Von der Claramühle nach Lichtenegg - ein zukünftiger Klassiker
in der Hersbrucker Schweiz?
„…. Frauenschuh
(und weitere Orchideen) romantische Täler, steile Grate “
Datum:
04. Juni 2008
Teilnehmer: Achim, Bruno, Manfred Ke, Pit, Rolf S, Udo
Gegen 9:15 trafen
sich sechs Sockenqualmer am Siemenssportheim.
Mit zwei Autos ging es Richtung Amberg, zur Claramühle, einem kleinen Weiler in
der Nähe von Happburg/ Hersbruck
Der Wanderweg ging zunächst
sanft aufwärts durch einen schönen Buchenwald, dann aber gerieten wir links in
steiles und mit Felsen durchsetztes Gelände, das
uns alle Trittsicherheit abforderte; Da keine Wegmarkierung mehr folgte, merkten
wir spät, daß der Richtungspfeil vor der Mühle ein "fake" war: also in
Zukunft: rechts an der Mühle vorbei! Es war "spannend" und wir fanden tolle
Motive - und Bruno den richtigen Weg!
Mehrere hundert Meter stampften wir
unterhalb der Hangkante auf abschüssigem Terrain mit feuchtem und
rutschigem Laub und als ein Weitergehen zu mühsam wurde, stiegen wir wieder runter in den Talgrund.
Hier stießen wir wieder auf die
gesuchte Wegmarkierung, und weiter ging es mit leichtem Anstieg durch herrliches
Grün, rechterhand der Sauberg und danach zur Linken der Bärnstein mit 612m Höhe.
Unterwegs holte uns eine Gruppe mit neun Frauen ein, mit
denen wir kurz ins Gespräch kamen. Sie wollten in Fürnried einkehren, einem
schmucken Ort mit zwei einladenden Landgasthöfen. Unser Ziel war jedoch Lichtenegg.
Also liefen wir
zielstrebig weiter nach Wurmrausch. „Ja, die Frauenschuhe sind bereits teilweise
schon abgeblüht, aber bei den Türkenfelsen gibt’s noch wunderschöne Exemplare“,
verrieten zwei Wanderer. Zunächst forderte uns ein recht steiler Anstieg hinauf
auf einen Bergkamm, aber als Trost hatten wir ja ein gutes Lokal in Lichtenegg
vor Augen. Oben angekommen tauchten die ersten Dolomitfelsen auf, eine große
Steinwand – durchbrochen von einem gewaltigen Loch - lockte Udo zu einem
Durchstieg.
Dann sahen wir
schon die ersten Frauenschuhe – eine unter Naturschutz stehende Orchideenart –
zunächst etwas verblüht, aber dann in immer dichter werdenden Haufen noch
frisch, und schließlich als breiter Teppich in einem lichten, mit Buchen und
Fichten durchsetzten Mischwald.
Dazwischen leuchteten zartlila Akeleien – für
alle ein wunderschönes Fotomotiv! So fasziniert, hätte Pit seine auf dem
Waldboden abgelegte Brille fast nicht mehr wieder gefunden! Weiter wanderten wir
mit federnden Schritten auf dem Kammweg, links und rechts ging’s steil abwärts –
ein beinahe schon ’alpiner’ Bergpfad!
Nach einigen
hundert Metern senkte sich unser Weg wieder abwärts und, als wir den Waldrand
ereichten, erhob sich vor uns die Burgruine von Lichtenegg auf einem Felshügel.
Im Gasthof ’Alter Schloss-Wirt’ und ließen uns
im terrassenförmig angelegten Biergartens Schirm nieder. Herrlich schmeckte das frische Weizen, das uns von der jungen polnischen Wirtin serviert wurde!
Nicht unerwähnt sei, daß es hier eine Mittwochsschlachtschüssel gibt! (Tel 09663 2616).
Nachdem Rolf seinen Höhenmesser korrigiert hatte (Bruno fragte
interessiert, "wie lange sagt der eigentlich voraus"? Rolf: "Er
zeigt nur die gestrigen Werte, aber die sind ziemlich genau"!) stiegen wir
die Stufen zur Burgruine hinauf, wo Bauarbeiter mit Sanierungsarbeiten
beschäftigt waren.
Sie machten das freiwillig und sind auch keine Profis, außer einem ausgebildeten
Maurer.
Vom höchsten Punkt der Anlage bot sich eine überwältigende Aussicht nach allen
Seiten:
Im Hintergrund das tief
eingeschnittene Tal bei Pommelsbrunn mit den sich abzeichnenden Höhenzügen der
Hersbrucker Schweiz – viele Gipfel über 600m, und dem großen Steinbruch bei
Hartmannshof.
Beim Abstieg gab’s natürlich einen kleinen Obulus zur Erhaltung
der Burg, dann marschierte unsere Truppe weiter über angenehm zu laufende
Flurbereinigungs- und Feldwege auf der Hochfläche bis Wüllersdorf. Überall am
Wegrand leuchteten kleine gelbe Blumen, wie ein Teppich ausgebreitet – das
’Gemeine Ferkelkraut’ – wie uns Manfred später mitteilte. Am Ameisenberg vorbei
senkte sich der Weg wieder abwärts und wir erreichten kurz vor vier Uhr wieder
unseren Ausgangspunkt – die ’Claramühle’. Heimwärts durchfuhren wir das tief
eingeschnittene, herrlich grüne Rohrbachtal und umrundeten linkerhand den
Happurger Stausee. Über Hersbruck, Eckental und Kalchreuth gelangten wir wieder
zum Siemens-Sportheim – mit der Erinnerung an eine sehr eindrucksvolle Wanderung
im ’Birgland’ - sagt dieses Mal der Rolfi.
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