von Seigendorf nach Wernsdorf über die Friesener Warte

                                                                                                                            „im tiefen Schnee“

Mittwoch 11. Februar  2009, mit Achim, Clemens, Heinz, Jörg, Karl, Manfred Ke, Rolf S, Udo

Das Wetter war winterlich, winterlicher geht es wohl nicht. Schneesturm allerorten, peitschender Wind, aber dennoch rafften sich acht unermüdlich und stahlharte Burschen auf, der Unbill der Natur energisch zu trotzen.

In Seigendorf schnürten sie ihre Wanderstiefel, zogen die Reißverschlüsse ihrer Anoraks bis zur Nasenspitze hoch und zogen die Wollmützen und die Kapuzen über ihre  empfindlichen Häupter. An den letzten Häusern des Dorfes wandten sich das wackere Expeditionskorps in die freie Wildbahn und ließ sich auf dem Weg aufwärts zur Friesener Warte vom eiskalten Wind und einem Schneesturm vorantreiben. Bald verschwand man im Wald, aber nun hieß es mutig Schritt für Schritt vorankämpfen, denn diese Schneemassen hatte vorher noch keines Menschen Fuß berührt, so daß es ein harter und unwirtlicher Weg bis zur Spitze des Berges wurde.

Nun wurden sie wieder vom Sturm erfaßt, so daß kein Rasten möglich war, aber unverzagt stapften die Recken weiter durch den knietiefen Schnee ohne zu jammern. Rechts lag der Segelflugplatz, aber es war nur eine schneeverwehte Wüste zu erkennen. Die Worte der Kameraden hörte man ob des Sturmwindes kaum. Hinter dem Flugplatz schwenkte die Truppe nach Osten, um den Wanderweg nach Wernsdorf zu erwischen. Aber der Neuschnee hatte alle Markierungen fast unkenntlich gemacht, so daß unsere stolze Truppe nun komplett auf ihr eigenes – schwach ausgeprägtes - Orientierungsvermögen in der Wildnis angewiesen war. Keine Sonne, um die Richtung erkennen zu können und kaum Hinweise.

Auf ihrem abenteuerlichen Weg durch den tiefen Schnee konnte man ab und zu nur Spuren von wilden Bestien im Schnee identifizieren, es handelte sich um den hier ansässigen Feldhasen.  Doch mutig schritten unsere Wandergenossen durch die wilde Landschaft, mochte die nächste menschliche Behausung auch noch so weit entfernt sein, schätzungsweise 800 m Luftlinie. Werden sie sie jemals wiedersehen?

Aber nach hartem Kampf und steilen und glatten Abstieg erreichten die harten Burschen auch schon eine Ortschaft, die sich Friesen nennt. Kein Mensch auf der Straße, alle hatten sich ob des Unwetters hinter den warmen Ofen verkrochen, nur unser Häufchen kämpfte sich weiter. Wir verließen nun auch die fast verlassene Ortschaft und mußten uns nun weiter vorankämpfen. Ein Wetter wie in Sibirien, aber wir kämpften uns weiter durch, soweit uns unsere Füße noch tragen werden. Nach weiteren 2000 m durch tiefen Schnee und eiskalten Wind trafen wir in der nächsten Ortschaft (Wernsdorf) ein und fanden auch eine kleine offene Gastwirtschaft. Wir erhielten auch einige Kleinigkeiten um den ärgsten Hunger zu stillen - bestehend aus reichlich Bier, Schäufele, Entenbraten, Hähnchen und einer kleinen Doppelportion Klößen.

Nach kurzem Ratschluß wurde dann beschlossen, das Expeditionsziel zu ändern und zu prüfen, ob in der nahen Zivilisation unsere Hilfe gebraucht werden würde. Unsere mutigen Fahrer vertrauten sich einem Gefährt an und ließen sich zu den inzwischen eingeschneiten Karossen zurückfahren. Dann aber luden sie uns wieder auf und mit Magenknurren, weil die Mahlzeit bei weitem nicht unseren Bärenhunger stillen konnte, fuhren wir weiter nach Hirschaid.

Hier fanden wir uns beim Neubert wieder, einer Einrichtungsstätte für Weichlinge und Stadtbürger. Nicht für uns, die wir an Sturm und Leben in freier Natur gewöhnt sind.

Verächtlich sahen wir die bequemen Möbelstücke an und dachten an die Reiser, die uns manches Mal karge Unterlage und ein wenig Bequemlichkeit in freier Natur boten. Den Höhepunkt bildete das Lokal, wo wir testeten, was denn diese Warmduscher und Saunauntensitzer für unnütze Leckereien in sich stopfen. Wir probierten verächtlich Streußelkuchen, Schokosahne und Käsekuchen mit Kaffee.

Nein, das ist nicht unser Leben. Jung wollen wir sein und frei. Raus aus den Städten und hinaus in die Natur. So verließen wir wieder diese ungastliche Stätte und streben in unsere eigenen Höhlen zurück -
so berichtet durch Ritter Jörg von der Stürze im Jahre Anno Domini 2009.

Grün: Hochebene, schöne Aussicht, viel Wald, ein kräftiger An- & Abstieg, (normal) gute Wege (Jahreszeit), ca 8 km, 3 Std Gehzeit
Blau gestrichelt: möglicher 2 stündiger Rückweg; hauptsächlich durch Felder, mit Blick auf die Bamberger Kirchen


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