Von Eyrichshof nach Königsberg„
- ….quer durch die Hassberge“
Datum:
03. September 2008
Teilnehmer: Achim,
Bruno, Clemens, Conny, Henry, Jörg, Klaus-Dieter, Ortwin, Rolf, Udo, Wolfgang M.
Wegen der e t w a s (Absatz von der Red. leicht
modifiziert) längeren Anfahrt starteten wir dieses Mal schon mitten
in der Nacht - genau um 07.45 Uhr (= Dreiviertel Acht). Das war für manch einen
in der Tat eine echte Herausforderung! Hörten sie doch seit langer Zeit wieder
mal den Wecker rasseln. Aber dennoch standen (fast) alle pünktlich, frisch
rasiert und mit geputzten Schuhen am Sportheim bereit.
Erste Anlaufstation war
Schloss Eyrichshof, nahe der kleinen Stadt Ebern.

Hier galt es erstmal dieses
prachtvolle Schloß von allen Seiten zu bewundern, was unsere Kameraden auch
ausgiebig wahrnahmen. Dann aber hieß es weiter bis nach Vorbach, wo unsere
eigentliche Wanderung ihren Verlauf nehmen sollte. Parkplatz war direkt an der
Kirche, von wo wir dann quer durch den Ort und dann stets bergauf liefen. Bald
darauf trafen wir auf die
Burgr uine
Rauheneck, die auf stolzem Bergrücken
in das weite Land blickt.
Von dort sahen wir
auch schon das Ziel, das wir
als nächstes ansteuerten
- die
Ruine Bramber g.
Nach kurzer Verweilzeit stiegen wir auf romantischen schmalen Pfaden vorbei an der
Nixengrotte wieder talwärts.
Grobe Richtung war nun die Ortschaft
Bramberg. Dazu folgten wir verschiedenen Markierungen, die offenbar alle das
gleiche Ziel hatten. Wir befanden uns in den schönen Mischwäldern der Hassberge
und hatten ein bequemes wanderfreundliches Geläuf. Später wurde es dann steiler
(Markierung Friedrich Rückert), doch führte uns der Weg irrtümlicherweise ins
Tal nach Gemünd. Das hieß wieder Aufstieg und weiter im Wald auf angenehmen
Wegen. Bald fanden wir aber wieder den Burgenweg, der uns nun auf weglosem Pfad
bis auf die Felder rund um Bramberg führte. Wir folgten der Markierung bis in
das Dorf, wo einige hungrige Mägen einen "Lichtblick" erhofften.
Allerdings erlebten einige von uns
nun eine herbe Enttäuschung, denn die erwartete Gastwirtschaft im Reiterhof
existierte nicht mehr. Trotz des guten Rates, sich sicherheitshalber eine
Notration einzustecken, hatten einige dies (bewußt?) ignoriert und mußten nun
fasten. Doch man verschmerzte diesen Dämpfer und nach kurzer Rast stiegen wir zu
dem Feldweg oberhalb der Landstraße auf, der uns nun auf bequemen Geläuf weiter
in Richtung der Bramburg führte. Unsere Markierung war der
Burgenweg.
Vom Aussichtsbalkon aus hatten wir
eine prächtige Sicht gen Westen und Norden und konnten am Horizont den Thüringer
Wald erkennen und auch den großen Gleichberg. Wir streiften durch die alten
Gemäuer und es schauerte uns bei dem Gedanken hier mal gewohnt haben zu müssen.
Das muß doch alles sehr spartanisch und im Winter verdammt frostig zugegangen
sein.
Nach kurzer Rast gingen wir nun das
letzte Drittel unseres Weges an. Zunächst talwärts auf schmalem Pfad, dann durch
sumpfiges von Wildschweinen beherrschtes Suhlgebiet, dann aber wieder auf
stabilem Wanderweg in Richtung Westen. Nach ca. anderthalb Kilometer führte uns
unsere Markierung nun wieder ins Gelände und wir genossen den schönen und
verwachsenen Weg, der uns durch die Hassbergwelt leitete. Am Treffpunkt mit dem
„Amtsbotenweg“ wechselten wir auf diese Markierung in Richtung Königsberg.
Durch ein wunderschönes Tal,
reichlich bedeckt mit

Herbstzeitlosen wanderten wir nun leicht bergauf. Wir konnten uns alle
vorstellen, daß hier die Herbstfärbung bei entsprechendem
Sonnenlicht in ein paar Wochen eine Wunderlandschaft zaubern würde. Allerdings
hörte man bei einigen Wanderkameraden schon Magenknurren und der Durst machte
auch langsam zu schaffen, waren doch evtl. Vorräte längst verzehrt und kein
Tropfen mehr in Sicht.
Als wir den Rennweg erreichten,
nahmen wir nun unseren Weg über die Urwiese
und dann über den Hohlweg steil hinab nach Unfinden. Dieser Pfad ist auch sehr
empfehlenswert, führt er doch erst durch den Hohlweg und
dann in freier Landschaft, so,
daß man die Umgebung bis
nach Königsberg immer zu
Füßen hat.
Unser erster Weg in Unfinden galt
allerdings erstmal der dortigen
Gastwirtschaft
Nicht nur wegen unseres Durstes waren wir angenehm überrascht, in so einer
kleinen Ortschaft eine so schöne und gemütliches "Heurigen-Gaststätte" zu
finden.
"Wie gut es ist, wenn dann und wann - auch
der Kassier mitwandern kann" bewies Henry, der zu einer "Sozialrunde" Hefeweißbier
einlud.
Man hatte bei dessen Genuß den Eindruck,
als ob Blumen deren Köpfe nach langer Trockenheit schon hängen, wieder frisches Wasser bekommen,
denn plötzlich blühten alle wieder auf und die Stimmung stieg auf einen
kleinen Höhepunkt. Auch hier bestätigte sich der Spruch „Durst wird durch Bier erst
richtig schön“.
Allerdings hatten wir nur Zeit für
ein einziges Bierchen, da wir in Königsberg ja noch weitere Schönheiten genießen
wollten. Das war als allererstes das Gasthaus „Herrenschänke“, wo wir Kaffee,
Wasser, Bier und Eis genossen. Danach fuhren unsere treuen Chauffeure mit dem
Taxi nach Vorbach um unsere Karossen wieder zu holen.
Alle anderen genossen nun die
Sehenswürdigkeiten des schönen Städtchens
Königsberg. Erster Anlaufpunkt war die Kirche, in
der wir aus Überzeugung das schöne Lied „Geh aus mein Herz uns suche Freud“
sangen. Dann bemerkten wir, daß die Statue des Roland das sächsische Wappen als
Schild trug. Grund: Königsberg gehörte zu Coburg und war damit Sächsisch
Wettinisch - und deren südlichstes Bollwerk. Noch dazu evangelisch in der
Umgebung der Fürstbischöfe von Bamberg und Würzburg. Vorbei am
Regiomontanusbrunnen, zu dem einstigen Domizil dieses religiösen
Wissenschaftlers und dann zum Tillyhaus. Anschließend durch die untere Stadt mit
ihren Fachwerkgebäuden und den markanten Dämonenköpfen an den Häusern. Dann aber
wieder zurück in die Herrenschenke, wo justament auch schon unsere Fahrer wieder
eintrafen.
Der Rest ist schnell geschildert .
Wir speisten fürstlich und genossen den Gerstensaft. Anschließend stiegen wir
wieder in unsere Fahrzeuge und fuhren zurück nach Erlangen.
Doch halt: Etwas muß noch erwähnt
werden. Der Wetterbericht verhieß an diesem Tage Schauer und Gewitter. Wir aber
liefen den ganzen Tag bei Sonnenschein im Hemd und kurzer Hose.
Als wir die Herrenschänke betraten, tröpfelte es, als wir innen Kaffee tranken
goß es draußen in Strömen, als wir unsere Stadtführung unternahmen hatten wir
hellen und freundlichen Himmel und als wir wieder in die geschützte Gaststätte
kamen, goß es draußen wieder wie aus Eimern. Das kann kein Zufall sein!
So werden nur richtige Wanderer vom
Wettergott geschützt. Also Kerle wie wir! Lieblinge der Götter!
Außerdem hatten wir an diesem Tag
auch noch satte 24 km Strecke absolviert. Dabei erinnerten wir uns noch daran,
daß dies vor noch nicht allzu langer Zeit noch leicht unter unserem Standard
lag, aber wir hatten seinerzeit zusätzlich noch ca. 15 kg Marschgepäck auf dem
Buckel. Oh alte
Sockiherrlichkeit, wohin bist Du entschwunden?
fragt sich (wohl nicht nur) Jörg
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