Wir liefen durch die
malerische Altstadt, besuchten die gotische
Marienkirche (evangelisch), bestaunten den
Roland mit seiner sächsischen Raute auf dem
Schild, bewunderten den schönen
Regiomontanusbrunnen. Einige besorgten sich aus
der Information noch Unterlagen über Königsberg.
Dann deckten wir uns beim Metzger mit einer
ordentlichen Brotzeit ein und schon konnten wir
Fahr aufnehmen. Am Regiomontanushaus und
Tillyhaus vorbei, dann den schmalen Weg mit der
Treppe wieder hinunter auf die Straße zum
Parkplatz und schon hatten wir unsere heutige
Markierung für den ersten Teil der Wanderung,
den Hirschkäfer.
Dem niedlichen Käferlein folgten wir nun
zunächst bis zum Ortsende und dann auf
angenehmen Feldwegen in südlicher Richtung. Wir
waren auf mittlerer Höhe des Hanges und hatten
eine hervorragende Aussicht auf die
unterfränkische Landschaft mit ihren kleinen
Dörfern und den zugehörigen Kirchtürmen. Nach
einer starken Stunde erreichten wir dann
Prappach, ein kleines Dorf am Westhang der
Haßberge.
Am Ortseingang kam uns eine
Schar Kindergartenkinder entgegen, die dann vor
dem Haus eines der Opas ein Geburtstagsliedchen
sangen. Klar, dass wir – sangesfreudig wie wir
nun mal sind – in den Gesang einstimmten. Auf
Manfreds schüchternen Hinweis erhielt sogar noch
jeder von uns eine Flasche Bier von dem
freundlichen Opa Ludwig Erhard spendiert. Er
zeigte uns dann auch seine liebevoll
hergestellten Holzarbeiten und wir waren ganz
begeistert. Auch die alten Handwerkszeuge hat er
aufgehoben und an seiner Scheune befestigt.
Leider mussten wir uns dann bald wieder vom
„Meister Eder“ verabschieden und weiter auf
Wanderschaft gehen.
In der Mitte der Ortschaft
wies uns der Hirschkäfer den Weg bergauf. In
einem Hohlweg stiegen wir dann ungefähr 10
Minuten steil bergauf und erreichten so den
Wachthügel. Hier wurden wir für den
anstrengenden Aufstieg aber mit einem
wunderschönen Plätzchen belohnt und rasteten
jetzt und genossen unsere Brotzeit. Immer mit
dem Blick linker Hand in den Steigerwald, das
Maintal und die unterfränkische Landschaft. Ein
Platz zum Genießen.
Frisch gestärkt nahmen wir
wieder Kontakt zu unserem Hirschkäferlein auf
und folgten treu und brav seinen Anweisungen.
Nun liefen wir wieder in nördlicher Richtung auf
dem Höhenweg weiter, rechter Hand sahen wir den
kleinen Ort Altershausen und den schönen
Mischwald der Hassberge. Kurz vor der
Staatsstraße 2278 ließen wir unseren Käfer im
Stich und gingen ungefähr 500 m in nordöstlicher
Richtung auf einem Feldweg, der uns zu unserer
neuen Markierung dem leider immer weniger
werdenden Feldhasen führte. Wir bestaunten die
dicht behängten Apfel- und Birnenbäume an
unserem Weg, schnappten einige, denn wir mussten
diese ja verkosten. Bald erreichten wir das
malerische Queckbrünnlein, das von den
Königsbergen richtig liebevoll hergerichtet
wurde. Ein kleiner Pavillon, eine Kneippanlage,
einige sinnige Sprüche. Ein richtiger
schöner
Platz für eine erholsame Pause.
Danach folgten wir unserem
munter dahin hoppelnden Hasen weiter bis an den
Ortsanfang von Erbrechtshausen, schwenkten dann
rechts ein, an einer Birkengruppe vorbei bis an
den Waldrand. Hier ging es dann in einem Bogen
durch eine verschwiegene Landschaft. So
erreichten wir den Ursee und ließen unseren
Hasen weiter nach Königsberg hoppeln, nun den
historischen Rundweg im Visier. Zunächst leicht
ansteigend, dann doch ein kleines aber steiles
Stück bis zur Königsberger Hütte. Hier hatten
wir dann auch schon den Parkplatz erreicht und
schritten nun auf dem Rennweg bis zur Urwiese.
Wir überquerten diese und stiegen nun steil
bergab. Rechts begleitete uns eine tiefe
Schlucht. Bald wechselten wir dann auf einen
Pfad mit dem Hinweis Huthäuschen. Von hier oben
hat man nochmal eine hervorragende Sicht auf die
Landschaft und jetzt auch auf das unter uns
liegende Dörflein Unfinden. Wir stiegen in den
Weinbergen bergab und erreichten so auch den
kleinen Ort mit den vielen schönen
Fachwerkhäusern.
An einer ausgesteckten
Heckenwirtschaft konnten und wollten wir nicht
vorbeigehen. Dort hatten wir dann auch unsere
heutige Schlußeinkehr. Wir labten uns an
Silvaner und einer deftigen Winzerbrotzeit und
so konnte es geschehen, daß wir zu acht
insgesamt 24 Schoppen Wein genossen.
Wandererherz was begehrst Du mehr! Nachdem auch
noch die Bushaltestelle kaum fünf Minuten von
unserer Schänke entfernt war, war unser Glück
vollkommen. Die Bahn hatte zwar eine
geringfügige Verspätung, brachte uns aber sicher
wieder nach Hause.
Fazit: Malerische,
romantische Orte, schöne Landschaft, gute
Einkehr, freundliche Menschen und ein tolles
Wetter - freut sich Jörg