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Mit großer Freude hatten wir nun vernommen, daß der VGN ab
1. Januar um die Kreise Bamberg und Bayreuth erweitert wurde. Und damit
vergrößert sich folgerichtig auch unser Aktionsradius mit den öffentlichen
Verkehrsmitteln. Das wollten wir auch gleich mal ausprobieren und suchten uns
eine Wanderung im neuen VGN-Gebiet.
Wir liefen vom Bahnhof auf die Hauptstraße, dann links ca.
300 m und bogen dann auf die Straße nach Rattelsdorf ein und überquerten auch
gleich den Main. Nach ca. 100 m bogen wir rechts auf den Radweg ein und hatten
nun nördlichen Kurs. Auf ebenem Geläuf, rechts immer den Main zogen wir duch das
tief verschneite Maintal. Bald erreichten wir eine kleine Angleransiedlung, die
sich um ihren Fischteich herum eine kleine Idylle aufgebaut haben. Man kann sich
lebhaft vorstellen, wie es hier in den warmen Monaten zugeht. Auf der rechten
Seite hatten wir nun immer kleine Baggerteiche, die im Sommer zum Baden genutzt
werden. Auf der Höhe Unterbrunn erlebten wir aber eine kleine Überraschung. Gem.
Karte verlief der Wanderweg noch weiter und kommt dann kurz vor Oberbrunn auf
die Staatsstraße. Aber wir wurden nun plötzlich durch den Main ausgebremst.
Komisch! Also zurück und es blieb uns keine Wahl als nach Unterbrunn zu gehen
und auf der Straße nach Oberbrunn. Dann hatten wir auch schon des Rätsels
Lösung. Der Main war um eine Schleife nach Westen verlegt und hatte so die
anderen Baggerteiche umschlossen. Das war natürlich noch nicht in meiner Karte
enthalten.
In Oberbrunn überquerten wir die Mainbrücke, begrüßten den
guten und treu wachenden Nepomuk und stiegen zum Main hinab. Dort stand ein
komisches Kruzifix. Hat sich wohl mal wieder ein sogen. „Künstler“ ausgetobt.
Sei’s drum.
Wir kamen nun in Ebensfeld an und wanderten durch die
schöne Ortschaft. Zu unserer Begrüßung kamen auch gleich zwei
Sternsingergruppen, die uns ein Liedchen sangen und dafür auch was in ihre
Sammelbüchse bekamen. Kurz vor dem Bahnhof rechts durch die Unterführung, dann
zur Kirche. Diese besuchten wir traditionsgemäß und wunderten uns ein wenig über
den architektonischen Aufbau. Die Lösung fanden wir dann wieder außen, nachdem
das Gebäude über mehrere Jahrhunderte gebaut wurde, sind mehrere Stilrichtungen
enthalten.
Dann aber sofort in den Brauereigasthof „Schwan“. Unser
Tisch war auch schon reserviert und wir fanden eine äußerst reichhaltige
Speisekarte vor. Und alles war hervorragend, reichlich und preiswert. Der
Höhepunkt war aber dann für uns arme Rentner, daß Reisende mit Bayernticket auch
noch ein Bier kostenlos erhalten. Wenn das kein Service ist.
Aber wir mußten weiter. Am Gasthof ca. 100 m rechts und
auf die Straße nach Prächting. Dieser folgten wir bis kurz vor die A73, dann
bogen wir rechts ab bis zu dem kleinen Bach und schwenkten hier wieder links
ein. Unter der Autobahn durch und stets leicht bergan am Flußufer in Richtung
Prächting. Rechts ist die Rehaklinkik Kutzenberg gelegen. An einer kleinen
Wegegabelung trafen wir eine Frau mit Hund, die uns die Empfehlung gab, oben in Hahnhof etwas
bergab zu gehen und beim Kreuzschlepper nach rechts weiter.
Kreuzschlepper? Was kann das denn sein. Unsere Phantasie war angeregt, aber wir
fanden keine plausible Lösung. Aber erstmal gingen wir nach rechts, dann an der
Kirhchofmauer entlang und schon löste sich das Rätsel zu unserem Erstaunen. Der
„Kreuzschlepper“ war eine Kreuzwegfigur und zwar die Station, als der arme
Christus unter seinem Kreuz zusammenbrach. Wer hätte das wohl ahnen können?
Die kleine Kirche Hahnhof war leider verschlossen, aber
wir hatten ja nun den richtigen Hinweis und folgten nun dem „Jakobsweg“. Der Weg
führte uns auch gleich auf die Höhe, wo wir nochmal eine herrliche Aussicht über
das Obermaintal hatten, dann Richtung Süden. Hier wurden wir nochmal
irregeführt. Obwohl lt. Karte der Ort Oberleiterbach nur einige hundert Meter
vor uns sein mußte, kam ein Wegweiser mit nach rechts mit dem Schritzug
„Oberleiterbach 5 km“. Aber das kann uns alte Hasen ja nicht irreführen. Wir
erreichten auch bald das kleine und heimelige Oberleiterbach, besuchten die
Kirche, plauderten angeregt mit der fleißigen Meßnerin.
Dann aber folgten wir dem Jakobsweg weiter, kamen wieder
an einer seltsamen Kruzifixfigur vorbei (noch ein „Austober“) und hatten dann
auch bald die Höhe erreicht. Hier konnten wir nun auch hinüber bis zur Giechburg
und Gügel blicken. Dann führte uns der Weg wieder in den Wald und talwärts. Am
Ende gleich durch den Tunnel der A73 und schon waren wir wieder in Zapfendorf
angekommen. Auch unser Zug ließ nicht lange auf sich warten. Er hatte nur 5
Minuten Verspätung, kam aber pünktlich in Erlangen an.
Fazit: ein kalter Wintertag aber schöne Landschaft und
interessante Ortschaften. Und ein überraschendes Freibier zum Genießen - ein
guter Einstieg ins neue Jahr |
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