Auf Vogelkunde im Mohrhofgebiet,
„…aber
eigentlich wollten wir ganz woanders hin“
Datum:
18. April 2007
Teilnehmer: Achim, Bruno, Clemens, Franz Barratini, Heinz, Jörg,
Udo, Willi,
zur Wanderung vom 20.02.2008
zur Wanderung vom 16.04.2008
zur Wanderung vom 11.03.2009
Wichtig für
Wanderungen sind immer klare Ziele und dafür sind wir bekannt. Also heute:
Eltmann am Main und dann nach Oberschleichach und Maria Limbach. Abfahrt RE
08.57, Ankunft 09.44 in Ebelsbach-Eltmann. Vier steigen in Erlangen ein und
weitere Vier in Baiersdorf, einmal wegen Parkmöglichkeit und zweitens und
wichtiger wegen Vermeidung von Zusatzkosten wegen Geltungsdauer Bayernticket.
Doch es kam
anders: Der vorgesehene Zug hält nämlich nicht in Baiersdorf und mit dem
nachfolgenden Zug kämen wir zu spät an, außerdem hat er sich eine Verspätung von
mehr als 30 Minuten genommen.
Also trafen wir
uns dann alle wieder am Bahnhof zu Erlangen (Stationus verspätus) und
nach kurzem Ratsschluß fuhren wir in das Vogelgebiet um Neuhaus und Mohrhof.

Wir stellten
unsere Karossen in der Nähe des schönen Wasserschlosses ab und bewunderten
zunächst mal die neueste technische Errungenschaft von Willi. Er hat ein neues
Klappfahrrad mit einem Elektromotor (byciclus electricus). Das zieht ihn
ohne persönliche Kraftanstrengung lässig jeden noch so kleinen Hügel hoch. Wir
anderen können dann nur noch neidvoll dahinterher latschen bis die Sohlen
brennen und die Socken dampfen.
Dann entschlossen
wir uns für eine kleine Rundwanderung und hofften sehnsüchtig, den großen
Brachvogel (Numenius arquata) ins Blickfeld oder noch
näher durch unsere
stets mitgeführten Feldstecher zu bekommen. Leider Fehlanzeige. Dafür sahen wir
ein Rudel von zwölf Rehen (Capreolus capreolus), die mitten in einer
Wiese lagen und sich genußvoll an dem frischen Gras labten und sich durch uns
auch nicht nervös machen ließen. Dazwischen flatterten einige Lerchen (Alauda
arvensis) und erfreuten uns mit ihrem Gezwitscher und Geflatter.
Wir umkreisten
dann aber noch den See und das Wasserschloss, aber mit dem klaren Ziel: Rein in
die Brauereigaststätte (Refugius trinkaus). Dort futterten wir
erstmal anständig. Anschließend fuhren wir wieder eine kleine Strecke bis nach
Poppenwind und liefen dann erwartungsfroh in das Vogelschutzgebiet Mohrhof (Centrum
aves).
Und schon sahen
wir eine Kornweihe (Circus cyaneus) ihre Kreise elegant am Himmel ziehen.
Weiter oben schwebte in unendlicher Leichtigkeit ein Schwarzstorch (Ciconia
nigra), den man in unseren Breiten nur sehr selten antrifft. Einige
Kibitze (Vanellus vanellus) stiegen bis an die Kornweihe heran und
zeigten uns ihre einmalig schönen Flugkünste. Ganze Schwärme von Möwen (Larus
argentatus) flogen im Verband schnell, schwungvoll und sicher über unsere
Köpfe hinweg. Einige Graugänse (Anser anser) schwammen auf den kleinen Teichen,
umgeben von einigen Haubentauchern (Podiceps
cristatus), die als Vögel auch fast unendlich
lange im Wasser tauchen können und sich ihre Nahrung vom Grund sammeln.
Wir waren von der
Vielfalt, Schönheit und Leichtigkeit, mit der sich diese Vögel in der Luft
bewegen tief beeindruckt.
Einige Etagen
höher sah man ab und zu auch die Kondensstreifen von künstlichen Vögeln (Avus
lärmus), die von dem Säugetier Mensch (homo sapiens sapiens) mühevoll aus Blech
und Turbinen zusammengebastelt werden und nur mit viel Krach und hohem Aufwand
an Energie in der Luft gehalten werden können.
Hier wurde uns so
richtig vor Augen geführt, was die Schöpfung tagtäglich an Wunderbarem leistet
und was wir kleine Menschlein eigentlich nur mühevoll zustande bringen.
Warum glauben wir
dennoch, daß wir mit unserer Technik die Natur und alles beherrschen könnten?
Auf unserem Weg
trafen wir auch noch einen Teichwirt, der uns über die Fischzucht berichtete und
seine frischen Karpfen (Cyprinus carpio)
als „K2“, also zwejährig, in seinen Teich
freigab. Sehr zur Freude der Kormorane (Phalacrocorax carbo) und Reiher
(Ardea
cinerea), denen sicher auch klar ist, daß
ihnen im Naturschutzgebiet nicht viel geschehen kann. Also ein gefundenes
Fressen.
Trotz unserer Planungsumstellung ein gelungener Tag,
mit viel Stoff zum Nachdenken. |