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Erlebnisbericht:  

19. März 2014

Von Ebermannstadt nach Schirnaidel - “Quer über die Lange Meile“ 

Teilnehmer: AchimG, AchimH, Bruno, Clemens, Günter, Heinz, Henry, Manfred, RolfS

Gegen 9 Uhr morgens trafen wir uns vorm Erlanger Bahnhof – einige hatten sich zuvor beim “Beck“ einen heißen Kaffee gegönnt. Der Zug brachte uns nach Forchheim, wo wir in die “Agilis“-Bahn nach Ebermannstadt umstiegen. Die Gruppe bummelte durch das nette Städtchen – auch “Herz der Fränkischen Schweiz“ genannt – und stieg durch die Neubausiedlung zum sogenannten “Marktweg“ hinauf, der auf halber Höhe am Hang des östlichen Teils der “Langen Meile“ die Stadt mit dem Ortsteil Niedermirsberg verbindet (Markierung: roter Kreis).

Man hat einen schönen Blick hinein in dieses Seitental der Wisent, das zur Hochfläche hinaufführt. Bald tauchten nach 4 km die ersten Häuser von Niedermirsberg mit dem massigen Turm der alten Dorfkirche. Der Wanderführer Rolf legte kurz davor einen Halt ein und erzählte Wissenswertes über die Historie der Ortschaft und der Kirche, die wir mit Glockenschlag 11 Uhr erreichten.

 Niedermirsberg (Ortsgeschichte)
1129:               urkundlich erwähnt, “Mumersberg“, “Munrichisberg“, danach “Munreichsberg“
1280:               “Auf dem Münersberg“
1308:               “Müremsberg“ (Lehenshof)
Ende 14.Jh.:   “Mirsperg“ -
à  “Mürsperg“ (Lautverschiebung)
1423:               “Tiffen-Diefenmürsperg“ 

Niedermirsberg  ist eine der ältesten Pfarreien der Fränkischen Schweiz. Ein Pfarrer namens “Wehrinher von Ehrenbach“ soll Begleiter des hl. Bischofs Otto bei der Bekehrung Pommerns gewesen sein. Niedermirsberg war bis in die 70er und 80er Jahre ein Wallfahrtsort (hl. Jakobus). Unter dem Altartisch in der alten Kapelle befand sich eine Quelle mit heilkräftigem Wasser gegen Augenleiden.

Im Schwedenkrieg brannte der Ort bis auf 2 Häuser, Schule und Kirche (da Kirchenburg) ab.
Spitzname der Bewohner:  “Eulenböck“ 

Abgeleitet vom Familiennamen “Albert
n-Becken“ (“kreuztolle“ Leute) . -
à “Eulenböck“
oder:
Angst vor einer Gestalt mit Hörnern im Turmgebälk der Kirche, das sich danach als Eule entpuppte 

Niedermirsberg (Kirchengeschichte)
1439:   selbstständige Pfarrei
1662:   Filiale von Ebermannstadt
1849:   Kuratie (“Quasi“-Pfarrei) 

Die alte Kirche St. Jakob mit einem 3-geschossigen Chorturm und Pyramidendach (erst 1801).
Im Altarraum ein spätgotische Kreuzrippen-Gewölbe mit rundem  Schlussstein (1439).
Westlich an den Turm angebaut, ein kleines barockes Langhaus (18. Jh.).
Am Säulen-Hochaltar (1714) eine Gruppe der 14 Nothelfer. 

Die neue Kirche (von Ruff jun. 1936/37), angebaut östlich des Turms, mit orientalischen Kuppeln über Nebenräumen. Im Langhaus eine Balkendecke, im Seitenschiff sitzender hl. Jakobus (Nussbaum um1500) und eine Maria im Strahlenkranz (1787).

Wir bogen am Dorfbrunnen nach links ab, durchquerten den Ort und wanderten auf einer kurvigen Straße hoch ins Neubaugebiet, wo unsere Truppe am Ende der Ortschaft an Rolfs ehemaligem Wochenendhaus vorbeikam. Wir wanderten weiter auf einer asphaltierten Forststraße hinauf zur “Langen Meile“ und passierten die einsam stehende sogenannte “Judenlinde“. Hier oben, auf nahezu 500 m Höhe, blies ein recht frischer und kräftiger Westwind. Die Markierung “rotes Dreieck“ führte uns Richtung Norden auf einem breiten Flurweg an die westliche Hangkante der Hochfläche, und bald erblickten wir nach weiteren 4 km die ersten Gebäude des Flugplatzes “Feuerstein“ mit seinem Tower.

Die Gruppe war so mit der Begehung eines recht matschigen Wegs beschäftigt, dass man den Abstieg ins Tal übersah und ca. 200 m längs der Hangkante nach Süden weitermarschierte. Doch alsbald entdeckte man den Irrtum, kehrte um und nahm die korrekte Abzweigung “roter Querstreifen“ den Berg hinunter und bog kurz vor der Ortschaft Drosendorf linkerhand nach Süden ab. Weiter ging es nunmehr auf der “Rotkreis“-Markierung bis Weigelshofen mit Durchquerung der Ortschaft und noch ein paar Metern auf der Landstraße. Wir bogen nach 500 m rechts ab, machten noch einen kleinen Anstieg durch ein Waldstück (“Gelb-Kreis“-Markierung) und sahen nach insgesamt 14 km Wanderstrecke schließlich den Weiler Schirnaidel mit seinem kleinen Kirchlein vor uns liegen.

Pünktlich ½ 2 Uhr kamen wir Im Gasthaus “Pinsel“ an, wo uns eine deftige Brotzeit bzw. Koteletts mit einem süffigen Bier von der Brauerei “Hartmann“ bei Scheßlitz erwartete, und danach auch noch zur Verdauung ein kräftiger Kartoffelschnaps sowie diverse Obstbrände. Den netten Wirtsleuten, Herr und Frau Pinsel sei herzlichst gedankt!

Wir verließen die gemütliche Gaststube nach reichlich zwei Stunden und wanderten auf einem Flurweg die restlichen 3½ km zum Bahnhof Eggolsheim, wo uns die S-Bahn wieder um ½ 5 Uhr zurück nach Erlangen brachte.

Fazit:   Eine abwechslungsreiche Tour mit Besichtigung einer interessanten Kirche, schöne Aussichten und eine gemütliche Einkehr im Gasthaus “Pinsel“ in Schirnaidel mit gutem und reichhaltigem Essen.

Rolf

 

Die Wanderstrecke:                                                                                                                                                         nach oben
  
Wanderstrecke

 

Bilder:                                                                                                                                                                             nach oben


 

 

 

 

 

  
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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