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Wir gehen ins Fränkische Freilandmuseum Bad
Windsheim Teilnehmer: Achim G, Achim H, Bruno, Clemens,
Hans Erhard, Heinz, Jörg, Karl, Manfred, Pit,
Rolf K, Rolf S, Udo, Willi, Wolfgang
Jedes Jahr wenn die Sonne wärmer wird
das gleiche Problem: wir wandern durch die Felder und und fragen uns: “ist das
Roggen?“ „oder doch Weizen!“? Und was bietet sich da mehr an, als unser
fränkisches Freilandmuseum in Bad Windsheim. Hier existiert sogar ein
Anbauplan aus
dem hervorgeht, welche Getreidesorten an welcher Stelle angebaut werden. Also
muß das nachgeholt werden und wir drücken wieder mal die „Schulbank“. Nachsitzen
war angesagt und keiner von uns Strolchen war jemals ein Musterschüler. Außerdem wollen wir uns auch noch die Baugruppe Stadt
ansehen, in der nun die mittelalterlichen Häuser fertig gestellt wurden. Also rein in die Karossen und rüber nach Bad
Windsheim. Mit dem Anbauplan in der Hand ging es dann auch schon los. Wir zogen
in
Richtung der Baugruppe Regnitzfranken und Frankenalb. Schon kamen
wir an einem Dinkelfeld vorbei, dann Kleegras, Hafer und gemischt mit Erbsen.
Das wäre wieder ein Festmahl für unsere Kühe. Den alten Bauernhof inspizierten
wir natürlich noch genauer. Hielten Zwiesprache mit dem Schwein, das alleine in
seinem Stall vor sich hingrunzte, sahen die Ziegen und natürlich die
Originalfränkischen Prachtkühe und Ochsen. Dann lernten wir gleich noch
zusätzliche Lektionen über Hopfenanbau, der uns eigentlich mehr in seiner
gepreßten und frisch gezapften Form interessiert hat. Dann zogen wir weiter zum
Wasserrad und von hier hatten wir die Richtung Altmühlgruppe angepeilt. Wir
liefen an den Wiesen – linker Hand - und den Getreidefeldern – rechter Hand –
vorbei und informierten uns fast über jeden Grashalm. In der Altmühlgruppe
begeisterten wir uns an der Ausstellung über Hausschlachtung, auch das gehört
schon fast zur Geschichte. Nächstes Ziel war die Mittelaltergruppe und hier vor allem
der Gewürzgarten. Dann aber hatten wir wieder die Felder mit Einkorn, Emmer,
Hafer und Dinkel, also die ganze Entwicklung unserer Getreidesorten. Noch ein
paar hundert Meter und wir waren in der großen Mühle und waren natürlich am
meisten von den Schinkenstücken im Rauchkamin beeindruckt. Aber auch die
Mühlentechnik ringt uns immer wieder Bewunderung ab. Nun zum Jagdschlösschen. Interessanterweise
waren vor und hinter dem Haus Tribünen aufgebaut. Das hier was geboten werden
soll war uns schon klar, aber was und wie? Irgendwie standen wir auf der
Leitung, denn wenn vorne was spielt, sehen die hinten nichts und umgekehrt. Die
Lösung hatte dann unsere Führerin, welche uns durch die Baugruppe Stad führte.
Nicht das Bühnenbild wird gewechselt sondern die Zuschauer wechseln in das neue
Bühnenbild auf der anderen Seite. Mal was ganz Neues. Aber auf den Gedanken muss
man erst mal kommen. Unsere Hochachtung. Kurz darauf erreichten wir den Gasthof an der
alten Brauerei und dort wartete auch schon ein Festschmaus auf uns. Richtig
fränkisch ausgiebig und gut und jeder kam überfüttert wieder raus. Dann gingen
wir noch ins alte Brauhaus und besuchten den Maschinenschuppen mit seinen
uralten Geräten. Bei genauerem Hinsehen waren die genauso alt wie wir.
Herrgott wie die Zeit verfliegt. Auf der Wiese hinter der
Schmiede sahen wir noch wie die Wäsche früher behandelt wurde und auch das kam
uns noch so vertraut vor. Dann strebten wir vorbei an der Schäferei, dem
Gewürzgarten zum Ausgang. Hier übernahm uns unsere Führerin Frau Beck, um uns nun in
der Baugruppe Stadt alle interessanten Bauwerke zu erklären. Brav wie wir nun
mal sind, folgten wir ihr in den Bauhof. Als erstes stiegen wir hinauf in die
Kräuterapotheke und sahen die liebevoll hergerichteten alten Apotheken und auch
die dahinterliegende „Werkstatt“ für den Apotheker, wo er seine Säftchen und
Kräuterchen zusammenbraut. Am Dachboden sahen wir noch die Trocknung der
Kräuter, die aus dem Freilandmuseum kommen. Sehr schön hergerichtet und wahrlich
interessant. In dem großen Bauhof staunten wir nicht schlecht über das
hohe Gebäude und wie damals die Handwerker das alles so konstruieren konnten.
Hut ab! Dann besuchten wir noch das älteste Gebäude aus Eichstätt und aus
Windsheim. Unsere Führerin erklärte uns die Bauweisen und die Ursprünge und wir
lauschten interessiert. Das war schon eine beachtliche Leistung und seien wir
froh und glücklich, daß wir in unserer Nähe einen so anschaulichen Blick in
unsere Vergangenheit werfen können. Letzte Station war dann noch die
Museumskirche, die Stifts- und Spitalkiche. Auch hier zeigte uns unsere Führerin
alle interessanten Teile und erklärte auch die Details. Wir durften auch in die
Sakristei, bestiegen das Dach und waren über die Zimmermannsarbeit wieder
begeistert. Dann führte sie uns noch in den Glockenturm mit der großen Uhr.
Abschließend sahen wir noch etwas über die Innere Mission und die Konfirmation
in früheren Jahren. Wer sich noch genauer informieren möchte (angeraten), kann
auch über unseren Internetauftritt die Links zu Bad Windsheim aufrufen.
Vielen Dank an unsere Führerin und es war
heute für uns ein ganz besonderer Tag. Wir kamen wieder in der Gegenwart an und
fuhren dann mit unseren modernen Karossen wieder zurück nach Erlangen.
Fazit: Das Freilandmuseum in Bad Windsheim ist schon was
ganz Besonderes und immer wieder mal einen Besuch wert - meint nicht nur Jörg
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Die sieben
Hauptgetreidegattungen
(Auszug aus Wikipedia)
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Wintergetreide
benötigt eine Frostperiode zur
Vernalisation (Blütenbildung
durch Kältebehandlung).
Es wird daher ab September gesät und dann – wie
auch das Sommergetreide – ab Juli des nächsten
Jahres geerntet. Durch die längere
Vegetationszeit und insbesondere die bessere
Ausnutzung der Winterfeuchtigkeit und
Frühlingswärme liegen die Erträge der
Wintergetreidearten weit über den Sommerformen,
was zu deren überwiegenden Verbreitung führte.
Winterroggen, Winterweizen, Wintergerste und Wintertriticale sind im mitteleuropäischen Raum die bedeutendsten Getreidearten. |
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Hafer
ist eine einjährige Getreidepflanze, die zur
Familie der Gräser gehört. Ein Großteil wird als
Tierfutter verwertet - für Pferde ein wahres
Kraftfutter. Hafer enthält essentielle
Aminosäuren (Eiweißbausteine), Kohlehydrate,
Lecithin, Provitamin A (Carotin), Vit. B-Gruppe,
Vit. E, Vit. K, Folsäure und Niacin,
Mineralstoffen sind u.a. Calcium, Phosphor, viel
Eisen, Mangan, Kupfer, Zink, Magnesium, Kalium,
Natrium, Schwefel. Zum einen ist er dadurch ein wichtiges Nahrungsmittel, da er für den Körper wichtige Inhaltsstoffe hat, zum anderen wird bei Erkältungs- und Magen/Darmverstimmungen auch als Diätikum eingesetzt (Haferschleim). Hafer hat keine Grannen und im Gegensatz zu den vorgenannten Getreidearten wachsen die Körner an einer Rispe und nicht an einer Ähre. |
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Roggen
ist eine verbreitete
Getreideart aus der
Familie der
Süßgräser. Er liefert auch auf leichteren
und kühleren Standorten gute Erträge. In Europa
wird
häufig
Winterroggen angebaut.
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Gerste
gehört zur Familie der
Süßgräser: Man unterscheidet mehrzeilige und zweizeilige Gerste. Letztere ist überwiegend Sommergerste und findet vorwiegend bei der Bierherstellung Verwendung. Gerste hat meistens sehr lange Grannen, es gibt auch Sorten mit kurzen Grannen; Gerstengrannen sind in der Regel unterschiedlich lang; die Grannen der unteren Körner sind länger, so dass alle Grannen fast wie abgeschnitten auf einer Höhe enden. |
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Weizen zählt zur Gattung der Süßgräser. Sein Name ist abgeleitet vom "Weiß" des Produktes, dem "weißen Mehl", der hellen Farbe der Weizenfrucht. Obwohl Weizen (sortenabhängig) bis - 20°C frostresistent ist, bevorzugt er ein gemäßigtes Klima.
Sommerweizen
wird im Frühjahr gesät; er braucht keine
Vegetationsruhephase, muss also nicht
vernalisiert werden. Sein Kornertrag liegt
deutlich unter dem von Winterweizen (80 dt/ha).
Die Körner haben eine glasigere Struktur als
Winterweizen, sind aber proteinreicher. |
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Dinkel
oder „Spelz“ (auch: Spelt,
Fesen, Vesen oder „Schwabenkorn“), die
Urform des heutigen Weizens
ist aus den Urweizenarten Emmer und Einkorn
hervorgegangen.
Grünkern
ist
Dinkel, der frühzeitig, zur Zeit der sogenannten
Teigreife, geerntet wird.
Die Stärke ist noch nicht ausgebildet, d.h. die
Körner sind saftig und weich. Um die Körner hart
und mahlfähig zu machen, muss das Korn
getrocknet werden. |
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Emmer (links), auch Zweikorn, ist, zusammen mit Einkorn, eine der ältesten kultivierten Getreidearten. Diese Weizenart mit lang begrannten, meist zweiblütigen Ährchen, wird heute in Europa kaum noch angebaut. Der Name Einkorn (rechts) rührt von dem einzelnen Korn auf der Ährenspindel. Einkorn stammt vom wilden Weizen ab. Einkorn galt als Vorläufer von Emmer, Dinkel und Saatweizen, bis durch genetische Untersuchungen klargestellt wurde, dass Emmer von Wildem Emmer aus der Südosttürkei abstammt. |
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Triticale ist eine Kreuzung aus Weizen (weiblicher) und Roggen (männlicher Partner)Triticale wurde gezüchtet, um die Anspruchslosigkeit des Roggens mit der Qualität des Weizens zu verbinden. Vom Weizen stammen die Vorteile der guten Backfähigkeit, der hohen Erträge und das kurze Stroh, vom Roggen stammen die Vorteile der geringen Ansprüche an das Klima und an die Bodenqualität. Man kann zwischen Sommertriticale (benötigt keine Winterruhe) und Wintertriticale unterscheiden (welche im Herbst ausgesät wird). Sommertriticale ist in Europa fast ohne Bedeutung und wird eher in den Tropen und Subtropen angebaut. Triticale hat mittellange Grannen, die in der Regel gleich lang sind; die Pflanzenhöhe in einem Triticalebestand ist im Vergleich zu einem Roggenbestand wesentlich homogener |
Ähren von Gerste, Weizen, Roggen | Gerste, | Emmer/Zweikorn, | Einkorn, | Weizen | Kornsorten |
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Die Unterscheidung in Zweizeiligkeit oder Sechszeiligkeit ergibt sich aus der Anzahl von Kornreihen an einer Ähre. Bei der Zweizeiligkeit stehen sich zwei Kornreihen gegenüber. Genau besehen findet sich aber rechts und links dieses Korns jeweils ein mehr oder weniger deutlich ausgeprägtes Blütchen, das aber meist unvollständig, klein und steril bleibt. Sofern diese unscheinbaren Ansätze jedoch zu vollständigen Blütchen mit umhüllenden Spelzen auswachsen, entstehen rechts und links des mittleren Samenkorns weitere Samenkörner, die zusätzliche Samenreihen bilden. Auf diese Weise entsteht die Sechszeiligkeit. Die auf den ersten Blick vorteilhafte, größere Menge sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine zweizeilige Gerste größere und gleichmäßigere Samen bildet. Die daraus hervorgehenden Pflanzen bilden mehr ährentragende Halme, sodass eine zweizeilige Gerste auf der gleichen Anbaufläche mehr und schöneres Korn bilden kann. |