Kurz vor Haimendorf und am Wasserfall/
Sprosselbrunnen sind ein paar kleinere
Steigungen zu überwinden, die man allerdings auch bei Schnee ohne große Anstrengung schaffen
kann.
Wir gehen von der Haltestelle Röthenbach-Seespitze nach links und gleich danach
mit dem Grünstrich, der uns bis Haimendorf begleiten wird, nach rechts. Nach
einigen Feldern kommen wir durch einen Mischwald. 20 Minuten später erreichen
wir die Autobahn Berlin- München. Wir gehen über die Autobahnbrücke und biegen
danach rechts in einen schmalen Waldpfad ein. Der lästige Verkehrslärm verebbt
rasch. Riesige Eichenbäume sind nicht zu übersehen, und dann ist auch schon der
kleine Ort Himmelgarten erreicht.
Am Ortseingang eine Reitschule mit zahlreichen
Pferdekoppeln. Ein paar Schritte weiter biegt der Grünstrich nach rechts ab. Es
wäre jedoch angebracht, die Straße zunächst ein Stück weiterzugehen und das
Schlösschen Himmelgarten anzuschauen, das die Herren von Fürer vor einigen
Jahrhunderten gebaut haben. Wie es sich für einen Ort mit dem Namen Himmelgarten
gehört, warten einige Häuser mit schönen Vorgärten auf.
Am Ortsende ein Weiher mit kleiner Insel,
anschließend führt uns der Grünstrich auf einen schmalen Waldpfad. Es folgt ein
erster sanfter Anstieg, ein zweiter nach Überquerung der Straße. Wir befinden
uns jetzt auf offenem Gelände und erreichen nach gut einer Stunde, vom
Ausgangspunkt in Röthenbach gerechnet, den Weiler Grüne Au.
Den einen Kilometer bis Haimendorf legen wir auf
einer kaum befahrenen Straße zurück und kommen zur Freiherr-von-Fürer-Straße.
Bevor die Wanderung jetzt nach links fortgesetzt wird, sollte man die
Fürer-Straße in der anderen Richtung weitergehen, um «Am Wasserschloss» den
Hauptsitz der Fürer kennen zu lernen.
Die Fürer entstammen einem wohlhabenden
Nürnberger Geschlecht und erwarben im Mittelalter große Gebiete rund um den
Moritzberg. Noch heute gehört den jetzigen Nachkommen ein Großteil des Berges,
außerdem das Jagdschlösschen Rockenbrunn sowie das Haimendorfer Schloss, das
leider nicht besichtigt werden kann. Wenn man vor dem mächtigen Eisenportal
steht und auf das teilweise durch Bäume verdeckte prächtige Gebäude schaut, wird
deutlich, dass es sich hier um einen außergewöhnlichen Herrensitz handelt.
Wieder auf der Fürer-Straße kommen wir an der
Bushaltestelle der Linie 331 vorbei, und kurz hinter dem Campingplatz stoßen wir
am Leinleiterweg auf das Hinweisschild «Klingender Wasserfall -
Hüttenbach-Schlucht». Die Wegstrecke ist jetzt nicht mehr markiert, also gut
aufpassen! Wir gehen den Leinleiterweg geradeaus, vorbei an einer Pferdekoppel.
Kurz nach Betreten des Waldgürtels überqueren wir den Hüttenbach und sind jetzt
auf der rechten Seite der Hüttenbach-Schlucht mit Blick auf einen 4½ Meter hohen
Wasserfall.
In drei Stufen ergießt sich das Wasser in das
Bachbett. Im Sommer ist oft nur ein bescheidenes Rinnsal zu sehen. Anders nach
starken Regenfällen oder zur Zeit der Schneeschmelze. Zu einem besonderen
Schauspiel wird der Wasserfall im Winter, wenn sich riesige Eiszapfen an den
eisbedeckten Wänden bilden und bei Wind zu vibrieren, zu «klingen» beginnen -
ein wirklich einmaliger Naturvorgang. Insofern ist die Wanderung vor allem bei
Frost äußerst lohnend.
Wir setzen dann die Wanderroute rechts der
Schlucht fort und stoßen auf ein weites Feld mit Strommasten. Hier zweigt,
wiederum ohne Markierung, nach rechts ein schmaler Wiesenpfad Richtung Schönberg
ab. Wir gehen jedoch zunächst weiter geradeaus, um nach gut 200 Metern eine
zweite Laune der Natur, den Sprosselbrunnen, zu bestaunen.
Dort, wo eine Sitzbank aufgestellt ist, den
kleinen Abhang hinunter, und wir stehen vor einer Sandsteinwand mit runden
Löchern. Aus den unteren sprudelt glasklares Wasser. Stopft man die Löcher zu,
kommt das Wasser aus den oberen Öffnungen, denn die Röhren sind miteinander
verbunden.
Danach den Weg zurück und bei den Strommasten
den Wiesenpfad weitergehen. Rechts, zum Greifen nahe, der 603 Meter hohe
Moritzberg, seit Urzeiten «Hausberg» der Nürnberger.
Schönberg ist bald erreicht. In der Hauptstraße
bis zum «Bayerischen Löwen» gehen. Dann können die allzu Hungrigen und Durstigen
im Gasthof «Rotes Ross» (eigene Metzgerei) eine Rast einlegen und sich fränkische
Spezialitäten munden lassen.
Am nordöstlichen Ortsende von Schönberg gibt es
zwei schöne Wanderwege nach Ottensoos, der Rotpunkt und der Paul-Pfinzig-Weg.
Wir entschieden uns für den letztgenannten, den wir über einen mit Blaukreis
markierten Weg hinter einer Pferdekoppel unter einer wuchtigen
Hochspannungsleitung fanden. Nach ca.
Dort hatten wir noch Zeit zu einer ausgiebigen
Ortsbesichtigung, und zum Studium des VGN-Fahrkartenautomaten, bevor wir mit der
Regionalbahn bis Lauf/ Links und von dort mit der S-Bahn weiter nach Nürnberg
und Erlangen fuhren.