2 Tages - Radltour - Allersberg - Schloss Prunn - Parsberg - ca.160km

20. und 21. Juni  2012   -   Teilnehmer:  Achim, Henri, Wolfgang und Organisator und Schreiberling Bruno

Dienstag 20.06.12 : Mit VGN Ticket zu 16,20 € für 2 Pers. mit Rad geht es im RE 07:56 Uhr nach Nürnberg und mit RB weiter nach Allersberg / Rothsee , Wir, das sind Achim , Wolfgang , Henry und ich sind erstaunt über die angenehme Anreise . Das Wetter ist schön , blauer Himmel , trocken , warm .

Kurz nach 09:02 fahren wir daher unkonzentriert und mit einem ersten Blick auf den blauen Rothsee hoch nach Göggelsbuch . Verhaltenes Stöhnen . Zwischen Lampersdorf  und Mörlach zeigen sich unzählige Sträucher mit weißem Holunder , es sieht aus wie auf  einer Plantage , eingezäunt . Roy Black war leider nicht da.

Nach der Überquerung des Main - Donau Kanals bei Mörlach sehen wir eine Weile die Hetzjagd  auf der Autobahn , widerlich . Margeriten holen auf . Kornblumen ebenfalls .

In einer weichen Landschaft mit viel Grün und gut bestellten Feldern fühlen wir uns so richtig wohl .  Zwischen Karm und Hagenbuch wird der Radweg von kräftig  blühendem Mohn gesäumt . Ich denk an einen Mohnkuchen und hoffe auf einen Bäcker in Obermässing . Das Dorf wirkt wie ausgestorben , kein Bäcker weit und breit . Auch in Untermässing  haben sich die Bäcker verduftet  !! Böse . Ein Rotmilan kreuzt lässig unseren Weg

Um die Mittagszeit gönnen wir uns in der schönen Altstadt von Greding Kaffee und schwammige , belegte Brötchen .

Wir fahren über die Schwarzach und landen auf dem Altmühltal Radweg . Der ständige leichte Gegenwind kühlt uns ab. Die naheliegende Autobahn ist gut besucht .  Auf den Weiden sehen wir mächtige Kühe mit schwarzbrauner Brust und Hintern . Der große Panzen, das Mittelteil , ist nahezu weiß. Welche Partei vertreten die?

Im Zick-Zack-Kurs kommen wir zum geographischen Mittelpunkt Bayerns , nach Kipfenberg ! ( 370m)

Nach einer kleinen  Rast beschließen wir den steil über uns im Wald liegenden Stein des Mittelpunkts nicht zu besuchen . Es gibt alternativ eine romantische Fahrt durch das Birktal mit dem Abzweig nach Altenberg . Unromantisch geht es da ohne Ende bergauf bis zu einer Marien Kapelle . Wolfgang hat sich in Altenberg verliebt und es daher zweimal angeschaut . Wir haben derweil an der Kapelle sinniert. Auf dem Weg nach oben blüht sich die Landschaft fast kaputt und wir verblühen derweil  in der Hitze.

Denkendorf lassen wir links liegen und erreichen bald Zandt (468m) . Ein bienenfleißiges Rentnerehepaar gibt uns Nektar ( Leitungswasser ) und einen sehr guten Rat für die Weiterfahrt .

Der Weg führt durch den Wald von derer zu „ Wittelsbach „ . Er schlängelt sich ca. 9km durch ein lang gezogenes Tal - ähnlich unserem  Aufseßtal - und hat ein stetig fallendes Geläuf . Es ist ein verbotener Weg , daher müssen wir keck ein Gatter öffnen , durchfahren , schließen und weiter geht’s . Die Wildschweine schert das nicht . Die bewaldeten steilen Hänge rücken immer ganz nah ran, doch irgendwie gibt es immer  einen  Durchschlupf .

An der Quelle des Schambachs, einem großen Weiher ,  treffen wir auf den „ Limes Radweg“.  Wir sind nun in Schamhaupten , dem Beginn des Schambachtales , schämen uns aber nicht!

Die  Kelten und die Römer haben sich hier  auch schon rumgetrieben . Spuren sollen noch vorhanden sein .   „ Achim den Kurzen „ sehen wir nicht .Wir bleiben in der Spur und spurten nach Altmannstein (370m). Dort  führt Wolfgang geheime Interviews in Gaststätten.

Seine Empfehlung ; 200m gerade aus und dann rechts ein Stück hoch nach Hagenhill zum   Gasthof  Feigl „

 Also radeln wir von ca.370m hoch auf rund 420m und platzen nach 3km direkt in einen Trauerschmaus für einen 86zig jährigen . Der große Saal ist brechend voll , aber niemand ist voll . Alle sind fein herausgeputzt . Der Geräuschpegel der Trauergäste bewegt sich auf ca. 86 dB zu ,  wie bei uns im Sportheim .  

Die Temperatur liegt nun bei 30°, die Luftfeuchtigkeit auf Tropenniveau. So gehen wir an den Stammtisch und treffen auf langgediente Audi- Mitarbeiter  , Rentner und Aktive . Sie haben hier jeden  Dienstag ihr Treffen .

Der Geräuschpegel steigt noch ein wenig . Die Themen wechseln schnell , genau wie bei uns  Sockenqualmern .  Kein Thema wird ausgespart , Internet und PC jedoch sind tabu weil sowieso blöd . Respekt !!

Wolfgang und Achim unterhalten sich angeregt laut schreiend mit dem niedrigen Volk,  obwohl sie von hohem Stand und daher dieser vulgären Sprache nicht mächtig.

Wegen Atemnot gehe ich ins Freie zum Telefonieren. Einige 100m außerhalb gelingt es mir das Handynetz zu erhaschen  .

In den sehr guten Zimmern legen wir uns zur Ruhe und ich genieße  bei  geöffneter Balkontür die würzige Landluft , ein Gemisch  aus Kuhstalldampf, Schweinezucht , Heu , Gras , Blumen am Wegesrand und Bier . Super.  Gute Nacht.     

Fahrleistung :      5:50h / 14.5km/h  / Temperatur 22° - ca. 30° C                                       85km

Mittwoch 21.06.12 : Nach dem Frühstück legen wir unsere 23.- € / Pers. auf den Tisch und radeln gegen 9:00 los .Es ist schwül warm . Nachts hat es geregnet , nun ist es trocken . Himmel bedeckt , Straßen leer . Das Schambachtal erinnert an die “ Fränkische „. Kurz danach sind wir in Riedenburg im Altmühltal ,  einer Touristenburg . Wir verweilen ein wenig in dem schönen Ort und fahren dann am Kanal entlang nach Prunn . Die ersten Altmühltal-Radler kommen uns entgegen . Keiner wagt die steile Fahrt nach oben zum Schloss Prunn auf ca.430m. Ein Genuss mit 14% Steigung . (der  direkte Aufstieg an der senkrechten Wand ist wegen Vogelbrut gesperrt , daher nehmen wie die Radroute ) .

Das mittelalterliche , verwinkelte Schloss hängt wie Henrys Hütte über dem Abgrund und schaut auf den D-M Kanal . Zwei Lastkähne tuckern tief unter uns vorbei . Wir sehen in der Ferne die Riedenburg und kanalabwärts Kontouren von Schloss Randeck .  Wolfgang bringt die Nibelungen ins Spiel und Achim sitzt züchtig wie einst Krimhild am Ziehbrunnen  .

Nach dem Rundgang reicht Henry in der Schlossschenke ein Getränk  und dann geht es hoch nach Baiersdorf ( 536m) , weiter Richtung Maierhofen bis Painten .Wegen  Straßenarbeiten ist der Abzweig nach Deuerling gesperrt . Für uns gut . Unbehelligt lassen wir unsere Rädli ca. 10km  bis zum Ufer der Schwarzen Laaber  runter laufen .

Henry schlüpft zwischenzeitlich in das grünweise Trikot , dem Fahrer mit dem schönsten Rad. In Deuerling drehen wir eine unvernünftige Ehrenrunde und finden hinter einem Gehöft den versteckten Zugang zum R4 entlang der „Schwarzen Laaber “.

Ohne viel zu labern nehmen wir in Laaber ( 400m )  etwas Labsal zu uns und radeln auf dem „Hartmut Kraus Geburtstagsweg“  zur Friesenmühle .  Kein „Südfriese“ warnt uns vor der kommenden  Buckelpiste . Diese verlassen wir zornig an der Königsmühle und kämpfen uns hoch nach Mausheim (468m) und weiter zum Bahnhof Parsberg (500m) .

Die dortige Bahnhofstoilette entspricht dem Zustand einer Bahnhofstoilette in den 50ziger Jahren in Chittagong , Bangladesch .  

Die Rückfahrt nach Erlangen in einem angenehmen RE ist problemlos , genauso wie das Team. Fahrleistung : 4h51min / 15km/h / Temperaturen angenehm                           ca. 73km                              

Es ist eine sportliche , landschaftlich schöne Tour . Empfehlenswert . ich habe fertig - Bruno