Herbstbeginn in den Hassbergen: von Königsberg in die Buschenschänke in Unfinden

Dunkle Wälder, sonnige Hochflächen, auch Steigungen, befestigte Feld- und "weiche" Wald- & Hohlwege, ca. 16km


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                                                                                                                                                  Bild von "panoramino"   Weitere Informationen zu den Hassbergen

      

21. September 2011 - "wenn Matthäus weint statt lacht, aus dem Wein er Essig macht"      

 

Unsere erste Weintour führt uns in die Hassberge nach Königsberg in Bayern (müßte eigentlich "in Franken" heißen). Wir besuchen das kleine Weindörflein Prappach und gehen über das Queckbrünnlein und über die Urwiese nach Unfinden in eine Buschenschenke - zur Fam. Braunreuther-Brockloß, Tel. 09525-679

In Prappach gratulieren wir Ludwig Erhard - auch bekannt als Meister Eder - zu seinem 70sten Geburtstag und singen mit dem Prappacher Kindergarten-Chor ein Ständchen.
  

Teilnehmer:  Achim H, Bruno, Clemens, Günther, Heinz, Jörg, Manfred, Udo    
    
Also die Sonne lachte am Lostag Matthäus ununterbrochen und somit wird der Wein auch die  richtige Anzahl Öchsle bekommen. Heute war wieder mal Bahn mit Bayernticket angesagt. Pünktlich um 09.01 Uhr eilten wir mit dem Regionalexpreß über Bamberg bis nach Haßfurt, wo bereits der Bus nach Maroldsweisach auf uns wartete. Er brachte uns in 10 Minuten bis nach Königsberg und so kamen wir doch tatsächlich in weniger als einer Stunde (57 Minuten) an unseren heutigen Ausgangspunkt.

Wir liefen durch die malerische Altstadt, besuchten die gotische Marienkirche (evangelisch), bestaunten den Roland mit seiner sächsischen Raute auf dem Schild, bewunderten den schönen Regiomontanusbrunnen. Einige besorgten sich aus der Information noch Unterlagen über Königsberg. Dann deckten wir uns beim Metzger mit einer ordentlichen Brotzeit ein und schon konnten wir Fahr aufnehmen. Am Regiomontanushaus und Tillyhaus vorbei, dann den schmalen Weg mit der Treppe wieder hinunter auf die Straße zum Parkplatz und schon hatten wir unsere heutige Markierung für den ersten Teil der Wanderung, den Hirschkäfer.  Dem niedlichen Käferlein folgten wir nun zunächst bis zum Ortsende und dann auf angenehmen Feldwegen in südlicher Richtung. Wir waren auf mittlerer Höhe des Hanges und hatten eine hervorragende Aussicht auf die unterfränkische Landschaft mit ihren kleinen Dörfern und den zugehörigen Kirchtürmen. Nach einer starken Stunde erreichten wir dann Prappach, ein kleines Dorf am Westhang der Haßberge.

Am Ortseingang kam uns eine Schar Kindergartenkinder entgegen, die dann vor dem Haus eines der Opas ein Geburtstagsliedchen sangen. Klar, dass wir – sangesfreudig wie wir nun mal sind – in den Gesang einstimmten. Auf Manfreds schüchternen Hinweis erhielt sogar noch jeder von uns eine Flasche Bier von dem freundlichen Opa Ludwig Erhard spendiert. Er zeigte uns dann auch seine liebevoll hergestellten Holzarbeiten und wir waren ganz begeistert. Auch die alten Handwerkszeuge hat er aufgehoben und an seiner Scheune befestigt. Leider mussten wir uns dann bald wieder vom „Meister Eder“ verabschieden und weiter auf Wanderschaft gehen.

In der Mitte der Ortschaft wies uns der Hirschkäfer den Weg bergauf. In einem Hohlweg stiegen wir dann ungefähr 10 Minuten steil bergauf und erreichten so den Wachthügel. Hier wurden wir für den anstrengenden Aufstieg aber mit einem wunderschönen Plätzchen belohnt und rasteten jetzt und genossen unsere Brotzeit. Immer mit dem Blick linker Hand in den Steigerwald, das Maintal und die unterfränkische Landschaft. Ein Platz zum Genießen.

Frisch gestärkt nahmen wir wieder Kontakt zu unserem Hirschkäferlein auf und folgten treu und brav seinen Anweisungen. Nun liefen wir wieder in nördlicher Richtung auf dem Höhenweg weiter, rechter Hand sahen wir den kleinen Ort Altershausen und den schönen Mischwald der Hassberge. Kurz vor der Staatsstraße 2278 ließen wir unseren Käfer im Stich und gingen ungefähr 500 m in nordöstlicher Richtung auf einem Feldweg, der uns zu unserer neuen Markierung dem leider immer weniger werdenden Feldhasen führte. Wir bestaunten die dicht behängten Apfel- und Birnenbäume an unserem Weg, schnappten einige, denn wir mussten diese ja verkosten. Bald erreichten wir das malerische Queckbrünnlein, das von den Königsbergen richtig liebevoll hergerichtet wurde. Ein kleiner Pavillon, eine Kneippanlage, einige sinnige Sprüche. Ein richtiger schöner Platz für eine erholsame Pause.

Danach folgten wir unserem munter dahin hoppelnden Hasen weiter bis an den Ortsanfang von Erbrechtshausen, schwenkten dann rechts ein, an einer Birkengruppe vorbei bis an den Waldrand. Hier ging es dann in einem Bogen durch eine verschwiegene Landschaft. So erreichten wir den Ursee und ließen unseren Hasen weiter nach Königsberg hoppeln, nun den historischen Rundweg im Visier. Zunächst leicht ansteigend, dann doch ein kleines aber steiles Stück bis zur Königsberger Hütte. Hier hatten wir dann auch schon den Parkplatz erreicht und schritten nun auf dem Rennweg bis zur Urwiese. Wir überquerten diese und stiegen nun steil bergab. Rechts begleitete uns eine tiefe Schlucht. Bald wechselten wir dann auf einen Pfad mit dem Hinweis Huthäuschen. Von hier oben hat man nochmal eine hervorragende Sicht auf die Landschaft und jetzt auch auf das unter uns liegende Dörflein Unfinden. Wir stiegen in den Weinbergen bergab und erreichten so auch den kleinen Ort mit den vielen schönen Fachwerkhäusern.

An einer ausgesteckten Heckenwirtschaft konnten und wollten wir nicht vorbeigehen. Dort hatten wir dann auch unsere heutige Schlußeinkehr. Wir labten uns an Silvaner und einer deftigen Winzerbrotzeit und so konnte es geschehen, daß wir zu acht insgesamt 24 Schoppen Wein genossen. Wandererherz was begehrst Du mehr! Nachdem auch noch die Bushaltestelle kaum fünf Minuten von unserer Schänke entfernt war, war unser Glück vollkommen. Die Bahn hatte zwar eine geringfügige Verspätung, brachte uns aber sicher wieder nach Hause.

Fazit: Malerische, romantische Orte, schöne Landschaft, gute Einkehr, freundliche Menschen und ein tolles Wetter - freut sich Jörg

     

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