Vor allem das traditionelle Martinsgansessen (in
Österreich
auch Martinigans oder
Martinigansl genannt) ist weit verbreitet.
Es hat seinen Ursprung angeblich in einer Legende über Martins Leben: Entgegen
seinem eigenen Willen und trotz Vorbehalten des Klerus drängte das Volk von
Tours darauf,
Martin zum Bischof zu weihen. Asketisch und bescheiden, wie er sein Leben
führte, hielt er sich unwürdig für solch eine große Verantwortung, und deshalb
versteckte er sich in einem Gänsestall. Die Gänse jedoch schnatterten so
aufgeregt, dass Martin gefunden wurde und geweiht werden konnte.
Nach einer anderen Erzählung griffen die Bürger von Tours zu
einer List: Ein
Rusticus
ging nämlich zu Martins Versteck und bat diesen, seine kranke Frau zu besuchen.
Hilfsbereit, wie Martin nun einmal war, nahm er seine Sachen, um Rusticus
nach Hause zu begleiten. Wahrscheinlich sah er ziemlich schmutzig aus – als habe
er in einem Gänsestall
gelebt.
Eine
weitere Geschichte besagt, dass eine
schnatternde
Gänseschar
in den Kirchraum watschelte und dabei Bischof
Martin bei seiner Predigt unterbrach. Sie wurden
gefangen und zu einer Mahlzeit verarbeitet.
Traditionell wird die Gans mit
Rotkohl und
Semmelknödeln oder
Kartoffelklößen
gegessen.
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Klaus
von Cordon Bleu
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