In der Freimarkung Osing: Rüdisbronn, Herbolzheim, Krautostheim und Humprechtsau, ca 18 km

    

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"ohne Sonnenschein wird der Wein nicht fein"

    

26.09.2012 

Teilnehmer: AchimG, AchimH, Bruno, Clemens, Günter, Heinz, Henry, Jörg, Klaus-Dieter,
                  Manfred, Peter, Rolf, Willi und später noch Rolli und Inge bei Friedl


Größere Kartenansicht, grobe Wanderroute, ca,18km

     

Insgesamt 13 wackere Wanderer trafen sich pünktlich um 09.15 Uhr auf dem Parkplatz bei Hornbach um erneute eine Weinwanderung zu unternehmen. Dieses Mal wollen wir in die Freimarkung Osing und in Markt Nordheim einkehren. Freimarkung Osing? Was hat das auf sich? Wir wußten es nicht, und neugierig machte uns Frau Petra Vicedom, unsere Wirtin in Markt-Nordheim.

Wir fuhren bis nach Rüdisbronn, parkten an dem kleinen Parkplatz hinter der Kirche, schnürten unsere Stiefel und schon ging es los. Wir liefen westwärts aus dem Ort hinaus, vorbei an alten und ehrwürdigen "Käfern" und kamen auch gleich an eine Informationstafel. Nun wußten wir mehr: Die Osinggemeinden bekamen der Sage nach die Gemarkung von Kaiserin Kundigunde geschenkt, weil sie sich verlaufen hatte und von dem Abendläuten der Kirchturmglocken aus den Osinggemeinden Rüdisbronn, Herbolzheim, Krautostheim und Humprechtsau die Orientierung wieder fand. Das Besondere an diesen Gemeinden ist, dass seit damals alle 10 Jahre die Fluren unter den Bauern neu verlost werden. Dieser alte Brauch besteht bis heute.  Also wieder ein bisschen Heimatkunde nachgeholt und etwas aus der näheren Heimat dazugelernt. Wer mehr wissen will: siehe "Geschichte und Geschichten" und "www.osingverein.de/OSING.PDF".

Wir zogen nun weiter, an Weinreben vorbei und dann auf freiem Feld. Der Feldweg schwenkte dann leicht südwestlich ein und erreichte bald die Verbindungsstraße Humprechtsau – Krautostheim. Hier liegt der kleine Osingsee mit dem Gedächtnisstein und dem Osinghaus. Klar nahmen wir alles nochmal unter die Lupe und ergänzten unser Wissen. Nun waren wir von unserem ursprünglich geplanten Weg etwas südlicher gelandet und mussten erstmal ohne Markierung weitermarschieren. Wir wollten nördlich weiterlaufen und starteten erst einmal einen Fehlversuch, den Osing auf einem Feldweg zu verlassen. Das zweite Mal war es auch nicht einfach, aber erfolgreich. Nochmal eine kleine Verwirrung durch die nahe Straße,  aber dann hatten wir wieder die richtige Orientierung und trabten nun in nordwestlicher Richtung weiter. So erreichten wir auch wieder unsere Markierung „MN2“, der wir bis Markt Nordheim folgen konnten.

Linker Hand liegt das Naturschutzgebiet „Sieben Buckel“. Nachstehend die Erläuterungen des Bund Naturschutzes und der Regierung von Mittelfranken:

Mit die seltensten Biotope in Bayern sind die fränkischen Gipshügelgebiete. Infolge des Zusammentreffens besonderer geologischer und klimatischer Faktoren sind die Gipshügel mit ihrer auserlesenen Flora geradezu ein Stück pannonischer Steppe in Franken und erdgeschichtlich ein Relikt der Nacheiszeit.

Das aufgrund seiner besonderen Flora und Fauna europaweit bedeutsame Naturschutzgebiet ist in der weiten offenen Talmulde des Ehegrundes südlich von Markt Nordheim zu finden. Es umfasst auf 10 ha zwei unterschiedliche Schutzobjekte, deren Entstehung sich auf die Verkarstung mächtiger Gipsstöcke in den tonigen Myophorienschichten des Gipskeupers zurückführen lässt. Die Gipshöhle „Höllern" besteht aus zwei ausgedehnten Höhlensystemen. Sie ist die einzige bekannte begehbare Auslaugungshöhle des Gipskeupers im süddeutschen Raum.

 Das Höhlensystem ist Winterquartier für Fledermäuse. Für die Öffentlichkeit ist die Höhle leider nicht zugänglich. Die Gipshügel der „Sieben Buckel“ säumen kleinflächig die Ränder einer in den Untergrund eingebrochenen Geländerinne. Hier wachsen Relikte nacheiszeitlicher Steppenheide-Flora mit den charakteristischen Federgräsern. Im April und Mai beeindrucken die goldgelben Blüten des Frühlings-Adonisröschens. Weitere schöne Blühphasen ziehen sich bis weit in den September hinein, wenn die Kalk-Astern mit ihren blaulila Zungen- und gelben Röhrenblüten um Aufmerksamkeit werben. Die Zwischen- und Randflächen werden extensiv gemäht oder beweidet, hier  werden sich künftig weitere Magerrasen entwickeln.“

Also noch eine Einmaligkeit auf unserem heutigen Weg.

Bald erreichten wir den Markt Nordheim und zogen durch den schönen Ort an der Kirche vorbei zur Weinstube „Alter Kuhstall“, wo wir auch schon erwartet wurden. Schnell waren einige Bänke auf dem Freisitz aufgestellt und schon hatten wir Schneidbrettchen vor uns und Silvaner und Müller-Thurgau standen auf dem Tisch. Kurz darauf wurde auch noch die Platten gereicht und wir genossen die hausgemachten Speisen mit Hochgenuß. Klar, dass die Stimmung hervorragend war und die Truppe diese Rast sichtlich genoss. Das lag aber auch an der freundlichen Bewirtung durch Frau Vicedom, der Frau des Hauses. Etliche packten sich zum Schluß noch einige Fläschchen in ihren Rucksack, um den guten Wein daheim nochmal zu genießen.

Bald mußten wir wieder weiter und wanderten am Schloß Seehaus vorbei in Richtung Krautostheim. Ohne Markierung, aber wir sahen ja vor uns den Kirchturm und hatten so keine Schwierigkeiten. Das ist auch noch eine besondere Schönheit dieser Landschaft: man sieht weithin die kleinen Dörfer und überall strahlen die Kirchtürme hervor. Kurzer Besuch in der Kirche von Krautostheim und weiter ging es durch den Ort bis zur Biogasstelle. Dann weiter zur kalten Eiche – zwischenzeitlich sammelten alle noch Zwetschgen und Birnen zum  brennen – und schleppten das ganze Obst auch noch mit Plastiktüten weiter. So erreichten wir wieder unseren Ausgangsort Rüdisbronn, schwangen uns in die Karossen und ab ging es nach Emskirchen, wo Friedl, Inge und Rolf schon mit Zwiebelkuchen und Federweißen unserer harrten. Peter und seine Mannschaft sammelten unterwegs aber nochmal Birnen.

Wir bevölkerten bei Friedl fast die ganze Terrasse und wurden nun mit warmen Zwiebelkuchen und frischem Federweißen bestens bewirtet. Natürlich ließen wir sie gebührend hochleben und die Stimmung war hervorragend.

Danach verabschiedeten wir uns und fuhren durch das abendliche Aurachtal zurück nach Erlangen.

Fazit: Ein schönes Wandergebiet mit Kuriositäten und eine hervorragende Bewirtung in Markt Nordheim und natürlich auch bei Friedl. Wir könnetn hier zu Wiederholungstätern werden.    

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