Stuttgart

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Ausflug am 2. und 3. Mai 2023

Dabei waren:
AchimG, Henry, ManfredKa, Pit, Roland, Udo und Maria

Tag 1 - Aller Anfang ist schwer -

... Diese leidvolle Erfahrung hat sich wieder einmal bestätigt, als wir um 7:30 zum Treffpunkt am Bahnhof kamen.
Bei der Bahn standen alle Räder still - zunächst – bis dann doch der RE sich zumindest bis Fürth in Bewegung setzte. Unterwegs wurden noch Achim und Henry eingesammelt zu guter Letzt auch noch Maria. Nach einem Spurt zur U-Bahn in Fürth wurde der RE 90, der uns nach Stuttgart bringen sollte, gerade noch erreicht.

Wir entschieden kurzfristig schon in Bad Cannstatt aus- bzw. umzusteigen, wo uns am Bahnhof rotblühende Kastanien begrüßten und wir unser Gepäck deponierten, um keinen unnötigen Ballast auf Berges Höhen schleppen zu müssen. Vom S-Bahnhof Untertürkheim erklommen wir den Rotenberg, wo wir das schwäbische Taj Mahal besuchten, nachdem wir viele Höhenmeter durch die Weinberge hinaufkeuchten. Bei 392 Meter über NN erreichten wir unser Ziel, das Grabmal Königin Katharinas. Leider war es geschlossen und nur von Außen zu bewundern.

Der klassizistischen Grabkapelle auf dem Württemberg dienten antike Bauten wie das römische Pantheon, aber auch Renaissance-Bauten wie die Villa Rotonda in Vicenza als Vorbilder. Ähnlich einem Tempel ist sie mit antiken ionischen und korinthischen Säulen und Pfeilern, einer kassettierten Kuppel und antikisierendem Gebälk, gusseisernen Dreifüßen und Opferschalen (im Außenbereich) ausgestattet. (inhaltlich: https://www.grabkapelle-rotenberg.de/wissenswert-amuesant/stilgeschichte)

Hungrig und durstig kehrten wir im Rotenberger Weingärtle ein, wo uns eine nette und hübsche Bedienung mit Trolenchee (Trollinger) und köstlicher Atzung vor dem Verhungern und Verdursten errettete und wir den herrlichen Blick über die Weinberge genießen durften. Dank der herausragenden logistischen Leistungen unseres Henry konnten wir anschließend durch die Busfahrt nach  Untertürkheim unsere Füße schonen und uns mit der U-Bahn (bessere Straßenbahn) zum Kursaal nach Bad Cannstatt begeben um viele Silberrücken beim Planschen im Mineralwasser zu beneiden. Dann erfolgte die Verkostung 3-er verschiedener Mineralbrunnen mit den Geschmacksrichtungen „Schweflig-faulig“ (nur nach ärztlicher Anordnung), bitter-salzig, lauwarm-prickelnd. Die zahlreichen Defätisten unter den Sockenqualmern hatten wohl Champagner erwartet, aber dass die Verkostung gratis und kostenlos war, wurde nicht estimiert. Seis drum!

Schließlich erreichten wir die historische Altstadt von Bad Cannstatt mit der Küblergasse. Schönes Fachwerk, üppige Handwerkerzeichen, Travertingestein prägen diesen ältesten Stuttgarter Stadtteil, der von den Römern gegründet wurde, die dort ihre morschen Knochen und Gelenke im Mineralwasser pflegten. Da die Sockenqualmer aber eher wasserscheu sind, wurde die Mitnahme einer Badehose als zu aufwändig empfunden und das Baden fiel daher ins Wasser. Udo pfiff auf seine kürzlich erzielten Fastenerfolge und genehmigte sich an 2 verschiedenen Eisdielen jeweils eine Familienportion. So gestärkt wurde auch noch das „Frühlingsfest“ auf dem Canstatter Wasen besucht, nicht ohne vorher einer strengen Leibesvisitation durch sehr junge Polizisten mit der MP im Anschlag unterzogen zu werden. Udo wurde schon wieder rückfällig und genehmigte sich zu allem Überfluss noch Schokotrauben am Stil, während die charakterfesteren Sockis standhaft blieben.

Nachdem das Gepäckschließfach alles wieder herausgegeben hat (nicht das Geld), brachte uns die S-Bahn nach Stuttgart Mitte in die Nähe unseres Hotels in der Hospitalstrasse, wo wir uns den Wanderschweiß endlich abwaschen konnten und nach kurzer Erholungspause ins Paulaner-Gasthaus marschierten. Auf dem kurzen Marsch dorthin meinte Udo, dass wir schon dort entlang marschiert wären, wollte aber keine 5 Euro setzen, um seine Ehre wegen Fehleinschätzung reinzuwaschen. Seis drum. (Bem. Udo: die Angelegenheit muss noch durch ein Schiedgericht geklärt werden. Als Schöffen schlage ich vor: Achim, Henry, Manfred, Pit und Maria J).

Im Paulaner angekommen, bestellten wir aufgrund der exorbitanten Preise (€ 33,90 für einen Zwiebel Rostbraten) eher preiswerte Gerichte, die wir in unserem exklusiven Chambre Separee ungestört vor anderen krakeelenden Gästen, einnahmen. Die ganz Verwegenen spülten das Ganze mit einem Maibock hinunter.

Nachdem Maria aufgrund des langsamen Gelatsches nicht mehr marschierwillig war, stürzten sich die 6 verbliebenen Sockis ins „Stuttgarter Nachtleben“, ohne sich moralisch rechtfertigen zu müssen. Zunächst grauste sich aber Pit vor der grünfreien Stadt. Roland nahm das persönlich und versäumte später kaum eine Gelegenheit Pit zu fragen, welche Farben er sehe. Aufgrund einer augenärztlich diagnostizierten „Rot-Grün-Blindheit“ sei ihm das aber nachträglich verziehen.

Von der im 2. WK zerstörten Stuttgarter Altstadt konnten wir nur noch wenige Zeugnisse entdecken, dafür fanden wir den städtischen Lusttempel, der durch 3 Farben und ein rotes Lichtlein glänzte und durchaus Verkehr hatte.

Aber da die Sockis ja Menschen von Kultur sind, versagten wir  (altersbedingt?) allen Versuchungen und gingen zum Schillerplatz, zur Stiftskirche und in den Innenhof des „alten Schloss“ -es. Ein Renaissancebau aus dem 16. JH, ursprünglich ein Wasserschloss, heute Museum. Weiter ging es über den Schlossplatz, am „Neuen Schloss“ vorbei in den „Schlossgarten“ zum „Eckensee“ mit einer Monumentalskulptur, ein „Mahnmal für den Klimaschutz“, geformt durch ein Unwetter, das die Kupferdachverkleidung zusammengefaltet hat, das vorher das Dach des Opernhauses war.

Zu guter Letzt besichtigten wir die Dauerbaustelle Stuttgart 21. IBS Dezenber 2025, hoffentlich kein zweites BER.

Müde kehrten wir ins Hotel zurück und 5 der Herren waren wegen übergroßer Schwäche nicht mehr in der Lage, ihre Zimmer zu Fuß zu erreichen und zogen es - aufgrund einer Fehleischätzung des eigenen Gewichtes - vor, den Hotelfahrstuhl, ausgelegt für 5 Personen a 75 Kg, zu besteigen. Da der Autor nicht so risikofreudig war und seine Schlafstatt per Pedes erklomm, kann das darauffolgende Drama nicht en détail beschrieben werden; Jedenfalls nahm es, dank Udos mechanischer Grundausbildung (dem Inschenör ist nichts zu schwör) ein gütliches Ende und die 5 konnten die Sardinenbüchse mit einem waghalsigen Sprung verlassen, bevor Pit's Schnappatmung auffiel und Achims Gesichtsfarbe von hell- in dunkelblau wechselte.

Tag 2

Nach ausgiebigem und gutem Frühstück brachte uns die U-Bahn zum Marienplatz, wo die Zahnradbahn (Zacke) bereits auf uns wartete. In überraschend schneller Fahrt sausten wir vorbei an schönen Häusern und alten Villen die „alte Weinsteige“ bis nach Degerloch empor. Nach 30 minütigem Marsch erreichten wir den Fernsehturm 211 m hoch, fertiggestellt 1956, und mussten noch 10 Min. warten, bis wir eintreten und zur 150 m hoch gelegenen Aussichtsplattform hochfahren durften. Obwohl es noch etwas diesig war genossen wir die fantastische Fernsicht und den Ausblick über Stuttgart. Nach dem Rücksturz per Fahrstuhl gingen bzw. fuhren wir zurück zur Zacke nach Degerloch, wo wir den Einstieg in den gut ausgeschilderten „Blaustrümpflerweg“ fanden und uns Dank Henrys Garmin uns nicht weiter verliefen. In flotter Marschgeschwindigkeit gingen wir durch einen Bärlauch- und Buchenwald, und machten Station im Dornhalden Friedhof am Grab der 1977 suizidierten RAF-Terroristen. Den Hinweis auf das Grab gab uns wohl ein Alt-Symphatisant unbestimmten Geschlechtes. Weiter ging es zum Waldfriedhof wo schon der ESE, „Erbschleicherexpress“ auf uns wartete, ein weiterer Höhepunkt unserer Reise. Diese Seilbahn ist Original seit 1929 erhalten, allerdings hat man einen hochmodernen „Rekuperationsmotor“ eingebaut. Auf halber Fahrtstrecke war der Gegenzug halb voll mit Erbschleichern besetzt. Im Tal unten angekommen wollte sich Manfred mit Roland einen Scherz erlauben und seinen liegengelassenen Pullover nicht sofort kameradschaftlich übergeben, aber das gelang ihm nicht.

Von der Talstation ging es wieder zu Fuß bergauf, hoch zur „Heslacher Wand“. Eine sehr gut aussehende, sportliche junge Dame gab wieder Zeugnis davon, wie freundlich und hilfsbereit die Stuttgarter*innen (m/w/d) sind und sprach uns Mut zu, den Anstieg durch den grünen Wald  zu wagen. Am höchsten Punkt ging es dann ziemlich eben weiter auf dem „blauen Weg“. Unterhalb davon waren wilde Gärten mit blühenden Obstbäumen und Ausblicken auf die Stadt. Nach einigen 100 Metern kam wieder besiedeltes Gebiet, ein Wohnviertel der armen Suttgarter, die sich keine Talwohnlage leisten können und den beschwerlichen Berganstieg hauptsächlich mit sehr kleinen Autos zurücklegen, die ein kleiner Handwerker in Zuffenhausen zusammenbastelt. Die Häuser sind meisten sehr alt und aufgrund der großen Grundstücke können diese armen Leute dort ihre eigenen Kartoffeln und Gemüse anbauen.

Endlich ging es über die Hasenbergsteige wieder talwärts, allerdings mussten wir dann aber einen letzten Anstieg zur „Karlshöhe“ bewältigen. Dort konnten wir in einem kleinen Biergarten Aussicht, Bier und Mittagessen beim „Tschechen“ genießen. Der anschließende Endspurt führte uns schließlich zum „Feuersee“, auf dessen Halbinsel die schöne neugotische „Johanneskirche“ steht. (erbaut 1866-74). Im 2. WK weitgehend zerstört und mit niedrigerem Turm wiedererbaut. Ein kurzer Besuch im Innenraum offenbarte viel sehenswerte Details.

Ein fast größeres Interesse als der Kirche wurde aber den Karpfen im See geschenkt. Bloß weil wir schon im Mai sind, verzichtete Udo darauf, ein Exemplar zu angeln und zu verspeisen.  Der Feuersee war unser Wanderendpunkt und nach einer S-Bahnstation erreichten wir das Hotel Astoria, wo wir unser Gepäck wieder abholten. Hier trennte sich die Gruppe. Der größere Teil besuchte noch die sehr interessante Ausstellung "Stuttgart 21", während Roland noch zu einem Verwandschaftsbesuch nach Ludwigsburg musste. Damit war der Stuttgart-besuch beendet, genauso wie dieser Bericht -

.. den der ganz offensichtlich immer noch in seine Heimatstadt verliebte Roland verfasst hat.

 

 Bilder (vergrößern: "Klick" auf das Bild mit linker Maustaste - runterladen/ speichern dann mit rechter Maustaste)

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 Das Wanderwetter in und um Erlangen

 

 "Trau - schau - wem": je näher die Zukunft der Gegenwart kommt,
                                       desto mehr gleichen sich die Vorhersagen.

    

 Für Erlangen und Umgebung: der "Wetterochs", auf den man sich,
 für seinen kürzeren Vorhersagezeitraum, immer gut verlassen konnte.

  
 ">> weitere Aussichten" zeigt 6 Tage / bzw. 7-11 Tage für Erlangen
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