Wanderfreude -  von Hermann Riedmüller, Erlangen 

    

Auf, das Wetter will heut’ taugen,

um auf Wanderfahrt zu geh'n,

dankbar lasst mit hellen Augen

uns die schöne Heimat seh'n.

 

Seht die Stadt zu unsren Füßen

traut im Morgensonnenstrahl,

seht die lieben Dörfer grüßen

freundlich rings im weiten Tal

 

Lauscht, was aus dem Heiligtume

der Natur fromm zu uns spricht:

Vogel, Falter, Fels und Blume

sind ein wundersam' Gedicht.

 

Alte Sagen, alte Weisen,

Tracht und Brauchtum werden kund

und des Schöpfrads rauschend Kreisen

grüßt im grünen Wiesengrund

Überall kommt sie entgegen,

dem, der ihr sein Herz erschließt,

der auf stillen Wanderwegen

ihren Zauber froh genießt.

 

Silbern springt im Wald die Quelle

kühl aus mosigem Gestein

und die schlichte Feldkapelle

steht verträumt am stillen Rain.

 

Stumm will uns das Steinkreuz mahnen

und der Burgruine Bild

raunt vom Leben ferner Ahnen,

heimlich blitzt noch Schwert und Schild.

 

Hoch ins Blau die Lerchen steigen

jubilierend himmelwärts –

schöne Heimat, dir zu eigen

soll stets bleiben unser Herz.

 

mit freundlicher Genehmigung: Helmut Riedmüller