Muggendorf, Oswaldhöhle, Quackenschloss, Engelhardsberg, Riesenburg, Doos, Kuchenmühle, Albertshof
                                                                                             
„….auf verschlungenen Pfaden durch eine Märchenlandschaft“

Datum:         25. Oktober 2006                                                                                  weitere Wanderungen in der "Märchenlandschaft"
Teilnehmer: Achim, Bruno, Clemens, Conny, Heinz, Jörg, Pit, Udo, Wolfgang

 

Zu neunt machten wir uns auf den Weg nach Muggendorf, um den Klassiker wieder einmal zu gehen. Am Parkplatz auf der Höhe zwischen Muggendorf und Albertshof stellten wir unsere Karossen ab und schnürten unsere Wanderstiefel.  
Zuerst ging es ein kurzes Stück die Strasse zurück Richtung Muggendorf, dann folgten wir leicht bergan gehend der Markierung zur Oswaldhöhle. Es war zwar warm und sonnig, aber der Boden war feucht und durch das viele Laub war der Weg ziemlich schwer begehbar. Diese Struktur verfolgte uns auch auf der ganzen Strecke, so dass wir die Tritte immer vorsichtig setzen mussten. Aber das tat der schönen Landschaft und unserer Freude an der schönen Gegend keinen Schaden an.

Wir hatten schon Betriebstemperatur als wir die Oswaldhöhle erreichten und bei der Durchquerung natürlich erst in die absolute Dunkelheit schritten und dann langsam, mit eingezogenem Haupt den kleinen Lichtschimmer auf der anderen Seite ansteuerten. Beim Nachzählen stellten wir fest, dass wir immer noch neune waren und konnten nun über eine steile Treppe wieder die Höhe erreichen. Auf schmalem Felspfad folgten wir nun der Beschilderung zum Quackenschloß und Adlerstein. Dabei hatten wir noch einen gefährlichen Abstieg aufgrund des feuchten Bodens und der glitischigen Wurzeln zu überwinden.  

Der Weg in diesem herbstlich bunten Wald war wunderschön und als wir zum Quackenschloß kamen, bestaunten wir diese einmalige Felsenformation. Daß es natürlich hier auch eine geheimnisvolle Sage gibt war uns klar (siehe unten).

Nachdem wir Schloß und einige auch die Spitze des Schlosses erklommen hatten, schritten wir weiter zum Adlerstein. Dieser bietet eine hervorragende Aussicht fast auf die gesamte ostfränkische Landschaft.
Dann aber trieb unds der Hunger nach Engelhardsberg, wo eine gute Gastwirtschaft schon unserer harrte. Gulasch, Schnitzel, Palatschinken, Bier, Wasser, Kaffee: also das volle Programm.

Danach machten wir uns gestärkt wieder auf den Weg. Die zweite Hälfte der Wanderung führte uns als erstes zur Riesenburg, dieser beeindruckenden Versturzhöhle oberhalb der Wiesent. Man kann sich mit ein bisschen Phantasie schon vorstellen, dass hier eine Riesenfamilie gehaust haben könnte.
Steil bergab kamen wir dann zur Wiesent und über eine Holzbrücke auf die andere Seite. Dort ging es hinauf nach Doos, wo wir wieder das kleine Flüsschen überquerten und in das Aufseßtal einbogen.

Die Gedanken der Kameraden hingen nun nur noch am rechtzeitigen Erreichen der Kuchenmühle, dabei hatten wir doch erst in Engelhardsberg unsere Kessel ordentlich gefüllt und konnten noch keinen Dampfverlust haben. Dennoch mit scheinbar letzter Kraft schleppten wir uns in die schöne Gastwirtschaft und bestellten sofort Kaffee und Kuchen, einige auch ihr Bierchen.

Nun ging es bergan nach Albertshof. Trotz vollem Magen liefen alle leichtfüßig – wie man uns so kennt – wieder zum Parkplatz, wo unsere Autochen treu und brav auf uns warteten.  

Die Sage vom Quackenschloß

Vor vielen hundert Jahren war die Gegend noch dichter, schier endloser Urwald. Zu dieser Zeit verfolgte ein Weidmann die Spur eines edlen Wildes. Immer tiefer drang er in das unbekannte Dickicht ein, der Weg führte über nie geschaute Schluchten und schwindelnd hohe Felszinnen. Die Spur des Wildes hatte der Jäger längst verloren, als er nur noch verzweifelt versuchte, den Rückweg zu finden, durch diesen Versuch aber bloß noch tiefer in die unbekannten Wälder hineinirrte.
Doch dann erkannte er durch das Blattwerk eine Lichtung. Hoffnungsvoll schlug er sich zu ihr durch, und zu seinem größten Erstaunen stand vor ihm eine mächtige, altersgraue Burg mit riesenhaftem Turm, steilen Giebeln und weitausladendem Söller. Die Zugbrücke senkte sich plötzlich mit so lautem Quietschen und Krachen nach unten, als sei sie seit endlosen Zeiten nicht mehr geöffnet worden. Gnomenhafte Diener winkten den Jägersmann herein. Zunächst zaudernd wagte er sich ins Innere. Durch dunkle Korridore führte man ihn in einen hohen, prächtigen Saal. Die Wände waren von feinen, gold und silbern schimmernden Mosaiken verziert, die Decke stützten filigrane Säulen. Am Ende des Saales, hinter einem schweren Eichentisch, saß ein alter Mann, der sein Haupt traurig auf die rechte Hand stützte. Es war der Burgherr. Er lud den Jäger freundlich ein, sein Gast zu sein. Der Jäger konnte eine Rast und eine Speisung gut gebrauchen und willigte ein. Sogleich wurden dem Mann erlesenste Köstlichkeiten aufgetragen. Nach dem Mahl verbrachten der Burgherr und der Jäger den Abend mit dunklem, köstlichen roten Wein. Der Saal war nur von einigen Fackeln schwach illuminiert. Das Feuer knisterte im Ofen. Der Burgherr war wenig redselig, aber von warmem, einnehmendem Wesen. Der Jägersmann fühlte sich sehr wohl hier und hatte den anfänglichen Schauder vor dem dunklen Gemäuer ganz vergessen. Spät am Abend wurde ihm das Nachtlager gerichtet. Er wurde in ein behagliches Gemach von dezentem Luxus geführt. In einem herrlichen Himmelbett verbrachte er eine sehr erholsame Nacht, die er sehr nötig hatte. So ging es lange Zeit. Der Burgherr und der Jäger freundeten sich beinahe an, Tag für Tag wurde dieser wie ein König bewirtet und er wurde eingeladen, so lange zu bleiben, wie er nur wolle. Doch nach längerer Zeit begann der Jäger doch Heimweh zu empfinden, zu seiner Liebsten, zu seinen Anverwandten, zu seiner wesentlich weniger luxuriösen, aber doch ansehnlichen kleinen Burg.
Seinen festen Entschluss trug er dem einsamen Burgherrn vor. Dieser erbebte und stöhnte auf: "O Unseliger, nur fünf Tage noch hättest du hier verharren müssen, und mir wäre Erlösung zuteil geworden! Nun muß ich weitere Jahrhunderte warten, bis eines Menschen Fuß dieses Schloß wird wieder betreten können! Wird der mir Erlösung bringen?" Doch er ließ ihn mit traurigem, bitterem Blick gewähren.
Der erschütterte Jäger wurde von den kleinen Zwergendienern ins Freie begleitet. Draußen war es finsterste Nacht, und nachdem sich die Zugbrücke geschlossen hatte, erfüllte schwerer Donner die Luft und gleisende Blitze schossen vom Himmel. Als der Jäger sich umblickte, sah er hinter sich nur ein schreckliches Felslabyrinth. Wo kurz zuvor noch das Burgtor war, gähnte eine tiefe Höhle im Berg. So präsentiert sich das Quackenschloß noch heute und wartet auf den rechten Erlöser zur rechten Zeit.

  

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