29.09.14 bis 06.10.14  - Erlangen - Marktbreit - Erlangen - 242km

Montag: 09:32  ab Frauenaurach, die edelfreien Henry, Achim, Wolfgang und ich,  Bruno,  starten bei bestem Radlwetter. Wir treffen Franz an der Franzbank in Herzogenaurach.  Über Emskirchen,vorbei an der Abfahrt nach Wulkersdorf (wichtig wegen dem dortigen Jungbauer) erreichen wir Neustadt an der Aisch. Auf ein geheimes Zeichen aus dem Hintergrund radeln wir keck falsch nach Diebach und kommen daher etwas später nach  Schauernheim. Ausgangs von Obernesselbach setzen wir uns wieder in die Nesseln. Es geht steil hoch (425m) durch den Wald und dann runter nach Sugenheim zum Metzger. Ich gönne mir dort einen super Mohnkuchen zum Kaffee nach                                                                                   ca. 60 km                                                 

Im Ehegrund geht es durch Ezelheim, Ingolstadt nach Krassholzheim (280m) und dann ca3,5km rauf zum Iffigheimer Berg (482m) . Nun genussvoll endlos runter über Nenzenheim bis Hüttenheim (280 m) . Es gibt dort keinen Federweisen. „Wolfgang der Belesene „ kann uns daher keine Predigt im Friedhof halten , wir eilen weiter über Seinsheim nach Obernbreit. Henry zeigt uns den Ort seiner Kindheit, seiner Jugend. Wir verschweigen einiges! Immer noch kein Federweiser in Sicht !   

Kurz danach sind wir in der mittelalterlichen Stadt Marktbreit, dem südlichsten Punkt des Maindreiecks. Der Malerwinkel wird gerade umgepflügt! Die  kleine, freundliche , betagte Hausfee des 1568 erbauten Gasthofes „ Zum goldenen Schiff „ begrüßt uns wie gehabt .  Nach 5:32h /15,8km Schnitt und                                                                                         88km genießen wir vor dem mächtigen Renaissance Rathaus (1579) endlich zwei Federweise. Später zwingt  uns der Hunger zum Griechen. Der gut besuchte Stammtisch übertrifft den Geräuschpegel der Sockenqualmer - Mittwochswanderer. Die Akustik des kleinen Raumes ähnelt der in der Mailänder Scala. Meine Gigantes schauten gequält aus dem Teller.

Zurück im Zimmer sehen wir den Club mit 3:0 in Front. Nach der Dusche steht es 3:1. Die Clubspieler verlieren komplett die Übersicht und rennen wie Biohühner planlos und kopflos durch die Gegend. Das 3:2 ist erlösend.  Gute Nacht .

Dienstag: Nach dem guten Frühstück studieren wir die Hochwassermarken am Groe Haus  1719 erbaut, 1784 und 1845 aber mannshoch abgesoffen. Bei bedecktem Himmel verlassen wir Marktbreit, radeln gemütlich durch Sulzfeld. Kitzingen nehmen wir im Bypass und auch Dettelbach lassen wir links liegen. Es geht nun mit der Fähre über den Main  .Wir geraten an den Mainkanal und verpassen so Sommerach, die Hallburg, Nordheim und Maria im Weingarten. Böse ! Wolfgang schmollt.  

Im überfüllten Volkach ist scheinbar E - Bike Tag. Die gesamte Ü60zig trifft sich auf dem Rathausplatz. (11:40Uhr / 34km) .In Geroldshofen, dem fränkischen Rom, halten wir uns nicht lange auf . Zu kalt .Ab Mönchstockheim radeln die Jungbullen dynamisch aber falsch über Sulzheim nach Donnersdorf. Der Zabelstein lacht sich schief. In Knetzgau gibt es nur geschlossene Gasthäuser und in Sand scheinbar auch. Dort sind wir gegen 15°° nach 4:34h SZ 15,9Schnitt und                                                                                                                    73km

Die verschlafene Wirtin vom „Gogler“ lässt uns rein und wir trinken  zwei Federweise an Käseschnitten. Schon hellt sich der Tag auf. 

Dieser Übergang von Marktbreit nach Sand taugt nichts. Es ist besser, immer am Main zu bleiben. Aber nachträglicher Scharfsinn macht schwermütig!

Vor dem Essen schauen wir uns das Spiel FCB gegen Anderlecht an .FCB gewinnt 1:0. Ein sehr langweiliges Spiel. Das Abendessen hat uns aber versöhnt. Forellen XXL , ich Käsepatzen.

Mittwoch: Aus dem nebeligen, kühlen Sand geht es ca. 3km hoch bis Oberschleichach. Ab  Unterschleichach runter zur jungen Aurach. Hier beginnt ein wunderschönes Tal. Wir haben Glück. Die Sonne bringt Licht und zarter Morgentau hängt mit Spinnenbesuch in den kleinen Grasbüscheln. In Priesendorf biegen wir ab Richtung Trabelsdorf  und radeln immer weiter im Aurachtal vorbei an Liesberg, Feigendorf. Plötzlich sehen wir im abgezäumten Wiesengrund schwarze Ungeheuer denken, das sind die berühmten Auerochsen. Stimmt aber nicht. Kurz danach, bei Kolmsdorf, sehen wir endlich unsere hell -  bis dunkelbraunen Ochsen mit ihren riesigen Hörnen, eine große Herde. Es sind  Prachtstücke, welche nach ca.500 Jahren rückgezüchet und hier wieder angesiedelt wurden .Sie müssen das Gras niederhalten und bekommen dafür paradiesische Weiden.  Obwohl ich schon Hunger habe kann ich mich nicht sattsehen. 

Voller Neugier, bei mir ist es schon  Altgier, sehen wir dem nächsten Höhepunkt entgegen. Kurz vor Walsdorf verengt sich der Radweg und wir stehen vor einer  „Arche Noa“ für Federvieh. Ein traumhaftes Chaos . Gänse , Hühner, Enten , Truthähne , ein Pfau mit Familie, Tauben , Schwäne, Singvögel in der geöffneten Voliere , Perlhühner , Zwerghühner , einen Schwarzkittel mit eigener Wohnung. Es gibt alles was unsere gefiederten Freunde sich wünschen .Einen kleinen Tümpel, ein schmales Bächlein, weichen Boden zum Scharren und picken, ein Dach über dem Kopf. Alles auf engstem Raum aber mit der Möglichkeit über den hohen Zaun zu hüpfen.

Frau Pfau stolziert hochnäsig mit ihrem Nachwuchs Richtung Dorf, der kleinste aller Hähne, er erinnert mich wegen seinem arroganten Gehabe an den Vorsitzenden des Europaparlaments, kräht mit straffer Haltung in C- Dur , eine exotische Nackthalshenne balanciert  entlang der Zaunlattenspitzen vor unseren Köpfen hin und her. Ein Huhn hat keine Federn sondern Haare. Da kein Gewinn erkennbar betrachtet Achim die Anlage  skeptisch!

In Walsdorf bedient uns die vollschlanke Bäckerin,(wahrscheinlich die Schwester der Bäckerin aus Oberreichenbach, jedenfalls figürlich) und bald danach stehen wir vor der Fähre über die Regnitz bei Pettstadt. Wir wollen zur „wilden Hilde „ beim Kraus in Hirschaid.

Der Fährmann meint beim „Kraus „ist heute geschlossen, er quetscht durch seine verbliebenen zwei Vorderzähne die Empfehlung „ Göller „ in Pettstadt .Sehr gut, das Kaiserfleisch an Sauerkraut.

Nach einem kurzen Stopp bei Assi in Sassanfahrt lassen wir Franz über Seußling abfranzen und sind gegen 16°° in Erlangen. 5:28h SZ / 14,7km/h Schnitt /                                  ca.81km Super Tour, super Team, danke an alle - basta.                                   

  ich habe fertig - Bruno da Vinci