Rundwanderung bei Pottenstein "... auf den Spuren des Dichters"
                                                                                                           
Unsere Rundwanderung führt von Gößweinstein nach Pottenstein und zurück. Auf den Spuren des Dichters Victor von Scheffel wandeln wir beachtliche 16 Kilometer, also mindestens vier Stunden.    
Foto: NZ-Infografik




(entnommen den Freizeittips der NZ/ FrankenWiki)

 

 Denkmal für Victor von Scheffel in Gößweinstein

Wohlauf, die Luft geht frisch und rein, wer lange sitzt, muss rosten - diese Verszeile des Frankenliedes, verfasst von Victor von Scheffel, betrachten die eingefleischten Franken als ihre heimliche Nationalhymne. Wer war dieser Dichter?

Joseph Victor von Scheffel wurde am 16. Februar 1826 in Karlsruhe, damals noch ohne Adelstitel, als Sohn eines Oberbaurates geboren. Auf dessen Wunsch studierte er Rechtswissenschaft in Heidelberg, wo er auch der Burschenschaft «Frankonia» beitrat. Später erkannte er jedoch sein Talent zum Dichter und trat mit dem Versepos «Der Trompeter von Säckingen» an die Öffentlichkeit.

Zu dieser Zeit entdeckten die Romantiker die Fränkische Schweiz und so reiste auch Scheffel dort hin. Dort wurde er animiert zu seinem berühmten Werk «Exodus Cantorum oder der Bamberger Domchorknaben Sängerfahrt». Überschwänglich, ganz im Stil seiner Zeit, schilderte er die Schönheiten der Landschaft.

Zu seinem 50. Geburtstag wurde der erfolgreiche Schriftsteller in Karlsruhe durch den Großherzog von Baden in den (persönlichen) Adelsstand erhoben. Bekannt wurde er zu seiner Zeit nicht nur durch das Lied der Franken, sondern durch seine Studentenlieder wie «Alt-Heidelberg, du feine», «Keinen Tropfen im Becher mehr» und das im vergangenen Frühjahr anlässlich des 2000. Jahrestags der Varusschlacht gern wieder zitierte Lied «Als die Römer frech geworden...» Als der Dichter Gößweinstein besuchte, logierte er im Gasthof Distler, der später in «Scheffel-Gasthof» umbenannt wurde und heute noch existiert. Unmittelbar gegenüber steht ein von Rosen umranktes Denkmal zu seinen Ehren. Victor von Scheffel wurde nur 60 Jahre alt, er starb 1886.

Wir wollen seinen Spuren auf einer Rundwanderung von ungefähr 16 Kilometern folgen. Wir starten vom Felsendorf Pottenstein, das auch mit dem VGN-Bus 389 gut zu erreichen ist. Zuerst marschieren wir unterhalb des Burgfelsens auf der Straße Richtung Tüchersfeld und streifen dann rechter Hand das Gasthaus WagnerBräu. Dann halten wir Ausschau nach der Rotkreuz-Markierung des LeoJobst-Weges, der wir folgen. Ungefähr 200 Meter nach dem Ortsschild verlassen wir linker Hand die Straße und steigen im Wald bergauf.

Durch Wald und wilde Felsen

Wir durchstreifen eine wilde Felsenlandschaft. Die hat nicht nur Victor von Scheffel bewundert, auch der weit gereiste Fürst Pückler war tief beeindruckt. Nach wenigen Kilometern lichtet sich der Waldschirm und wir erreichen einen Campingplatz. Dort folgen wir weiter der Markierung Rotkreuz, die uns links ab in den Wald auf einen Bergpfad leitet. Nach kurzer Zeit wird rechter Hand der Blick auf das Felsendorf Tüchersfeld frei.

Wir wandern am Talhang weiter und steigen, dem Schild «Behringersmühle» folgend, zu diesem Ort hinab. Dort streifen wir linker Hand das Hotel «Frankengold» und laufen vorsichtig linksseitig wenige Minuten auf der Straße Richtung Gößweinstein. Dann lenken wir unsere Schritte durch ein Holztor und betreten die «Karl Brückner-Anlage».

Auf Serpentinen mühen wir uns auf einem Waldweg den Berg hoch. Wir betreten Aussichtsplattformen und lassen unsere Augen weiden. Links grüßt einer Gralsburg gleich Gößweinstein herab, rechts haben wir einen Tiefblick ins Wiesenttal. Wir sind im «Schlupfwinkel des deutschen Gemüts», wie die Romantiker die fränkische Schweiz nannten.

Später, bei der Votivkapelle und einer alten Linde angekommen, überqueren wir vorsichtig die Straße und steuern dem in Sichtweite gelegenen Gößweinstein zu. Im Ort bewundern wir Scheffels Denkmal. Natürlich müssen wir auch die Basilika, ein barockes Kleinod nach Plänen von Balthasar Neumann, besuchen.

Nun zum Rückweg: Wir laufen ein Stück des Weges zurück zur Einmündung der Straße bei der alten Linde. Dann schwenken wir rechts ab und gehen bis zur Tankstelle vor. Dort überqueren wir die Straße, orientieren uns nach der Markierung senkrechter blauer Strich und wandern den Berg hoch Richtung Pottenstein. Durch Feld und Flur leitet uns der Weg über Bösenbirkig nach Hühnerloh.

Unser Richtungszeichen ist weiter der blaue Strich, der uns nun durch den Wald leitet bis zur Kreuzbergkapelle. Wir genießen den Blick auf Pottenstein mit der ältesten Höhenburg der Fränkischen Schweiz. Dann nehmen wir den Kreuzweg unter die Füße und streben dem Tal zu, wo wir in Pottenstein unsere Wanderung beenden.

Alfred Bachmann

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