Eiszeit im Nürnberger Land: "klingende Wasserfall" und Sprosselbrunnen bei Lauf/ Haimendorf -

von Röthenbach an der Pegnitz nach Ottensoos

Fast keine Steigungen, viel Wald, schöne Wanderwege, aber natürlich: Schnee,   ca. 11 km, 4 Std



Ottensoos, Glatzenstein & Hansgörgel

links: Moritzberg von Entenberg gesehen

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Empfehlung mit Rückweg nach Lauf: 11 km, 3 Std. -  Vorschlag der NN/ NZ

    Wanderung durch die Winterlandschaft am Moritzberg
(basierend auf einer Empfehlung der Nürnberger Nachrichten)
entlang der Hüttenbach-Schlucht, - ein Naturschauspiel an kalten Tagen

  
13. Januar 2010
,
Teilnehmer: Achim, Bruno, Clemens, Conny, ManfredKe, Jörg, RolfS, Udo, WolfgangV


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Pünktlich brachte uns der VGN bis nach Röthenbach Seespitze, allerdings ließ sich die Tür unserer S-Bahn nicht öffnen, so daß wir noch eine Schleife Lauf und zurück drehen mußten. Aber dann konnten wir den schönen Wintertag genießen. Das Geläuf war aufgrund des Pulverschnees nicht ganz einfach zu begehen, außerdem fegte auf freiem Gelände der Wind sibirisch. Aber wir stapften tapfer durch den Schnee und kamen bald nach Heimendorf. Ganze zwei Schlösser hat das abgelegene "Nest", aber beim Durchlaufen stellten wir fest, daß es doch ein ganz typisches Dorf des Nürnberger Landes ist. Am Ortsende bogen wir dann den Hinweisschildern entsprechend zu den klingenden Wasserfällen ab. Erstaunlich viele Wanderer waren unterwegs, dachten wohl so wie wir. Bei den Wasserfällen klang heute gar nichts, dennoch war es ein imposanter Anblick. Dicke Eisschichten hingen an der steilen Wand. Also hat es sich gelohnt heute den Weg hierher zu suchen. Wir hatten von den Naturereignissen aber noch nicht genug und zogen nun zu dem nahe gelegenen Sprosselbrunnen. Auch sehenswert, allerdings strömte das Wasser nur aus einem der Löcher.
Danach liefen wir quer durch den Wald und erreichten schnell die Fahrstraße nach Schönberg. Wir hatten ca. 1 km zu laufen und waren dann auch schon in unserer Gaststätte. Dort wurden wir gut verpflegt und wärmten unsere alten Knochen auch richtig auf.
Dann aber wieder hinaus in die eisige Kälte. Wir wollten nicht ganz nach
Weigenhofen laufen (mit Markierung) und suchten eine Abkürzung nach Ottensoos . Diese war aber so einfach nicht und wir landeten im Tiefschnee und mußten uns nun bis auf den Fahrweg durchkämpfen. Ab dort konnten wir dann wieder auf einem markierten Weg unsere Wanderung nach Ottensoos fortsetzen. Bei der Ankunft stellten wir fest, daß wir ungefähr eine Stunde auf den nächsten Zug warten mussten. Leider hatten die Gastwirtschaften an diesem Tag zu und konnten uns keinen warmen Unterschlupf gewähren, so daß wir die Kirche mit ihrer tiefsinnigen Inschrift der Sonnenuhr besuchten und dann noch durch den Ort streiften. Der Zug kam pünktlich und wir fuhren wieder frohgelaunt nach Hause.
Fazit: Die Empfehlung der Nürnberger Nachrichten war sehr gut.

Details:
Anfahrt: Mit S 1 zur Haltestelle Röthenbach-Seespitze oder Röthenbach-Bahnhof,
Rückfahrt: Mit der Regionalbahn von Ottensoos bis Lauf/ Links, ab dort wieder S1

Kurz vor Haimendorf und am Wasserfall/ Sprosselbrunnen sind ein paar kleinere Steigungen zu überwinden, die man allerdings auch bei Schnee ohne große Anstrengung schaffen kann.

Wir gehen von der Haltestelle Röthenbach-Seespitze nach links und gleich danach mit dem Grünstrich, der uns bis Haimendorf begleiten wird, nach rechts. Nach einigen Feldern kommen wir durch einen Mischwald. 20 Minuten später erreichen wir die Autobahn Berlin- München. Wir gehen über die Autobahnbrücke und biegen danach rechts in einen schmalen Waldpfad ein. Der lästige Verkehrslärm verebbt rasch. Riesige Eichenbäume sind nicht zu übersehen, und dann ist auch schon der kleine Ort Himmelgarten erreicht.

Am Ortseingang eine Reitschule mit zahlreichen Pferdekoppeln. Ein paar Schritte weiter biegt der Grünstrich nach rechts ab. Es wäre jedoch angebracht, die Straße zunächst ein Stück weiterzugehen und das Schlösschen Himmelgarten anzuschauen, das die Herren von Fürer vor einigen Jahrhunderten gebaut haben. Wie es sich für einen Ort mit dem Namen Himmelgarten gehört, warten einige Häuser mit schönen Vorgärten auf.

Am Ortsende ein Weiher mit kleiner Insel, anschließend führt uns der Grünstrich auf einen schmalen Waldpfad. Es folgt ein erster sanfter Anstieg, ein zweiter nach Überquerung der Straße. Wir befinden uns jetzt auf offenem Gelände und erreichen nach gut einer Stunde, vom Ausgangspunkt in  Röthenbach gerechnet, den Weiler Grüne Au.

Den einen Kilometer bis Haimendorf legen wir auf einer kaum befahrenen Straße zurück und kommen zur Freiherr-von-Fürer-Straße. Bevor die Wanderung jetzt nach links fortgesetzt wird, sollte man die Fürer-Straße in der anderen Richtung weitergehen, um «Am Wasserschloss» den Hauptsitz der Fürer kennen zu lernen.

Die Fürer entstammen einem wohlhabenden Nürnberger Geschlecht und erwarben im Mittelalter große Gebiete rund um den Moritzberg. Noch heute gehört den jetzigen Nachkommen ein Großteil des Berges, außerdem das Jagdschlösschen Rockenbrunn sowie das Haimendorfer Schloss, das leider nicht besichtigt werden kann. Wenn man vor dem mächtigen Eisenportal steht und auf das teilweise durch Bäume verdeckte prächtige Gebäude schaut, wird deutlich, dass es sich hier um einen außergewöhnlichen Herrensitz handelt.

Wieder auf der Fürer-Straße kommen wir an der Bushaltestelle der Linie 331 vorbei, und kurz hinter dem Campingplatz stoßen wir am Leinleiterweg auf das Hinweisschild «Klingender Wasserfall - Hüttenbach-Schlucht». Die Wegstrecke ist jetzt nicht mehr markiert, also gut aufpassen! Wir gehen den Leinleiterweg geradeaus, vorbei an einer Pferdekoppel. Kurz nach Betreten des Waldgürtels überqueren wir den Hüttenbach und sind jetzt auf der rechten Seite der Hüttenbach-Schlucht mit Blick auf einen 4½ Meter hohen Wasserfall.

In drei Stufen ergießt sich das Wasser in das Bachbett. Im Sommer ist oft nur ein bescheidenes Rinnsal zu sehen. Anders nach starken Regenfällen oder zur Zeit der Schneeschmelze. Zu einem besonderen Schauspiel wird der Wasserfall im Winter, wenn sich riesige Eiszapfen an den eisbedeckten Wänden bilden und bei Wind zu vibrieren, zu «klingen» beginnen - ein wirklich einmaliger Naturvorgang. Insofern ist die Wanderung vor allem bei Frost äußerst lohnend.

Wir setzen dann die Wanderroute rechts der Schlucht fort und stoßen auf ein weites Feld mit Strommasten. Hier zweigt, wiederum ohne Markierung, nach rechts ein schmaler Wiesenpfad Richtung Schönberg ab. Wir gehen jedoch zunächst weiter geradeaus, um nach gut 200 Metern eine zweite Laune der Natur, den Sprosselbrunnen, zu bestaunen.

Dort, wo eine Sitzbank aufgestellt ist, den kleinen Abhang hinunter, und wir stehen vor einer Sandsteinwand mit runden Löchern. Aus den unteren sprudelt glasklares Wasser. Stopft man die Löcher zu, kommt das Wasser aus den oberen Öffnungen, denn die Röhren sind miteinander verbunden.

Danach den Weg zurück und bei den Strommasten den Wiesenpfad weitergehen. Rechts, zum Greifen nahe, der 603 Meter hohe Moritzberg, seit Urzeiten «Hausberg» der Nürnberger.

Schönberg ist bald erreicht. In der Hauptstraße bis zum «Bayerischen Löwen» gehen. Dann können die allzu Hungrigen und Durstigen im Gasthof «Rotes Ross» (eigene Metzgerei) eine Rast einlegen und sich fränkische Spezialitäten munden lassen.

Am nordöstlichen Ortsende von Schönberg gibt es zwei schöne Wanderwege nach Ottensoos, der Rotpunkt und der Paul-Pfinzig-Weg. Wir entschieden uns für den letztgenannten, den wir über einen mit Blaukreis markierten Weg hinter  einer Pferdekoppel unter einer wuchtigen Hochspannungsleitung fanden. Nach ca. 3,5 km  erreichten wir, nach einer romantischen Scheewanderung mit Blick auf den Glatzenstein und den Großen Hans-Görgel, Ottensoos.

Dort hatten wir noch Zeit zu einer ausgiebigen Ortsbesichtigung, und zum Studium des VGN-Fahrkartenautomaten, bevor wir mit der Regionalbahn bis Lauf/ Links und von dort mit der S-Bahn weiter nach Nürnberg und Erlangen fuhren.

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