Datum:
29.
August 2007
Teilnehmer: Clemens,
Heinz, Rolf S, Willi und seine Maria
Jörg hat
uns wieder einmal schon 8:30 vorm Siemens Sportheim antreten lassen. Allerdings
läßt er sich selbst nicht blicken - dafür hat Willi seine Frau Maria
mitgenommen. Heinz, der etwas später eintrifft, berichtet, daß Jörg bei seiner
erkrankten Frau bleiben möchte.
Nun war guter Rat teuer: sollen wir ohne den bewährten Wanderführer gehen oder
ist es besser die geplante Wanderung abzublasen? „Wir starten jetzt trotzdem,
wir sind erfahrene Sockies, Jörg erwartet das auch von uns!“ war die einhellige
Meinung.
In
Muggendorf führt die Straße steil nach oben auf die Hochfläche, und über Doos
erreichen wir Nankendorf wo Clemens sein Auto parkt. Da die Temperatur es
zulässt, lassen schon drei die Hüllen (Hosenbeine) fallen und starten die Tour
in Shorts bzw. kurzer Lederhose! Auf einem Waldweg geht’s rauf auf die
Hochfläche an eine Wegekreuzung. Rolf, der für heute als Wanderführer auserkoren
war, hat die Kopie einer bereits veralteten Wanderkarte bei sich. So wird die
Gelbkreuz-Markierung, die über einen Höhenrücken nach Wohnsgehaig führen sollte,
übersehen (na ja: seine Ausbildung bei der BW liegt ja auch schon einige
Jährchen zurück). Die Strecke führt nach Löhlitz, zuerst auf einem Feldweg
leicht abwärts, dann weiter auf geteerter Straße. Hier hängen am Straßenrand
herrliche Zwetschgen an den Bäumen und unsere Feinschmecker können wieder einmal
eine wohlschmeckende Vorspeise zu sich nehmen.
Am
Ortsausgang bietet sich eine Rotpunkt-Markierung an, anscheinend ein neuer
Flurweg. Alle stimmen dieser Variante zu (Bemerkung eines NB (Nicht
Beteiligter): seit wann wird denn abgestimmt?).
Der Weg führt erst mäßig, dann aber immer steiler seitlich an einer Bergkuppe
vorbei, und Willi muss zum ersten Mal vom Fahrrad absteigen. Die Karte zeigt:
‚Seelenzen’, etwa 508m hoch. Mittlerweile ist auch Maria auf Shorts umgestiegen.
Der Wald weicht und auf der ebenen Hochfläche ernten ein Bauer und Bäuerin
fleißig ihre Kartoffeln. Wir kommen mit ihnen ins Gespräch und erfahren, dass
die kleinen Kartoffeln für die Viecher, die größeren zum Verkauf bestimmt sind.
Heinz ist so begeistert, dass er sich ein Kilo davon einpacken läßt, alles ohne
Bezahlung!
Vom
Bauer erfahren wir zu unserer Enttäuschung auch, dass es im nächsten Dorf
Wohnsgehaig leider kein Wirtshaus gibt. „Also hat Jörg wieder einmal recht
behalten!“
Gegen
halb zwölf Uhr erreichen wir den recht verlassen wirkenden Ort. Heinz fragt zur
Sicherheit noch mal bei einem Einheimischen nach, aber die Information ist
richtig und wir müssen weiter bis Truppach marschieren! Diese Tatsache bedingt
eine Änderung der Rückweges: wir nehmen nicht den geplanten Waldweg hinunter
nach Plankenfels, sondern laufen von Truppach aus entlang dem Bach nach
Plankenfels und weiter die Wiesent entlang nach Nankendorf. Ein ebener Weg,
ideal für Willi und auch für die anderen nach dem erhofften gehaltvollen
Mittagessen.
Gegen Viertel nach eins durchqueren wir Mengersdorf und überqueren die Truppach,
die letzteres vom Ort Truppach trennt. Schon von weitem erspähen w das Gasthaus
‚Krauß’. Es ist recht sonnig geworden und die Temperatur ist deutlich gestiegen.
Willi
ergattert Plätze an einem teilweise schon besetzten massiven Tisch im Freien.
Die warmen hölzernen Lehnen tun nach der Wanderung recht gut. Es ist Kirchweih
und so gibt’s auch Schlachtschüssel und andere Schmankerln, dazu ein
erfrischendes Weizen oder Dunkles vom Fass. Nach 1 ½ Stunden Pause geht’s auf
einer kleinen Nebenstraße etwas erhöht entlang der Truppach weiter. Es ist ein
wunderschönes Tal mit saftig grünen Wiesen und sanft geschwungenen Bergrücken.
Der kleine Bach mündet bei Plankenfels in die Wiesent. „Hier müssen wir
entlang!“ bestimmt Maria, „und zwar immer rechts.“ Donnerwetter, Frauen
verstehen also doch was von Geografie!
Bei
Kaupersberg verlangsamt sich die bisher rasch fließende Wiesent. „Da muß ein
Wehr in der Nähe sein“, mutmaßt Willi. Und tatsächlich erreichen wir bald ein
turmähnliches Gebäude, das neugierig beäugt wird. „Kommen sie doch herein!“ ruft
von innen eine männliche Stimme. Ein großes ledernes Treibband treibt einen
Generator an. Das EVO speist hier ca. 17 KW in das Netz ein. Die Instrumente an
den Schaltschränken bestätigen das, der Zeiger steht auf 49 Ampere. Die
Spannungsanzeige ist defekt. „Einmal pro Woche müssen wir hier alles
kontrollieren“ wird berichtet.
Später kommen wir an einer Felswand vorbei; eine junge Frau bereitet einen
Einstieg vor. Neugierig fragen die Sockies: „Woher kommen sie?“ „Aus Manchester,
aber ich spreche nicht sehr gut Deutsch.“ Doch das wurde von den Fünfen nicht
bestätigt, und hoffnungsvoll die nächste Frage: „sind sie allein?“ „Nein mein
Mann steht da vorn.“ Trotzdem ein letzter Versuch zu imponieren: „Enjoy your
climb!“
Gegen halb vier Uhr kommen wir wieder beim Auto an und Rolf stellt mit Entsetzen
fest, daß weder in Plankenfels noch in Nankendorf die Kirchen besucht wurden.
In dem
Moment hat die Gruppe doch das Fehlen von Jörg bedauert und den Besuch auf eine
Wanderung mit Conny verschoben. Zum Abschluss der Wanderung erfrischen sich alle
ihre müden Füße in der schon bekannten Kneipanlage in Behringersmühle und
genießen noch einen Kaffee auf der Terrasse des gleichnamigen Cafes;
Fazit:
Eine gelungene Wanderung mit einem wegekundigen Team!
Bemerkung des „Internet
Beauftragten“: Der Führer und Verfasser hat seine Sache gut gemacht. Die eine
oder andere "Spitze" im Text stammt nicht von ihm!
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