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28. August
"Immer der Sonne entgegen“ Pünktlich um 07.00 Uhr
rollte unser kleiner Bus –
gelenkt von Georg Stüz - vom Sportheim los und
brachte eine aufgeweckte Schar Sockenqualmer –
und auch zwei Sockenqualmerinnen - auf den Weg
nach Zwickau. Wir wollten mit dem heutigen
Tagesausflug mal die schöne sächsische Stadt
kennenlernen aber vor allem auch das August
Horch Museum. Bei herrlichem Sonnenschein fuhren
wir bis Bamberg, dann an Schloss Seehof vorbei,
rechts sahen wir Giechburg und Gügel und dann
die wellige und reizvolle Landschaft unseres
Frankenlandes. Bei Hochfranken – also in
der Nähe von Hof – fuhren wir auf einen
Parkplatz und nun wurde noch zur Überraschung
einiger erst mal ausgepackt. Zwei Bleche
Zwetschgenkuchen kamen zum Vorschein (von Inge
und Friedl gebacken) und auch mehrere Kannen
Kaffee (von Achim und Henry liebevoll
zubereitet) wurden aufgedeckt. Also erst mal
genießen. Zum Schluss waren die beiden Bleche
blitzeblank leer und die Jungs saßen wieder
zufrieden und satt in ihren Plätzen. Bald fuhren wir durch das
Vogtland und näherten uns schon Zwickau. Durch
einen leichten Irrtum, der schon mal Ortsfremden
geschehen kann, kamen wir mit dem akademischen
Viertel in Zwickau an. Dort wurden gleich mal
Dieter und Helga, sowie unser alter Wanderkumpel
Josef freudig begrüßt. Unser heutiger Führer –
Herr Schütz - nahm uns dann auch gleich unter
seine Fittiche, denn er will uns heute seine
schöne Heimatstadt vorstellen. Ausgangspunkt war der
Parkplatz am Schloss Osterstein und wir wurden
gleich mal auf die lange Geschichte hingewiesen.
Immerhin war die erste urkundliche Erwähnung von
Zwickau bereits anno Domini 1118, also ganz
schön lange her. Wir liefen dann ein Stück an
der schön eingefassten Zwickauer Mulde entlang,
die Zwickau einige Male elend unter Wasser
gesetzt hatte und ein Unterschied zu Venedig
kaum auszumachen war. Dann schwenkten wir in die
Innenstadt, vorbei an der Katharinenkirche, in
der bereits Thomas Müntzer den evangelischen
Glauben unters Volk brachte. Auch Dr. Martin
Luther war persönlich hier und hat erfolgreich
gewirkt. Dann liefen wir die Katharinenstraße
entlang, die von einigen Brunnen geziert wird.
Interessant war das Denkmal mit den Marktfrauen,
hat doch tatsächlich ein Strolch der einen
Marktfrau ein Heftpflaster über ihren Mund
geklebt. Am Dünnebierhaus schwenkten wir dann in
die Innenstadt und bewunderten noch das
Schumanndenkmal, das Gewandhaus und das toll
hergerichtete Rathaus. Der Marktplatz strahlt
eine freundliche Stimmung aus und die vielen gut
besetzten Cafés trugen maßgeblich dazu bei. Dann
führte uns unser Weg noch zum Dom und den davor
liegenden Priesterhäusern, der ältesten
erhaltenen Stadthäuser in Sachsen. Hier endete
auch unsere Führung, in der uns Herr Schütz sehr
viel Wissenswertes und Interessantes über Land
und Leute, Geschichte und Aktuelles beigebracht
hat. Vielen Dank dafür. Wir verschwanden auch gleich
im Zwickauer Brauhaus und nahmen die für uns
reservierten Plätze ein. Wir hatten ja
vorbestellt, so dass der Bestellvorgang sich
erst mal auf die Getränke beschränkte. Wir
schlürften das süffige Helle und auch das Dunkle
wurde gelobt. Interessanterweise wusste auch
noch jeder, was er bestellt hatte und so hatten
die freundlichen und redegewandten Zwickauer
Töchter kein Problem mit uns doch manchmal recht
schwierigen älteren Herren. Das Zwickauer
Brauhaus ist nicht nur eine sehr gute
Gastwirtschaft, sondern auch noch eine
sehenswerte Attraktion. Dann aber fuhren wir zu
unserem Hauptziel des heutigen Tages dem August
Horch Museum. Wir hatten ja eine Führung
bestellt und mussten deshalb noch einige Minuten
ausharren. Dann aber kam die Überraschung, eine
Dame – im Stile des ausgehenden 19. Jahrhunderts
gekleidet betrat den Raum und stellte sich als
„Fräulein Hermine „ vor. Sie bat uns ihr zu
folgen und Herr Horch würde auch bald
erscheinen. Da standen bei einigen von uns schon
Fragezeichen über den Köpfen. Doch dann erschien
Herr August Horch in eigener Person. Er wollte
es sich nicht entgehen lassen, dieser
handverlesenen Truppe persönlich sein Lebenswerk
vorzutragen und zu erklären. Immerhin zählt er
ja inzwischen stolze 144 Jahre – und noch so
rüstig! Christoph hakte aber nochmal nach und
musste es dann aber auch glauben.
Nun erhielten
wir völlig authentisch die Informationen über
seinen Weg, angefangen von seiner Arbeit bei
Benz und dann sein Weg nach Zwickau in die
Selbständigkeit. Den Ärger als späterer
Aufsichtsrat und wie dann für das neue Werk der
Name Audi zustande kam. Er konnte uns natürlich
auch die damalige Technik sehr ausführlich
erklären und welche Schwierigkeiten auftraten,
aber auch welche Lösungen gefunden werden
konnten. Wir bewunderten die wuchtigen und doch
noch eleganten Limousinen mit 8-Zylindermotoren.
Jedes Modell wurde uns in seiner Entstehung und
Verbreitung erläutert. Einfach war das damals
auch nicht. Er führte uns dann auch noch in sein
Büro – stets begleitet und unterstützt von Frl.
Hermine, eine wahre Perle. Dort führte er uns
einen frühen Kalkulations-Rechnerautomaten
vor und zeigte uns seine saubere
Lohnbuchhaltung. Auch damals konnte ein Arbeiter
nicht unbedingt in Reichtum schwelgen. Danach führte er uns in den
Maschinenbauraum, wo Tests vorgenommen wurden.
Beeindruckt hat uns beides, einmal die Arbeit
mit den Transmissionsriemen, aber auch die
einfachen Tests um die Leistungsfähigkeit
festzustellen. Dann weiter zu den Autos der
30-er Jahre, immer auch mit dem Hinweis auf die
Konkurrenzprodukte. Dann standen wir vor einem
Silberpfeil und Frl. Hermine stellte mal den
Sound der damaligen Rennautos ein. Das war Musik
in unseren Ohren. Wir wandelten dann weiter und
sahen auch die Nachkriegsmodelle. Audi fertigte
dann in Ingolstadt und in Zwickau wurde der
allseits bekannte Trabi hergestellt. Um alles
möglichst in seinem geschichtlichen Rahmen
erscheinen zu lassen, waren für die Fahrzeuge
alte Tankstellen aufgebaut, eine Ladenstraße
eingerichtet so im Stile der 20er und 30er
Jahre. Wir durften auch noch den originalen
Tante Emma Laden besuchen. Herr Horch war
nimmermüde und erklärte ein Objekt nach dem
anderen in einer unnachahmlichen Präzision und
Einfachheit in der Darstellung, so dass sogar
Nichttechniker nun wussten, wie was geht. Vor
allem war dann auch noch die Motorenentwicklung
interessant. Er wusste einfach alles und konnte
es auch immer erläutern. Abschließend verließen wir
gemeinsam mit August Horch und Fr. Hermine das
Museum, denn er wollte uns noch seine Wohnung
zeigen. Neben dem Museum ist eine
herrschaftliche Villa und dort durften wir dann
auch ehrfürchtig eintreten. Das war schon eine
gediegene Ausstattung. Nun war es wieder an der
Zeit, dass sich August Horch seinen himmlischen
Aufgaben zuwandte. Er bedankte sich noch bei
uns, wobei wir ihm doch viel mehr Dank schuldig
waren. Frl. Hermine verabschiedete sich auch
züchtig und so verließen wir diese interessante
Stätte. Nun mussten wir uns auch wieder von
Dieter und Helge und Josef verabschieden, die
sich auf den Heimweg nach Dresden bzw. Chemnitz
machten. Wir schwangen uns wieder in
unseren Bus und sprachen noch lange über unsere
heutigen Erlebnisse. In ruhiger Fahrt ging es
dann wieder rückwärts bis nach Himmelkron. Hier
wurden wir in der Frankenraststätte wieder
überwältigt. Es harrte ein kaltes fränkisches
Buffet auf uns, das in einem Karree aufgebaut
war und wohl alle Köstlichkeiten in einer
Vielfalt enthielt, das schon leicht an das
Schlaraffenland erinnerte. Wir hatten natürlich
wieder reserviert und so konnten wir
zielgerichtet zu Völlerei schreiten. Also wer da
nicht satt wird! Aber
irgendwie waren die Bäuche dann doch etwas
runder. Gemeinsam mit dem was wir heute Neues
erfahren hatten,
waren wir nun gefüllt von
Bauch bis Kopf. Aber es war ein sehr schöner
Tag. Auf dem Heimweg erlebten wir
nun einen herrlichen Sonnenuntergang, der die
vor uns liegende fränkische Landschaft in ein
wunderschönes Licht tauchte. Bald kamen wir auch
wieder am Sportheim an und waren der Meinung,
dass wir uns einen schönen Tag verdient hätten.
Wer sonst! |
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Programm für
Dienstag,
28. August
07.00 Uhr
Abfahrt mit dem Kleinbus ab Siemens
Sportheim nach Zwickau.
Ca. 09.30 Uhr Ankunft und Kaffeepause.
Anschließend unternehmen wir einen Spaziergang
durch die Altstadt von Zwickau mit Dom.
Ca. 11.30 – 12.00 Uhr Wir gehen zum
Mittagessen in das Zwickauer Brauhaus. Das ist
eine urige und interessante Gastwirtschaft.
Ca. 14.00 Uhr Wir fahren in das Horch
Museum. Dort bekommen wir eine Führung und
Erklärungen zu allen Sehenswürdigkeiten.
Ca. 16.00 Uhr Rückfahrt nach Erlangen. Wir
halten für eine Brotzeit noch in Himmelkron.
Seht Euch bitte die Links an, die Ihr auf der
separaten Seite bekommt. Da könnt Ihr Euch über
die Einzelheiten genau informieren. Z.B. könnt
Ihr Euch schon ein Mittagsmahl aussuchen.
Henry/Heinz sammelt während der Fahrt einen
Obolus ein. Die Fahrtkosten werden nach der
Fahrt und Begleichung der Rechnung umgelegt. Der
Bus kostet € 450,-- pauschal. Die Speisen zahlt
jeder selbst. |
Links
Stadt Zwickau
Brauhaus
Brauerei Zwickau
GmbH http://www.brauhaus-zwickau.de/
Horch Museum
Brotzeiteinkehr
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