Rosenheim, die Stadt der Cops - zwischen Seen und Bergen
Herbstausflug der Sockenqualmer vom 12. - 14. Oktober 2018 zur -Startseite

 

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"Altstadt und Rosenheim Cops"

"Die Rosenheim-Cops", © VKR GmbH

Bild © Kampenwand.de (Bilder, Panoramakarte


Touren: Panoramaweg, Umschreitung, Berg-Tall (Tracks)

Neues Schloss Herrenchiemsee

Bild: © Bayerische Schlösserverwaltung

 


vor Hohenaschau, auf dem Weg vom Bahnhof Aschau zur Talstation der Gondel auf die Kampenwand

 

Auf den Spuren der Rosenheim-Cops

Auf unserer Liste „Bayerns schönste Städte und Stätten“ stand in diesem Jahr Rosenheim und Umgebung ganz oben. Wie oft fährt man auf dem Weg nach Süden am Chiemsee vorbei, scherzt bei der Ausfahrt nach Rosenheim über „die Stockl und den Hofer“, weiß von der schönen Gegend mit Bergen, Seen und dem Schloss des Märchenkönigs – und dennoch haben sie viele noch nie (oder schon lange nicht mehr) besucht – das sollte sich ändern!

Wir trafen uns an einem Freitag gegen 9 Uhr am Erlanger Hauptbahnhof, an einem schönen sonnigen Herbstmorgen. Mit dem ICE fuhren dann 25 Sockenqualmer - darunter 9 Damen - über Nürnberg (Umsteigen) nach München und weiter mit EC nach Rosenheim.
Dort marschierten wir direkt ins nahegelegene Hotel und parkten unser Gepäck erstmal in einem Nebenzimmer (die Zimmer waren noch nicht bezugsfertig) und machten uns auf den Weg durch eine kleine Grünanlage ins “Flötzinger Bräustüberl“ (unweit des Hotels), um uns an frisch zubereiteten Weißwürsten zu laben - dazu gab es (zumindest für die meisten) ein süffiges Weißbier vom Fass.

Danach bot sich ein kleiner Stadtbummel an, da wir noch etwas Zeit hatten bis zur vorbestellten Stadtführung. Wir liefen über den “Max Josef Platz“ - benannt nach dem ersten bayerischen König und erfreuten uns an den alten, schön gestalteten Häusern, schmucken Cafés, Restaurants und Läden. (Wie schon so oft bei unseren Ausflügen fragten wir uns, warum die Erlanger Stadtväter und –planer so einen zentralen Platz nicht hinbekommen?!) Kein Wunder, dass auffallend viele junge Leute bereits um diese Zeit den Platz, die Lokale und Geschäfte bevölkerten.

Kurz vor 15 Uhr trafen wir uns dann vor dem ehemaligen Alten Rathaus zu einer Stadtführung. Motto: “Altstadt und Rosenheim Cops“. Den Unwissenden sei gesagt, dass es sich um eine Vorabend-Serie im ZDF an jedem Dienstag handelt – ein recht lustiger, leicht verdaulicher Krimi in oberbayerischem Dialekt, der schon lief, als wir unsere Gebühren noch mit der guten alten DM bezahlten. Unsere Stadtführerin erzählte in lockerer Weise einiges über die Schauspieler und die Abläufe bei den Dreharbeiten – ein doch recht großer Aufwand, der für so eine 3/4-Stunde betrieben werden muss. Wir besuchten einige der Drehorte, konnten aber leider weder einen Drink im  “Time Square“ nehmen noch uns einen Schweinsbraten im Rosenbräu gönnen. Die gibt es nämlich nicht in Rosenheim; die meisten Szenen werden (zum Teil weit) außerhalb oder in den Münchner Studios gedreht. Der Rundgang führte uns durch den “Rieder Garten“ (manchmal Drehort und einer von drei innerstädtischen Grünanlagen), wir warfen einen Blick in das „Museum für Holztechnik“ und staunten über die alten Holzrohre, durch die das Salz von Bad Reichenhall an den Berghängen entlang in die Stadt transportiert wurde, hier in einer Sudpfanne (25- 50 000 Tonnen pro Jahr) aufbereitet wurde und schließlich auf dem Inn weiter verschifft wurde.

Wir liefen wieder über den “Max Josef Platz“, wo die Stadtführerin unseren Blick auf ein prachtvolles Gebäude lenkte - heute ein Kaufhaus, früher ein elegantes Hotel. Weiter ging es zum “Ludwigs-Platz“ mit seinem schiefen Turm infolge des morastigen Untergrunds. Gleich in der Nähe besuchten wir die neugotische St. Nikolaus-Kirche mit ihren vielen  aus kleinen Glassegmenten zusammengesetzten großen Seitenfenstern, die – ausgerichtet in Nord-Süd-Richtung – zu Mittag den Raum in ein unvergleichlich weiches, warmes Licht tauchen. Nach gut zweistündiger Führung meldeten sich Durst und der Appetit auf etwas Süßes. So platzierten wir uns in einem netten Café und schauten bei Bier, Kaffee und Eis oder Kuchen dem bunten Treiben auf dem Platz zu.

Am Abend schlenderten wir wieder durch die nun etwas schummrige Grünanlage, freuten uns, wie gut die vielen buntfarbenen Migranten bei den einheimischen Mädchen ankamen und landeten auf kleinen Umwegen wieder in unserem “Flötzinger Bräustüberl“. In der urigen Gaststube genossen wir die bereits vorbestellten Speisen (und einige gut gekühltes Helle vom Fass). Mit einem „Absacker“ in der Hotelbar  endete unser erster Ausflugstag mit Vorfreude auf die Bergtour am nächsten Tag.

Auf der Alm, da gibt‘s koa‘ Sünd‘ (Kampenwand)

Am Samstag marschierten die ersten schon gegen 9 Uhr Richtung Bahnhof – es war noch recht frisch, aber wieder ein strahlend blauer Himmel. Die Regionalbahn kurvte gemächlich durch lichte, niedrige Baumbestände, beidseitig waren die Ausläufer der Chiemgauer Berge zu sehen. In Aschau hieß es aussteigen und gut 1,5 km zunächst durch den Ort und dann auf einem Spazierweg bis zur Talstation der Kampenwand-Bahn zu gehen. Hier hatte sich bereits eine kleine Schlange von Bergwanderern gebildet, in die sich unsere Gruppe einreihte; nach ca. 20 Minuten waren wir dran. Wir stiegen in nostalgische 4er-Gondeln und kamen nach exakt 12-minütiger Auffahrt über herbstlich gefärbten Wald an der Bergstation an. Es war einiges los auf der Sonnenalm auf 1467m Höhe. Hier hatte man eine grandiose Aussicht nach Süden bis zu den schneebedeckten Gipfeln der Hohen Tauern. Ein Teil von unseren Sockis blieb hier in der näheren Umgebung und genoss die nun schon angenehmen Temperaturen auf der Sonnenterasse, während der Großteil auf dem gemütlichen, aber nicht rollstuhltauglichen „Panoramaweg“ hinüber zur “Steinling-Alm“ lief. Längs des ca. 1,5 km langen Weges hatte man nach Norden eine herrliche Aussicht auf den Chiemsee, der sich im leichten Dunst in der Ebene ausbreitete.

Nach einer Stunde Rast beim vorbestellten Mittagessen auf der “Steinling-Alm“, gingen einige den gleichen Weg zurück zur Gondel, einige gingen auf einem Forstweg ins Tal hinab (800 Hm) und 2 Mutige wählten als Rückweg die „Umschreitung" (1,5 h). Hier führte der Pfad anfangs leicht abwärts über Stock und Stein, dann aber immer wieder mal über viel Geröll bzw. auch treppenartigen Steinplatten recht steil nach oben. Man musste zur Sicherheit schon mal nach einen Latschenast oder einem Felsvorsprung greifen, um sich etwas festzuhalten. Stöcke wären hilfreich gewesen! Oben am Sattel hätte man den noch anspruchsvolleren Weg über den Gipfel zurück zur Steinlingalm wählen können, wir gingen aber weiter längs des Berghanges direkt zur Sonnenalm. (Der im Internet angegebene Schwierigkeitsgrad dieser Route wunderte uns. Der Weg ist für einigermaßen geübte Wanderer natürlich "machbar", aber nicht ganz ohne – jedenfalls nicht „leicht“).

Zurück im Tal und nach dem Rückmarsch in den Ort traf sich die Mannschaft vor dem Bahnhof wieder. Dann ging es mit der Bahn zurück nach Rosenheim – und wir freuten uns über einen recht erfüllten und einmalig schönen Tag! Am Abend schlenderten wir wieder auf kurzem Weg durch den heute schon dunklen Park ins “Flötzinger Bräustüberl“, freuten uns wieder über die vielen kleinen Gruppen mit etwa 5-6 Migranten und meistens 2 jungen Mädchen, die freundlich mit den Neuankömmlingen schäkerten. Nach dem Abendessen fanden sich die meisten in der Hotelbar ein, wo auf einem großen Monitor das Länderspiel Deutschland – Holland zu sehen war. Einer nach dem anderen verzog sich bei dem miserablen Spiel allerdings schnell auf sein Zimmer

Natur und Kultur mitten im “Bayerischen Meer“ (Herrenchiemsee)

Auch am letzten Tag unseres Ausfluges: strahlender Sonnenschein vom weiß-blauen  Himmel. Diesmal gab es, trotz Sonntag, bereits um 7:30 das Frühstück, und gegen ¾9 Uhr saßen wir schon im Regionalzug nach Prien a. Chiemsee. Dort sperrten wir unser Gepäck in Schließfächer und liefen ca. 20 Minuten zu Fuß durch den langestreckten Ort bis zur Schiffsanlegestelle im Ortsteil Stock. Von der “Berta“ aus genossen wir auf der kurzen Fahrt zur Herreninsel die Sicht nach Süden, wo sich im morgendlichen Dunst die Umrisse der Chiemgauer Alpen abzeichneten.

Ein schöner Spazierweg führte uns zum Schloss des Bayernkönigs Ludwig II, wo uns wieder eine nette Führerin erwarte. Wir erfuhren, dass der König die besten Handwerker aus ganz Europa geholt hatte und dass das Schloss in nur 7 Jahren Bauzeit fertig wurde -  nach dem Vorbild von Ludwig XIV. seinem Versailles. Ludwig, ein großer Verehrer des Sonnenkönigs, ließ nur Gemälde von diesem aufhängen und kein einziges von sich selbst! Wir durchschritten die prunkvollen Räume, die durch über 5 kg Blattgold herrlich glänzten, ein ca. 500 kg schwerer Leuchter hing von der Decke und im großen Spiegelsaal, ca. 100 m lang, haben einmal 2200 Kerzen geleuchtet (insgesamt 7000 Stück im ganzen Schloss, welch ein  Aufwand für die Bediensteten)!

Nach der Führung konnten wir noch eine Runde im Park gehen, wo ein künstlich angelegter Kanal vom Schloss hinaus zum See führt. Bereits kurz nach 1 Uhr trafen die ersten im Garten der “Schlosswirtschaft“ ein. Die Tische waren gut von Ausflüglern besetzt, aber wir hatten ja wie üblich reserviert. Bier und Speisen schmeckten an der frischen Luft vorzüglich – dazu spielte noch eine kleine Trachtenkapelle mit Harmonikas, Gitarre und Tuba bayerische Weisen – ein sehr schöne Ausklang!

Denn leider mussten wir uns schon vor 15 Uhr wieder am Hafen einfinden um mit der “Berta“ zurück nach Stock zu schippern. Dort war noch Zeit für ein Eis, dann ging’s endgültig zum Bahnhof. Leider hatte Hartmut (der mit dem Auto dabei war) einen kleinen unverschuldeten Unfall, glücklicherweise wurde niemand verletzt. Gegen 16 Uhr fuhren wir dann nach München und bestiegen dort den ICE nach Nürnberg. Mit einer überfüllten S1 kamen wir gegen 20 Uhr wieder in Erlangen an – ein wunderschöner Ausflug bei super Wetter war zu Ende gegangen.


Unser Hotel: "TRYP by Wyndham Rosenheim" (Brixstraße 3, 83022 Rosenheim) 

Gasthof „Flötzinger Bräu Stüberl“ (Samerstraße 17, 83022 Rosenheim)

     

 

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