2 Tages Radltour an der Wern und am Main - 74 + 80 km

Datum:         01. und 02. Juli  2008
Teilnehmer: Achim, Bruno, Pit

Pünktlich um 9:00Uhr verlassen  Pit , Achim von Dax  und ich Erlangen mit dem Zug in Richtung Bad Kissingen . Es ist ein herrlicher Sommertag . Wir werden auf 32°C kommen , bei Windstille.

Achim freut sich mit dem Dax , dieser feiert heute seinen 20zigsten Geburtstag . Mit Genuss liest Achim daher seine „ Bild „ bis zur bitteren Neige .

In Schweinfurt steigen wir problemlos um , von Gleis 6 nach Gleis 7 . Erneut pünktlich sind wir 10:25Uhr am Ziel . Wir verlassen sofort den Bahnsteig , sprechen kurz mit einem Einheimischen über den  Weg nach Reiterwiesen östlich von Bad Kissingen  und beschließen vor der Weiterfahrt noch die Stadt zu besuchen .

Uns empfängt ein prächtiges , mittelalterliches Ensemble . Im Tourismusbüro besorgen Pit und ich Unterlagen über die Stadt . Bevor ich das Büro verlasse , erklärt mir die höfliche Dame auch noch den Weg nach  Reiterwiesen  .

Wir verlassen das mächtige Rathaus , besuchen die Stadtpfarrkirche „ St. Maria Magdalena „ aus dem 12./13.Jh. mit dem Riemenschneideraltar ( 1492) . Dieser wurde auf Wunsch der Bürger 1504 von Veit Stoß bemalt . Heute ist er wieder wie Riemenschneider ihn geschaffen hat !

Es geht vorbei an stolzen Bürgerhäusern , der großen Zehentscheune , der Augustinerkirche und weiter  zum Anger . Nach ca. 40min verlassen wir die Stadt durch das „ Obere Tor „ und stehen plötzlich vor der B19 mit dem Hinweisschild  „ Bad Kissingen 12km „           Ein Hammer !!           Wir blicken uns verwundert an und stellen kleinlaut fest :

Wir sind in Münnerstadt !  Ein Schock  , aber nur ein ganz kleiner , denn dieses Kleinod ist einen Besuch wert . Es ist eigentlich ein „Großod“ .  Dieser Verhauer ist nicht zu toppen , ein Kunstwerk .

Von nun an tragen wir stolz den Titel  „ Die Blöden von Münnerstadt „

Wir drehen um und verlassen Münnerstadt durch  das „ Jörgentor „ .  Die Schweden , welche 1641 hier in die Stadt eindringen wollten , sind längst wieder weg . Ein Glück für sie , wir hätten sie  wahrscheinlich raussgeprügelt . Vielleicht !

Durch ein einsames Trockental fahren wir unter der Aufsicht eines Rotmilans genussvoll vorbei an der Thalkirche über Rannungen nach Pfersdorf und suchen dort die Wernquelle. Zitronenfalter , Aurorafalter, das Schachbrett , Mohrenfalter , verschiedene Bläulinge tauchen auf und verschwinden wieder

Ein kleiner Junge zeigt uns den Weg , indem er ein Stück mit uns radelt , so was gibt es noch Die Quelle liegt auf freiem Feld , unspektakulär . Etwa 1 bis 2 Liter Wasser pro Sekunde plätschern aus der stählernen Einfassung .  Später , nach 77km ,  überwiegend in westlicher Richtung, rauscht die Wern mit ca. 2300 Liter pro Sekunde bei Wernfeld in den Main . Wir sind allerdings erst  etwa 30km unterwegs . 

Tag 2

Es geht einsam weiter , fast ständig durch goldgelbe Getreidefelder  , erntereif .  In Poppenhausen bekommen wir beim Griechen was zum Schmausen , Salat . Über Kronungen Kützenberg , Euerbach , Geldersheim ( wahrscheinlich der Geburtsort von Achim von Dax ) fahren wir bei großer Hitze durch eine langweilige Gegend , immer die Kühltürme vom KKW Grafenrheinfeld vor Augen ,  bis zur Hüftgelenksreparaturwerkstatt in Werneck .

Dort , in der ehemaligen , barocken Sommerresidenz der Würzburger Fürstbischöfe , werden aber auch weitere Gelenke wie Schultern , Knie usw. ausgetauscht oder repariert . Nach dem Besuch der Hofkapelle ( 1733 – 1746 erbaut von Balthasar Neumann – der Bursche hat hier überall die Finger im Spiel ) , gibt es Eis oder ein kühles Getränk  beim Italiener.

Zwischenzeitlich reservieren wir uns beim“ Brückenbäck“ in Arnstein  3 Bettchen . So gegen 18:30Uhr treffen wir dort ein und beziehen unsere sauberen  , geräuschvollen Zimmer.  Der „ Brückenbäck „ liegt genau in einer Kurve der B26 . Sämtlich Lastzüge zwischen Schweinfurt und Gemünden  hatten es offenbar sehr eilig und donnerten dem Gefühl nach durch unsere Zimmer . Nachts hat sich allerdings der Verkehr für ein paar Stunden beruhigt .

Nach ca. 74km gönnen wir uns was Gutes . In der Bergmühle , welche ungefähr 2,173 km außerhalb am Wernufer liegt , stillen wir Hunger und Durst  . Der Abendspaziergang zurück in die Krachzimmer ist angenehm , Der Krach hat sich gelegt .               Gute Nacht allerseits .

Es ist Mittwoch . Nach einem vernünftigen Frühstück besuchen wir die Wallfahrtskirche „Maria Sondheim „ mit Grabgelegen  des fränkischen Rittergeschlechts von Hutten .

Der vor uns liegende Abschnitt bis Wernfeld ist ein echter Genuss . Die Wern hat ins jetzt gern und ist etwa so breit wie unsere Schwabach beim Bürgermeistersteg.

Bald sehen wir Schloß Thüngen  ( 1566 – Renaissance ) hoch oben über dem Ort . Nix wie hoch . Sehenswert !! Auch der Blick von oben lohnt sich . Vier kleine , rattenähnliche Rauhaardackel begrüßen uns im Innenhof  mit lautem , kreischendem Gekläff  und lecken uns die Beine ab .   

Das Tal wird enger , kompakter . In Gössenheim beschließen wir nach einigem Zögern die 200m über der Stadt liegende Burgruine Homburg aus dem 11.Jh. zu besuchen . Auf halber Höhe erklärt uns ein Postler den richtigen Weg und wir verzichten auf den Steilanstieg wegen der große Hitze .  Schade .

Pünktlich um 12Uhr stehen wir zufrieden  bei Wernfeld  an der Mündung der schlanken Wern in den breiten , behäbigen Main. Kurz zuvor gab es Kaffee an Käsekuchen .    ca.30km

Wir fahren über den Main , also auf die westliche Seite . Dort ist es ruhiger . Recht locker geht die Fahrt am Main entlang über Karlburg bis Karlstadt .
Die denkmalgeschützte Altstadt empfängt uns bei brütender Hitze . Nach einem kurzen Boxenstopp mit einem abschließenden Blick auf die Hochwassermarken  ( was war da los 1684 ? ) und

 

 

 

die gegenüberliegende Ruine Karlsburg führt der Weg flott nach Erlabrunn zum Wasser tanken .

Wir zahlen und sehen plötzlich eine schwarze Wand in unserer Fahrtrichtung . Die letzten 10km lassen wir es daher so richtig laufen und kommen trocken am Bahnhof in Würzburg an .

16:40 geht unser RE nach Nürnberg . Kurz nach 18:00 laufen wir unter Blitz und Donner , verbunden mit einem Platzregen ,  in Erlangen ein . Pit und Achim steigen bei diesem Regen in Bruck aus , ich fahre bis zum Bahnhof und bleibe auf der Heimfahrt trocken .             80km

Nach 154km ist die empfehlenswerte Tour zu Ende . Rund 70% davon sind landschaftlich reizvoll. Das Team hat sich wacker geschlagen. Es gab keine Pannen. 

Ich habe fertig - Bruno

 
 


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