-untergänge beobachtet werden konnten. So wundert es einen nicht, wenn man auf
dem Gipfel des Vogelherdes Reste des ehemaligen Steinkreises findet.
Zum Berich des Druidenhaines gehöhrte mit Sicherheit auch der östlich liegende "Kremersberg"
(487m). An seinem Westhang befindet sich, nach den Felssäulen und Felsblöcken zu
schließen, eine Visieranlage. unbedingt abwegig erscheinen.
Eine wissenschaftliche Absicherung aber gibt
es bis heute dafür nicht. Dennoch hat man das Gefühl in eine mystische Welt
abgetaucht zu sein".
Nachdem wir interessiert
umhergestreift sind und die Objekte alle bestaunt hatten, machten wir uns wieder
auf die Piste. Wir verließen nun unsere Markierung und folgten dem Weg bergan in
Richtung Kanndorf. Oben angekommen kürzten wir aber ab und am Rande des
Golfplatzes vorbei bis nach Kanndorf. Ca. 200 m vom Ortsende entfernt bogen wir
rechtwinklig nach Süden ab und nach wiederum nach ca. 500 m nach rechts. Wir
mieden den Flurbereinigungsweg und tippelten über die abgeernteten Felder bis zu
einem Feldweg. Dieser führte uns in einem schönen Halbkreis am Waldesrand
entlang punktgenau zu unserem Parkplatz in Wohlmuthshüll.
Mit vielen schönen
Eindrücken fuhren wir dann wieder zufrieden zurück nach Erlangen. Außer dem
schönen goldenen Herbstwetter hatten wir doch einige Höhepunkte, den Zuckerhut,
das Brunnenhaus in Birkenreuth, die großartige Ruine Neideck und den
geheimnisvollen Druidenhain. Die Wanderung können wir uns mal als Klassiker
merken.
zur Ruine Neideck
am Zuckerhut
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