Von Herbolzheim zur Ruine Hohenlandsberg, Einkehr in Kaubenheim
     

Schattige Wälder, manchmal wie in der Toskana, nur leichte Steigungen, befestigte Wege,   knapp 13 km, gut 3 Std

Erlangen - Herbolzheim 58km

  
  
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 Bild 1 von www.alpenlandtouristik.de/Steigerwald-Panoramaweg.htm, Bild 2 von www.vgn.de    

                                                                                                                                          Ruinen in der Umgebung von Herbozheim
"Im Juni ein Gewitterschauer, macht gar froh das Herz des Bauern" 
                                 Rad- und Wanderwege um Markt Nordheim
 01. Juni 2011                                                                                                                      Markt Nordheim - Hoher Landsberg, VGN-
 Teilnehmer: Achim G, Achim H, Bruno, Heinz, Henri, Günter, Jörg, Peter, Udo                     
   Wanderempfehlung, von Nbg/Er leider lange Anfahrt


Es geht mal wieder gen Westen und in weitgehend  von uns unbewanderte Gebiete. Wir wollen den Steigerwald nördlich von Bad Windsheim erkunden. Dazu fahren wir bis nach Herzbolzheim, das auf eine mehr als 100-jährige wechselhafte Geschichte zurückblicken kann: Mit der Reformation wurde Herbolzheim evangelisch und damit auch das ursprünglich katholische Gotteshaus, allerdings mußte man  zur Schlichtung der beiden Konfessionsanhänger später auch noch eine katholische Kirche bauen. So kommt es, dass hier zwei Gotteshäuser nahe beieinander stehen. Wir parken an der evangelischen Kirche und laufen nordwestlich aus dem Ort heraus. An der Umgehungsstraße soll die Wandermarkierung (weiß-blaue Raute) direkt nordwestlich weiterführen, tut sie aber nicht. Wir gehen deshalb erst mal "nach Gefühl" ein paar hundert Meter links auf einem Feldweg in Richtung Wüstpühl, müssen dann aber noch einen kleinen Haken schlagen und finden dann aber die Markierung. Wir durchqueren den kleinen Weiler und sind nun an der „Mittelfränkischen Bocksbeutelstraße“. Weiter geht es nordwestlich in den Wald. Durch diesen wunderschönen Mischwald laufen wir nun auf angenehmen Geläuf weiter. Die Markierung ist gut, so daß wir uns auch fast danach richten könnten. Bald geht es wieder etwas steiler bergauf und wir erreichen nun die Ruine Hohenlandsberg. Leider sind nur noch der Wall zu sehen und einige Steintrümmerhaufen. Aber offenbar ein hervorragendes Refugium für Fledermäuse.

In der Zwischenzeit prasselt auch der angekündigte Regen auf uns hernieder, so daß wir hier nicht die eingeplante Rast durchführen können. Bruno und Henry versteigen sich noch in dem steilen Gelände und wagen dann einen tollkühnen Abstieg. Das war nicht schlecht, aber die Leistung der Steinböcke im Nürnberger Tiergarten erreichen sie doch nicht ganz.

Im Regen verlassen wir nun die Ruine wieder und haben uns aufgrund der anhaltenden Nässe entschlossen auf gleichem Pfad wieder zurückzulaufen. Ursprünglich wollten wir über Markt Nordheim weitergehen.

Auf dem Rückweg folgen wir nun auch der Markierung ab dem Weiler hinter Wüstpühl und diese (lt. Karte anders verlaufend) führt uns nun auch mitten hinein nach Herbolzheim. Wir kommen bei der katholischen Kirche raus und laufen nun bis zur evangelischen.

Heute machen wir eine Abschlußrast und fahren nach Kaubenheim zur Gastwirtschaft Schürmann und laben uns dort an Schlachtschüssel oder blauen Zipfeln.

Fazit: Diese Gegend sollten wir weiter erkunden!

   

Hohenlandsberg (Quelle: Internet, siehe Links)
Im Norden von Herbolzheim liegt der Hohenlandsberg, eine der höchsten Erhebungen im Steigerwald (498 m) Der Hohenlandsberg soll schon in früher Zeit eine keltische Höhenburg gewesen sein. In späterer Zeit stand hier bis 1554 eine sehr stark befestigte Burg. Ursprünglich war die Burg Königsgut. Erbaut wurde die Burg Hohenlandsberg bereits im 9. Jahrhundert und ausgebaut um 1200-1240. Zuerst war die Burg Hohenlohischer Besitz. (Ortsgeschichte Nenzenheim: 1302 Gottfried von Hohenlohe der Ältere verpfändet an Ritter Friedrich von Seinsheim das Amt und die Feste Hohenlandsberg!) Erkinger von Schwarzenberg und Seinsheim erwarb sie 1435 endgültig. Diese Burg war durch das Herrschaftsgericht Hohenlandsberg auch für Herbolzheim und den Ehegrund zuständig. (Details zur Geschichte der Burg!) Die Herrschaft in Hohenlandsberg besaß in 26 Orten Lehensleute und Untertanen. Im Bauernkrieg 1525 wurde die Burg eingenommen, geplündert aber nicht zerstört (vermutlich war sie noch nicht ganz Fertiggestellt nach dem Umbau). Das Amt und die Festung Hohenlandsberg mußten in ein brandenburgisches Lehen umgewandelt werden, da sich die Fürsten von Schwarzenberg und Seinsheim dem Schmalkaldischen Bund anschlossen und deshalb von Kaiser Karl V. in die Reichsacht genommen wurden. (1552 wurde diese wieder aufgehoben.) So erhielt der Markgraf Albrecht Alcibiades von Ansbach 1546 die Burg Hohenlandsberg. Der Markgraf war mit dem Bischof von Würzburg und Bamberg und den Burggrafen von Nürnberg verfeindet, der Grund waren die Raubzüge der markgräflichen Soldaten auf Kaufmannszüge. Am 8.4.1554 wurde die Festung durch die Truppen der Stadt Nürnberg und des Bischof von Würzburg völlig zerstört. Die Beschießung der Burg mit 26 Kanonen unter dem Nürnberger Hauptmann Sebald Schirmer dauerte 4 Tage, danach ergab sich die Besatzung der Burg. Die Mauern wurden gesprengt, somit war das Ende der Burg besiegelt. Hier war vermutlich auch Verrat im Spiel. Die losen behauenen Steine wurden durch die Bevölkerung der Umgebung für Bauzwecke verwendet. Heute steht von dieser Ruine noch das Haupttor und einige Gewölbe. Die Bilanz dieses zweiten Markgrafen Krieges: 170 Dörfer werden niedergebrannt, zwei Städte, drei Klöster, 19 Schlösser, 75 Herrensitze, 28 Mühlen, 28 Hammerwerke und 3000 Morgen Wald werden vernichtet. 
Details zur Ruine Hohenlandsberg.

     

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