Vom 5. bis 13. Mai im Zittauer Gebirge
Vorwort Aber es gibt ein kleines Fleckchen auf unserer
Deutschlandkarte wo wir noch nicht waren: In der Oberlausitz. |
Soviel sollte in diesem Fleckchen Erde stecken? Na, dann hört einfach mal zu
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Freitag 5. Mai Pünktlich wie ein Präzisionsuhrwerk fanden sich alle
Sockis früh um 07.00 Uhr am Bahnhof Erlangen ein. Unsere Fahrt mit Bayern- und
Sachsenticket führte über Nürnberg (umsteigen), Hof (umsteigen) dann nach
Dresden (wieder umsteigen) bis nach Görlitz. Die Fahrt verlief erwartungsgemäß
mit Schnattern, Zeitung lesen und Gegend betrachten. Glücklicherweise kamen
diesmal alle gleichzeitig an, also ganz ohne Ausfälle. |
Unser erster und einziger Gepäckmarsch führte uns zu unserem Quartier der Görlitzer Jugendherberge. Mit Dieters GPS schafften wir das auch punktgenau. Ein stattlicher Jugendstilbau erwartete uns in einem sehr schönen Park. Also wie üblich Bettwäscheempfang, Stube und Bett herrichten und dann ging es auch schon wieder in die Stadt. Am Abend hatten wir dann eine hervorragende Stadtführung durch die Altstadt von Görlitz. Unsere Führerin übernahm uns am Dicken Turm und streifte mit uns an allen bedeutenden Flecken umher. Wir begeisterten uns immer mehr an der Schönheit dieser Stadt. Gott sei Dank blieb wenigstens Görlitz während des Krieges ziemlich unbeschädigt. Interessant waren der Flüsterbogen – wurde natürlich gleich ausprobiert – das Biblische Haus und das Rathaus mit seiner interessanten Treppe. Justitia als Denkmal hatte nicht die sonst übliche Binde vor den Augen, sondern wollte hier wohl mit klarem Blick sehen, was zu be- oder abzuurteilen war. Mit einem Dämmerschoppen in einer Traditionsgaststätte schloss dann dieser Abend und wir schritten gut gestärkt in Richtung unserer Jugendstilvilla. |
Samstag 06.Mai Das übliche Gerangel im Waschraum, aber zum Schluss kam
jeder frisch rasiert und mit frischem Atem heraus. Nach dem Frühstück holte uns
unsere Führerin auch schon wieder ab und zeigte uns heute Vormittag die anderen
Stadtteile. Wir spazierten der Neiße entlang, an dieser Stelle ist sie auch die
Grenze zu Polen, bewunderten das Neißeviadukt, das in den Jahren 1844 - 47
erbaut wurde und immerhin 32 Bögen aufzuweisen hat. Unser nächster Stopp war
dann am Stein des 15. Meridians, der genau durch Görlitz läuft.
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Als wir wieder die Neiße überquerten besuchten wir noch die Kirche Peter und Paul (außer Conny, er wärmte sein Fell in der Frühlingssonne). Diese Kirche liegt auf einem Felsplateau hoch über der Neiße. Dann war unsere Führung auch zu Ende und wir nutzten die Zeit bis zur Abfahrt mit einem Spaziergang durch Görlitz, besuchten noch den schönen Bau von Karstadt. Die meisten trafen sich zum Mittagessen beim Tiergarten in der Nähe der JH. Dann schnappten wir unser Gepäck und trabten wieder zum Bahnhof. Mit der Lausitzbahn fuhren wir bis nach Zittau, teilweise auf polnischem Terrain. In Zittau wechselten wir dann rüber zur Dampfbimmelbahn. Dieter und S-Klaus fuhren gegen geringes Entgelt sogar auf dem Führerstand mit und kamen aber leider nicht verrußt wieder zurück. Die Bahn zuckelte langsam in das Zittauer Gebirge und brachte uns in unser Standquartier für die nächsten sieben Tage, nämlich in den Kurort Oybin. Also Bierchen trinken, etwas Futter aufnehmen und dann der übliche Erkundungsspähtrupp in das malerische Oybin. Hinauf zur Bergkirche und zum Burgtor. Der ehemalige Innenminister von Sachsen – Herr Eggert – feierte in unserem Hotel auch seinen Geburtstag, so dass wir im Nebenzimmer einen Begrüßungstrunk einnahmen. Hier stieß auch Rainer Danzig zu uns, der uns einen groß Teil unserer Oberlausitzwoche begleiten sollte. Er gab uns auch heute schon wertvolle Hinweise und Ratschläge. Damit endete der erste Abend in Oybin. |
Sonntag 07. Mai Frühstück ist um acht Uhr angesetzt. Klar, dass um halb
acht schon die ersten draußen stehen und auf dem Berg Oybin nach den
Wanderfalken Ausschau halten. Das geht die ganze Woche so. Aber es ist schon
auch interessant. Erst bis man ihn sieht, was er dann so tut und wo er wieder
verschwindet. |
Wir steigen in den romantischen Hausgrund hinab, treffen dort eine Holzfigur und gehen über die Elfenwiese in Richtung Pferdeberg. Die Umgebung ist wild romantisch und wir genießen die himmlische Ruhe. Unser Willi, der sein Schlachtross ja immer mit sich führen muss hat die meisten Schwierigkeiten mit den schmalen und steilen Pfaden. Aber er hält wie ein wackerer Rittersmann tapfer durch. An der Katzenkerbe wenden wir uns nach rechts, umrunden den Ameisenberg und suchen eine kleine Rast an einem Punkt mit einer tollen Aussicht. Dann führt uns unser Weg hinab ins Tal und wir kommen bei der Teufelsmühle wieder in von Menschen bewohnte Gebiete. Es ist Kaffeezeit und was liegt näher, als sofort die Gastterasse zu besetzen. Bei Kaffee, Kuchen, Eis und Weißbier genießen wir den Sonntagnachmittag. Pit ereilt hier ein schwerer Schlag. Seine bisher so treue Kamera gibt wie aus dem Nichts ihren Geist auf. Alle Wiederbelebungsversuche waren vergeblich. Dem blauen Klaus wird seine Wanderhose noch mit einem Hefeweizen getränkt, soll schließlich auch was davon haben. Nachdem wir uns gestärkt haben, gehen wir munteren Schritts wieder an dem Bahngleis entlang nach Oybin. Nach dem Abendessen unternehmen Einige noch den obligatorischen Abendverdauungsspaziergang. Aber wir treffen uns alle wieder zum Absacker in unserem Hotel. |
Montag 08. Mai 06 Auf nach Jonsdorf und in die Mühlsteinbrüche! Frischgemut
zieht eine Karawane strammer Sockis durch Oybin und arbeitet sich in Richtung
Jonsdorf vor. Wir bestaunen die vielen und schönen Umgebindehäuser, die
wunderschöne Frühlingslandschaft mit den blühenden Bäumen und Gärten. Dann
verschwinden wir im Wald. Ebenfalls eine sehr schöne Stimmung. Über den „Stern“
an der „schwarzen Pfütze“ gelangen wir zu der ehemaligen Steinbruchverwaltung.
Von hier wieder bergauf direkt in die Mühlsteinbrüche. Hier erwartet uns eine
einmalige Landschaftsstruktur. Aus dem Felsen wurden seinerzeit die Mühlsteine
herausgebrochen und man hat damit heute eine Landschaftsstruktur geschaffen, die
sehr sehenswert ist. Man läuft an der alten Schmiede vorbei, an der
Pulverkammer, an immer neuen Aussichten auf die Brüche. Man kann eigentlich nur
erahnen, mit welcher Mühe die Arbeit seinerzeit verrichtet wurde. Aber dadurch
hat man als Wanderer eine urige und bizarre Struktur in der es Spaß macht
herumzustöbern. |
Wir genossen noch die Aussichten von den Orgelfelsen und schlängelten uns dann durch die Abgründe und Schluchten wieder nach Jonsdorf zurück. Mittagsrast war in der schön hergerichteten Bahnhofsgastwirtschaft. Eintopf und Bier schmeckten wie immer. Durch den Kurpark schritten wir zum Schmetterlingshaus und bewunderten die kleinen und großen Flattermänner in ihrem Areal. Außerdem sind dort auch noch Terrarien mit Reptilien, Spinnen, Geckos und ähnlichem Getier. Also ich muß schon sagen, mir sind da meine beiden Streichelfellkaterchen viel lieber. Einige konnten sich wieder mal gar nicht von den vielen Schmetterlingen trennen. Man hatte schon den Eindruck, die wollen sich dort auch noch verpuppen. Aber ob da dann ein so schöner Schmetterling ausgeschlüpft wäre möchte ich doch arg bezweifeln. Unser Rückweg führte uns wieder am Bahnhof vorbei auf die Höhe und rund um den Jonsberg zurück nach Oybin. Danach das übliche Bierchen, das Richten des Gefieders unter der Dusche und das wohl verdiente Abendbrot. Außer Conny fallen jetzt noch zwei Kameraden wegen Darmproblemen aus, Sachsenklaus und Dieter winden sich auf ihren Zimmern unter dem Kreischen ihrer Gedärme. Schmatz-Kotz!! Aber auch unser Genießer Heinz lässt den üblichen Appetit vermissen und auch Charles von Flambier schont seinen Verdauungstrakt. Die anderen unternehmen noch einen Spaziergang am Abend und das Pflichtbierchen oder Weinchen kurz vor dem Schlafengehen. |
Dienstag 09. Mai Auf nach Zittau! Die Truppe ist pünktlich um 09.00 Uhr
abmarschbereit vor dem Hotel und wir nehmen den Weg wieder über die Teufelsmühle
auf.
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Die Hauptkampftruppe schwenkte noch nach rechts ein, wanderte entlang der Neiße bis zum Grenzübergangspunkt um dann in die Stadt einzulaufen. Pünkltich um 12.00 Uhr trafen sich dann alle – außer erstmal Dieter – mit Herrn Danzig am Zittauer Rathaus. Ohne Mampf kein Kampf, also erstmal zur Stärkung in die nächstgelegene Kneipe, hier der Biergarten des Klosterstübles. Dieterchen fand uns dort dann auch noch, nachdem er seine weibliche Unterstützung in der fernen Heimat eingeschaltet hatte. Zittau eine uralte Stadt ist erstmals 1238 bezeugt worden und kurz darauf entstanden die ersten Befestigungen unter Ottokar II. Zittau war neben Leipzig der wichtigste Handelsplatz in Sachsen und gedieh prächtig. Wir konnten das an der Struktur der Stadt noch deutlich ablesen. Zittau war auch Mitglied im Sechsstädtebund. Im 19. Jahrhundert wurde allerdings die alte Stadtmauer zugunsten einer schönen Wallanlage geschliffen. Wir besuchten auch das schöne Rathaus und den Ratssaal, beides hinterließ einen sehr gediegenen Eindruck. Hervorzuheben ist noch die Johanniskirche vor allem wegen der unterschiedlichen Stielepochen. Ihren letzten Schliff erhielt sie allerdings von keinem geringeren als Karl Friedrich Schinkel im vorletzten Jahrhundert. In der kleinen Kirche zum heiligen Kreuz hatten wir auch noch einen Vortrag über das große Fastentuch. Ein kundiger Führer lehrte uns den historischen Hintergrund und die Inhalte des Tuches anhand der biblischen Geschichte. Danach war wieder mal „freie Jagd“, man trank irgendwo ein Kaffeechen und traf sich dann am Bahnhof, um mit dem Bimmelbähnchen wieder zurück nach Oybin zu fahren. Allerdings wies der Fahrplan mal wieder seine Tücken auf. Der Zug fuhr genau in dieser Woche nicht und wir mussten dann mit dem Bus nach Oybin zurückfahren. Dennoch ein sehr schöner Tag mit vielen neuen Eindrücken und einer Stadt, bei der sich ein Besuch sicher immer wieder lohnt. |
Mittwoch 10. Mai Wir fahren in Pits Heimat nach Reichenberg und besuchen Wallenstein Wetterlage: Der Himmel ist blau, kein Wölkchen, schöne Frühlingstemperaturen Heute fahren wir mit dem Bus. Unser Frühstück findet bereits um 07.30 Uhr statt, damit wir rechtzeitig um 08.00 Uhr losbrausen können. Rainer Danzig wird wieder unser kundiger Führer sein. Er hat uns eine interessante Fahrt versprochen und so wie wir ihn kennengelernt haben, sind wir davon auch überzeugt. Zuerst nehmen wir Kurs auf Lückendorf und anschließend rollen wir über Zittau. So können wir das noch mal angucken was wir bereits erlaufen haben. Dann über die Grenze nach Polen. Wir erkennen schon noch die deutschen Strukturen, allerdings sind die Ortschaften und die Häuser meist vergammelt. Kurz darauf wieder eine Grenze,diesmal nach Tschechien und nach kurzer Fahrt haben wir auch schon Friedlandt erreicht. Friedlandt ist für uns deshalb hochinteressant, weil wir das mit Wallenstein – dem Herzog von Friedland – in Verbindung bringen. Allerdings lernten wir nun, dass ihm diese Gegend nur ganze 12 Jahre gehört hat und er ohnehin meist im Felde war. Mußte sich ja mit Rolfs Gustav Adolf rumkloppen. Die Burg wurde bereits im 13. Jahrhundert gegründet, ging 1558 an die Herren von Redern über und 1620 schließlich kam Wallenstein auf die Burg. Nach Wallensteins Tod ging die Burg dann an die Familie des Feldherrn Graf Gallas über. Soweit zu den Herrschaften in diesem Herzogtum. Die Burg selbst ist schon beeindruckend, zum einen wegen der tollen Anlage zum anderen wegen der Museen und Räume. Die Führung dauerte insgesamt gut zwei Stunden. Danach reisten wir am Isergebirge entlang bis nach Reichenberg. Oberhalb von Reichenberg thront das Wahrzeichen, der Jeschken mit seinem imposanten Turm. Wir aber zogen in die Innenstadt und genossen im edlen Hotel zum Löwen erstmal Gulasch mit böhmischen Knödeln. Dank an Achim für seine Geburtstagsrunde. Aber ebenfalls an Pit, der seine Kameraden als Sohn dieser Stadt zu einem Umtrunk einlud. |
Klar dass wir Pits Heimathaus unter die Lupe nahmen. Das ist dann doch immer auch bewegend, wenn man bedenkt, dass er als kleiner Bub zwangsvertrieben wurde und über eine Odyssee dann schließlich in Erlangen landete. Rainer Danzig führte uns noch durch die schöne Innenstadt und zeigte uns auch die Sehenswürdigkeiten. Beeindruckt sind wir alle von dem sehr schönen Rathaus. Ein Schauder läuft uns den Rücken herunter als wir auch noch die „Panzerketten“ angucken, die zur Erinnerung an den kurzen Prager Frühling und die von den Sowjets ermordeten Bürger errichtet wurden. Wir können immer wieder nur von großem Glück reden, dass die deutsche Wiedervereinigung ohne jedes Blutvergießen gelang. Unser Weg führte uns dann durch liebliche böhmische Landschaften, aber auch noch zu einem Höhepunkt. Wir fuhren bei Sloup zu dem „Betgraben“, das ist eine kleine Marienkapelle, die direkt in den Fels gehauen wurde. Die Jungs wurden dabei richtig andächtig. Allerdings begossen wir das Ganze dann in der nahe gelegenen Wirtschaft mit einem original Pilsner Urquell. Dann ging es wieder hinauf zur deutschen Grenze und über das Gebiet Tolstejn und Varnsdorf kamen wir wieder nach Deutschland. Durch das Gebirge führte unsere Route nun wieder nach Jonsdorf und dann direkt nach Oybin. Hier kamen wir gerade rechtzeitig um zu unserer 60er und 70er Jubelfeier das Buffet zu eröffnen. Die waren nun die 70 er Ritter Klaus Dieter, Heinz und Günter sowie die 60er Jörg, Henry und Willi. Alle erhielten den Socki-Orden am Bande. Einige hatten noch einen gewissen Hang zur Reinlichkeit glätteten unter der Dusche ihr Gefieder. Aber die Küchenchefin und die netten Damen richteten ein Buffet vom Feinsten für uns her. Da lief uns schon das Wasser unter der Brücke zusammen. Ein kompletter Schweinshaxen mit Klößen war natürlich der Höhepunkt. Eine Nixe aus Butter thronte auf der Käseplatte. Sie wurde aber rücksichtslos von den hungrigen Knaben zerlegt. An diesem Abend schmetterten wir auch mal wieder unsere alten Lieder, allerdings ist der Gesang nicht mehr so markant wie seinerzeit. |
Donnerstag 11. Mai Am Vortage wurden wir uns einig, dass wir diese schöne
Gegend nicht schon am Freitag früh verlassen und in Richtung Löbau
weiterzuziehen, um dort Stadt und Turm kennen zu lernen. Mit Rainer Danzig
vereinbarten wir, dass wir am Donnerstag Scharfenstein und Hochwald erkunden und
mit ihm dann am Freitag den Töpfer und Lückendorf bewandern werden. Gesagt –
getan. Rolf hatte inzwischen massive Probleme mit seinen Gehwerkzeugen, sein
Gang glich inzwischen einem Rap-Tänzer. Er würde mit dem kleinen Bähnchen direkt
zum Hochwald fahren und uns dort erwarten. Obwohl er wie immer Härte gegen sich
selbst walten ließ, zeigte er auch Einsicht. Willi und sein unermüdliches
Schlachtross blieben bei der Truppe. Es sollte sich lohnen. |
Wir unternehmen eine Zeitreise in die Geschichte Wir waren pünktlich um 19.30 Uhr am Bergkirchlein als sich uns eine junge Magd mit Namen Brunhild näherte. Sie begrüßte uns freundlich und artig und führte uns zur Burg. Aber sie gab uns auch Erklärungen aus alter Zeit die sagenhaft verbrämt waren. Unsere Ritter hörten der Maid aufmerksam zu und waren ausnahmsweise sehr brav. Am Burgtor wurden wir dann vom Burgherrn als Gäste willkommen geheißen, obwohl uns sein scharfes Schwert erheblich Respekt einfloss. Was würde da noch auf uns zukommen? Er erzählte uns von der reichhaltigen Geschichte der Burg und der Burgherren und man merkte ihm den Stolz auf seinen Besitz deutlich an. Weiter oben angekommen erschien plötzlich auch die Burgherrin, die Ritterdame Simone. Eine elegante Erscheinung in ihrer wertvollen Brokatkleidung. Die Ritter waren von ihrer Anmut angetan und lauschten ihren Worten verzückt und aufmerksam. Selbst unser Minnesänger Rolf vergaß ganz seine sonst so markigen Gesänge. Der Abend brach langsam herein und im restlichen Abendsonnenscheine schritten wir durch Burg und Klosterruine. Die Stimmung war durch nichts zu überbieten. Lodernde Fackeln und Kerzenschimmer verstärkten die romantische Stimmung. Man erinnerte sich sogleich an die Stimmung in dem berühmten Bild von Caspar David Friedrich. Zu aller Freude wurden wir noch in die Krypta des Klosters eingeladen, wo wir mit Wein und Brot bewirtet wurden. Alles sehr liebevoll hergerichtet. Wir genossen diesen Abend mit den Burgherrschaften sehr. Wir waren nun irgendwo zwischen den Jahrhunderten. Als wir dann die Burg wieder verließen und das Burgtor hinter uns verschlossen wurde, stellten wir fest, dass wir nun wieder im 21. Jahrhundert angekommen sind. Eigentlich schade? Unser ganz herzlicher Dank für dieses wunderschöne Erlebnis an die Burgherrin Simone und ihrem Burgherrn, sowie natürlich auch an Rainer Danzig, der dieses Erlebnis möglich gemacht hatte. |
Freitag 12. Mai Auf zum Töpfer und nach Lückendorf und am Abend nach Bautzen Wetterlage: Der Himmel ist blau, kein Wölkchen, schöne Frühlingstemperaturen Rainer Danzig holt uns um 09.00 ab und wir ziehen mit ihm
wieder bergwärts in Richtung Töpfer. Rolf und Willi werden mit dem Bähnchen nach
Lückendorf fahren und uns dort in der historischen Schmiede erwarten. |
Bautzen am Abend In Bautzen ist man zweisprachig, denn dort lebt noch ein slawischer Stamm – die Sorben (Wenden) – allerdings haben wir dort nur Lausitzer Laute gehört. Die Stadt selbst liegt auf einem Granitplateau über der Spree. Die Altstadt mit ihren Basteien, alten Bürgerhäusern und winkeligen Gassen lässt noch heute etwas vom Leben im späten Mittelalter ahnen. Der üble Wallenstein hat die Stadt im 30-jährigen Krieg sogar in Brand gesteckt. Napoleon war ebenfalls hier in Kämpfe verwickelt und im zweiten Weltkrieg wurde es überflüssigerweise auch noch zur Festung erklärt. Dadurch wurde auch viel zerstört. Aber der Anblick der sich uns bot, war dennoch sehr eindrucksvoll. Unser Führer leitete uns engagiert durch die Altstadt und zeigte uns als erstes den Dom St. Petri. Bemerkenswert und originell, dass er für beide Konfessionen aufgeteilt wurde. Wir sahen das Domstift in und gingen durch den Nicolaiturm in den ebenfalls sehr schönen Friedhof der Stadt mit der Ruine der Nicolaikirche. Gespenstisch wirkte in der Dämmerung das Grabbild in Form einer schwarz gekleideten Frau. Grusel überkam uns. Der Weg führte uns weiter über den Matthiasturm (ungarische Herrschaft) am Sorbischen Museum vorbei zur alten Wasserkunst. Die meisten Ritter kennen Bautzen nur im Zusammenhang mit DDR-Knast, aber das was sich uns an städtischen Schönheiten bot begeisterte uns mal wieder. Beim Griechen in der Nähe unseres Hotels tranken wir noch unser übliches Bierchen und ließen die Tage noch mal an uns vorübergleiten. |
Sonnabend 13. Mai Wir streifen noch mal durch Bautzen und dann zurück in die Heimat Wetterlage: Der Himmel ist blau, kein Wölkchen, schöne Frühlingstemperaturen Nach einem wieder hervorragenden Frühstück brachten wir erstmal unser Gepäck zum Bahnhof. Dann konnte jeder nach seinem Geschmack mal wieder durch die Stadt streifen und das vertiefen, was er am Vortage noch nicht gesehen hatte. In kleinen Gruppen sah man dann ab und zu wissbegierige Sockis durch die Straßen streifen und die restlichen Eindrücke sammeln. Um 11.30 Uhr waren dann alle wieder am Bahnhof und um 11.45 Uhr fuhren wir wieder mit der Bahn über Dresden, Hof und Bamberg nach Hause. Unterwegs lauschten wir dann schon wieder den Fußballübertragungen und freuten uns über den achten Platz für den 1. FCN. |
Und zu allem passt dann ganz genau die Hymne der Oberlausitz |
Oberlausitz, geliebtes Heimatland Wo der Neiße silbernes Band sich schlingt |
Das war's mal wieder Euer Jörg |