Dieser Artikel könnte ev. auch im
"Bamberger
Bistumsblatt" erschein
sein
und wird vom Domkapital zum Unterricht
an
weiterbebildertden
Schulen
empfohlen:
Im Spätsommer, wenn die zänkischen Wacholderdrosseln
den heimischen Amseln die besten
Plätze in den Vogelbeerbäumen streitig machen und das Laub der prächtigen
Ahornbäume sich zu verfärben beginnt, erblickt man hin und wieder
dekadente Herrn in gesetztem Alter mit scheuen, abschätzenden
Blicken, welche an
Börsenmakler beim Erkennen einer hochschwangeren
Aktie erinnern, durch die
überladenen Sportabteilungen der
Kaufhäuser stelzen und nach vermeintlichen Schnäppchen
für die kommende Wintersaison gieren .
Sie schlängeln sich durch die Angebote wie die
Passauer Äskulapnattern durch das
dichte Unterholz des Donauwaldes.
Dort lebt eine der größten Populationen dieser schönen, ungiftigen Schlangenart
in Westeuropa . Die Nattern
dringen gelegentlich
bis in die Randgebiete der barocken Dreiflüssestadt vor und jagen hier
nach Mäusen , Eidechsen oder auch Jungvögeln .
Pfui Teufel !!
Leider schleichen diese bis zu 1,60m langen Schlangen
nur selten zum Einkaufen in die Passauer Fußgängerzone , so daß der dortige
Einzelhandel wenig
von ihrer Anwesenheit
profitiert .
Also unsere oben erwähnten
Schnäppchenjäger beabsichtigen,
ihre spürbar schwindende Fitneß, verursacht durch häufige Völlerei und nachlassenden Trainingsfleiß, mit geschickten Materialoptimierungen heimlich zu kompensieren .
Wochen zuvor hatten sie nach dem üblichen Horrorkick
auf der Siemens Sportanlage bei 32°C im Schatten plötzlich, ohne jeden Anlass, über die kommende Wintersaison geplaudert und dabei ihre herausragenden
Leistungen der vergangenen Saison gepriesen . Ein jeder lobte
jeden . Selbst vor Eigenlob schreckten sie nicht zurück . Mit Gerstensaft
wurden die einzelnen Lobeshymnen bespült.
Fulminante Fressorgien , häufig
animiert durch einen ansonsten
von Enthaltsamkeit
träumenden Vorruheständler, wurden in Erinnerung gebracht . Das Wasser
lief einem dabei schwallartig im Munde zusammen .
Also Herrn aus dieser Gesprächsrunde suhlen sich
häufig ab Mitte September in den prall gefüllten Sportabteilungen und schielen
süchtig nach allem was mit dem Skisport zu tun hat.
Beim heimlichen Kauf neuer Fahrlatten kommt dabei
die Vernunft oft etwas zu
kurz . Um nicht als schwächlich oder gar unmännlich dazustehen , wird wider
besseren Wissens ein zu langer und zu harter Ski gewählt. Und dies nach
jahrelangen, schwierigen und
erfolglosen Vergabeverhandlungen!!
Bei manchem Altstar hat sich aus unerfindlichen
Gründen, trotz einem vorausgegangenen Kuraufenthaltes, etwas Altersspeck eingestellt. Daher erfordert das
morgendliche Besteigen des bisherigen, fast
neuwertigen Skioveralls, höchste
Konzentration , Energie und Gelenkigkeit . Da diese Eigenschaften nicht mehr
ausreichend verfügbar sind, muss zwangsläufig ein neues , modisches Balzkleid
beschafft werden . Dabei wird auf
gediegene Eleganz geachtet. So lassen sich fahrerische Ungenauigkeiten
für den Laien etwas überblenden
.
Andere wiederum verzichten auf diese
Ganzkörperveredelung und zwängen sich in ihren bewährten , verschlissenen
Straßenkehreranzug. Auf der Piste
wird man damit allerdings
gelegentlich mit dem Abschmierdienst von Doppelmayer
verwechselt und schon mal zu
niedrigen Arbeiten herangezogen.
Ein besonders
gewitzter Athlet, natürlich
aus München kommend, beschafft sich
verstellbare Skistöcke und verhilft sich so in der Buckelpiste zu unfairen
Vorteilen. Im Normalfall fährt er diese Fahrhilfen allerdings nur spazieren.
Der nächste füllt schon mal prophylaktisch seinen Medikamentenkoffer mit
geheimnisvollen Essenzen und Rezepturen. Seine Raubzüge durch die Erlanger Apotheken sind nachgerade berühmt. Voltaren wird in dieser Zeit knapp in Erlangen. Später, im Ereignisfall,
benötigt er dieses Wundermittel zur Wiederherstellung seiner katzenhaften
Geschmeidigkeit. Gelegentlich
holt er noch die bekannte Nachtcreme - Finalgon - aus seinem Koffer um
den Restschmerz aus seinen geschundenen Lenden zu vertreiben .
Seit gut 10
Minuten hackt ein wildgewordener Buntspecht von der gegenüberliegenden
prächtigen Eberesche die Rinde ab,
so dass vom Eber bald nichts mehr zu sehen sein wird.
Etwa 15 bis 20 Grünfinken schauen entrüstet zu. Die
GRÜNEN unternehmen da auch
nicht`s , da sieht man`s wieder .
Andere Altstars wiederum scheuen Neuanschaffungen wie
der Teufel das Weihwasser. Sie
legen mehr Wert auf Beständigkeit. Nichts geht
zum Beispiel über einen 18 jährigen Skihandschuh der gut sitzt. Selbst
größte Risse im Fingerbereich können jahrelang durch geschicktes
Verkleben mit vorzugsweise gelbem Isolierband erfolgreich abgedichtet
werden. Nach dem Motto - lieber eine kalte Hand als einen leeren Geldbeutel -
werden diese diebstahlsicheren Fingerlinge immer wieder
schonungslos dem rauen Klima
ausgesetzt und notfalls vom Roten
Kreuz neu bepflastert.
Ein weiterer Zeitgenosse, welcher sich
lieber in ein nordisches
Schlichtkleid hüllt, studiert
derweil nächtelang
die neusten Doktorarbeiten der Uni - Erlangen über die ideale Beugung des
linken Oberschenkels im Steilhang .
Geradezu nachlässig verhalten sich zwei weitere
Skiakrobaten. Anstelle einer harten
Körperertüchtigung pflegen sie ihre schlaffen Bauchmuskeln in der Sauna und verlassen diese mit
rosiger Haut und durstiger Kehle . Eventueller Gewichtsverlust wird durch
Einnahme von Gerstensaft sofort wieder ausgeglichen.
Ende November, Anfang Dezember werden logistische
Gespräche geführt. Der alljährliche Winterzug in die Gebirgsregion steht kurz bevor. Aufgaben
werden verteilt, wie zum Beispiel der Personen - und Materialtransport.
Besonders intensiv wird über das leibliche Wohl diskutiert. Es gilt, den neuen
Nistplatz ausreichend mit
Köstlichkeiten zu füllen. Geradezu perverse Sättigunsbeilagen kommen ins
Gespräch. Bald hat jeder seinen Job
und macht sich an die Arbeit.
Scheu und abwartend wie ein Mauswiesel bleibt einer der Probanden derweil
hartnäckig in Deckung. Es ist nicht seine Art sich aufzudrängen. Viel lieber
hält er sich aus all diesem
hektischen Getue vornehm zurück.
Proband -
Person, deren Adeligkeit durch den Nachweis adeliger Ahnen nachgewiesen wurde,
oder auch Lehramtskandidat, welcher nach Ablegung der wissenschaftlichen
Prüfung seine Lehrfähigkeit erweisen soll.
Der alljährliche Januarzug in den Süden erfolgt gelegentlich unter unwirtlichen Bedingungen. Die
Flugroute ist häufig überfüllt mit holländischen Käsegänsen, welche blindlings
der vergilbten Schwanzfeder des
Vordermanns folgen. Diese lautstarken Gänse versuchen mit ihrem zu Hause
in den Niederlanden angefressenem
Fettposter ohne Halt im ungeliebten Transitland in ihr alpines
Winterquartier zu gelangen. Ähnlich den
spartanischen Tuaregs in der Zentralsahara nehmen auch sie ihren gesamten
Käsehaushalt mit auf den Winterzug und vermeiden so unnötige Kosten vor Ort.
Den Restmüll lassen sie großzügig im Gastgeberland zurück. Sie erbringen so
einen wesentlichen Beitrag zur
Völkerverständigung und sind
daher allseits sehr beliebt.
Am späten Nachmittag , in der Regel am Samstag, beziehen unsere Zugvögel den frisch gereinigten Nistplatz im Winterquartier. Nach einigen
belanglosen Gesprächen mit den ortsansässigen Schnapsdrosseln oder auch
Kaffeeamseln, werden die ersten Begrüßungsdestillate ausgetauscht.
Fast widerwillig macht dabei die erste
Flasche "Aldi - Brutal" die Runde, jedoch, wie sich zeigt, mit gewaltiger Überzeugungskraft. Der dekadente Adelige
"Milo von Becherovka"
aufdringlich wie eine siamesische Bardame, ist nach
kurzer Zeit in seinem Element und versucht geradezu heimtückisch die einzelnen
Zugvögel mit seinem tschechischen Zaubertrank zu vergiften. Gewitzt durch
langjährige Erfahrung können einige der Altvögel durch Vortäuschen verschiedener
Gebrechen dem Attentat gerade noch entweichen. (daher der Ausdruck "Weicheier
").
Anschließend trainiert Milo seine
verrosteten Gelenke völlig enthemmt mit Tai Chi , bedeutet "das höchste
Letzte" oder auch " die sanfte Kampfkunst ". Nach und nach entgleitet dieser
erste Abend in Völlerei und Trunksucht.
Früh am Morgen, nach einem äußerst bescheidenen
Frühstück mit Honig, Schinken, Ei,
Müsli, Jogurt, Kaffee, Tee,
Bananen, Salami, Äpfel, Käse, Marmelade, heißer Milch, Brot und
mehreren, mit ca. 6mm Landbutter beschichteten Semmeln,
finden sich die ausgeschlafenen Hähne und Erpel voller Tatendrang in der Balzarena vor
dem Nistplatz ein.
Einige präsentieren sich der neidischen Konkurrenz in
ihrem neuen Prachtkleid, andere befinden sich gerade in der Mauser und
erscheinen daher im etwas
verschlissenen Schlichtkleid.
Kampfesmutig werfen sie sich nun in das Getümmel auf
den schneebedeckten Hängen und umkurven genussvoll holländische Uferschnepfen,
österreichische Schluckspechte, dänische Bommerlunderkehlchen oder auch die seltenen
schottischen Geizhalsgeier .
Steht man unten im Auslauf eines Hanges
und blickt hinauf auf die
überfüllte, schneeweiße Piste, kann man
aus der Masse unschwer unsere Arten erkennen.
Die Tschechische Rohrweihe
- eng verwandt mit den Nachtschwalben aus dem Schwabinger Raum - taumelt
beispielsweise dicht über der Buckelpiste und sucht verzweifelt
nach einem geeigneten Landeplatz. Dabei hält sie
ihre Flügel, an deren Enden die verstellbaren Landehilfen hängen, weit
ausgebreitet.
Rohrweihe :
etwa so groß wie ein Mäusebussard - hält sich im Balzflug gewöhnlich in
Bodennähe auf - der Balzruf endet in
einem langgezogenen " Beeecheeeroovkaaaa " - zieht häufig über die Alpen um ihr
schütternes Gefieder zu
veredeln .
Anders dagegen der
Oberpfälzer Höckerschwan.
Dieser verlässt nur ungern den einmal eingeschlagenen Wedelkurs und
konzentriert sich voll auf die fest
eingeplanten Wendemarken.
Höckerschwan: Länge 125 - 155 cm , gemessen am Museumsbalg in
Rückenlage von der
Schnabel - bis zur Schwanzspitze,
Spannweite 200 - 235 cm. Obwohl
nicht verwandt mit dem ordinären Goldhamster , im Verhalten diesem aber sehr
ähnlich. Hortet und hamstert gern rohen Schinken, Waldhonig, geräucherte
Forellen, aber auch frischgebackenes Bauernbrot, sowie edle Weine. Sammelt
Wurzelwerk und Feuersteine, schreckt auch vor der Entnahme
von 4000 jährigen Lehmziegeln
aus der Stadtmauer von Babylon nicht zurück .
Ganz oben, auf einer Felskante stehend, sieht man
den
Osttiroler
Steinadler
aus seinem Horst
gelassen in die Tiefe blicken. Plötzlich, ohne die sonst bei anderen
Arten üblichen umständlichen,
nervösen Vorbereitungen, stürzt er sich in die Massen und fährt in großen,
eleganten Bögen mit hoher Geschwindigkeit talwärts .
Steinadler : 76
-93 cm lang - Spannweite 190 - 240 cm
- ein draufgängerischer Jäger , stößt aus großer Höhe auf Beutegut wie
z.B. Murmeltiere, Schlipfkrapfen
oder Tiroler Speck.
Schlürft gerne Gerstlsuppe auf Berghütten.
Der
Erlanger Alpenstrandläufer macht seinem Namen alle Ehre. Voller Liebreiz wedelt er flinkfüßig durch die Massen und pickt sich nebenbei die
schönsten Abfahrten aus dem Angebot.
Alpenstrandläufer: eine gesellige, untersetzte Schnepfenart - brütet
vorzugsweise in der Sauna - legt gern
Ruhepausen ein - Genußtalent.
Antizyklisch dagegen verhält sich die
Schnaittacher Großtrappe. Mit ihren ungeschützten Ohren taucht sie plötzlich und unerwartet mit hoher Fahrt,
aber guter Übersicht, in die Massen ein und hinterlässt gern ein Gefühl von
Klaustrophobie bei manövrierunwilligen Zweizehenmöven.
Großtrappe: größte Trappe unserer Region - mit 18kg der schwerste flugfähige Vogel, das adulte Männchen ist beträchtlich größer als sein Weibchen - im Prachtkleid
rostbraune Brust und lange Barthaare -
lebt kurzfristig asketisch - verfällt jedoch schnell wieder in eine vernünftige Nahrungsaufnahme und erhöht so erneut sein Kampfgewicht.
Die
Hannoveranische Zweizehenmöve,eine sehr
seltene Spezies, schwebt lange Zeit genußvoll und mit gediegener Eleganz den
Hang hinab. Sie erinnert dabei an einen vornehmen, lederbezogenen
Vorstandssessel. Ständig bleiben
die Beine geschlossen, die Haltung leicht gebückt, manche sagen verkrampft. Die Erlösung aus dieser Position bringt in der
Regel ein nach DIN 1933 eingeleiteter sanfter Sturz.
Zweizehenmöwe: wahrscheinlich ein Hybride zwischen Raubmöwe und Trauerseeschwalbe, Gefangenschaftsflüchtling
aus dem unwirtlichen Niedersachsen, geschickter
Kirschen - und Fallobsträuber
- plündert mittelfränkische
Landgasthöfe aus - legt im Flug Ruhepausen ein ohne abzustürzen.
Die
Möhrendorfer Rohrdommel
dagegen - eine endemische Art - nimmt bei Gefahr ihre typische Pfahlhaltung ein. Das heißt, der gesamte Körper wird aufgerichtet und etwas nach hinten
gestellt, die starken Beine voll durchgedrückt, der Kurs mit zunehmender
Beschleunigung wird demütig bis zum finalen crash beibehalten.
Rohrdommel:
ein mittelgroßer, kräftiger aber scheuer Reiher welcher meist versteckt im
dichten Schilf auf vorbeiziehend Beute lauert. Sucht nach Trinkgelagen halb
volle Schnapsgläser oder Weinflaschen und leert diese umsichtig. Allesfresser,
daher Bestand nicht gefährdet.
Vergeblich sucht man seit einiger Zeit die Hänge nach
der
Wattenheimer Weißwangengans
ab. Der sympathische
Ganter wurde bei der Fahrt quer zum
Hang wegen seiner geduckten Haltung
oft mit der isländischen Ohrenrobbe verwechselt.
Der Ganter aber bevorzugt die
sichere Fahrt mit der Spurweite der
argentinischen Eisenbahn (1,676m),
die Ohrenrobbe tut das nicht. Die Hangüberquerung
ist für den Ganter auf diese Weise ein Hochgenuss, der elegante
Einkehrschwung aber praktisch unmöglich.
Wir hoffen alle , daß die Weißwangengans nach dem
Austausch ihrer Schwunggelenke bald
wieder mit uns die Hänge bevölkert.
Die Spurweite
leitet sich übrigens ab von dem
zwischen den Pferdeärschen beim Zweispänner ermittelten Abstand und zwar
gemessen von Arschmitte zu
Arschmitte. Aufgrund
unterschiedlicher Pferderassen ergeben sich daher weltweit unterschiedliche
Spurweiten bei den Eisenbahnen. In
Teilen von Afrika beträgt die Spurweite nur 1,0 m wahrscheinlich handelt es sich hier aber um den Abstand zweier
Antilopenärsche .
Weißwangengans
: sehr gesellig - im Winter häufig
in den Masuren auf Kohl - und
Pinkelsuche - kredenzt dieses
Mastfutter gelegentlich bei
festlichen Anlässen, meist mit durchschlagendem Erfolg.
Berühmt wurde die "Davoser Nacht". Dort
gab
es ab 1 Uhr 30 Stauungen vor dem Entsorgungszentrum. Die Entsorgungszeit pro Zugvogel
musste wegen des
großen Andrangs vor der einzig verfügbaren
Entladestation dramatisch reduziert werden.
Die Wartenden wurden
durch regelmäßige Zufuhr von selbstgebrannten Destillaten mühselig am Leben
erhalten.
So ein Pistentag geht schnell vorbei. Mit dem
Eintreten der Dämmerung finden sich unsere Zugvögel wieder bei ihrem Nistplatz
ein. Obwohl total erschöpft, keimen bereits die ersten Gedanken an Labsal und
Erquickung auf.
Nach einer ersten kleinen Stärkung mit Bauernbrot, Erdnüssen, Salzstangen, polnischer Hartwurst, österreichischen Vinschgerln , Schlipfkrapfen, Schweizer Käse und anderen
Köstlichkeiten, welche sinnvollerweise mit Bier oder auch Rotwein verkostet
werden, taucht aus dem Hinterhalt die Tschechische Rohrweihe auf und fliegt
ihre Attacken
mit einer Lage
"Becherovka" zwischen den Klauen.
Man kann dem nicht entfliehen. Selbst unter der Dusche zwingt dieser
Greifvogel die in Panik geratenen Flüchtigen zum Trank der Giftsuppe.
Schon während der gezierten Einnahme obiger Brosamen
befasst sich der umsichtige Höckerschwan gedanklich mit der
nachfolgenden Vogelfütterung .
Bald hört man daher das Gescheppere von Töpfen und
Pfannen, in welche der Oberpfälzer Nudeln, Fleisch, Käse, Kartoffeln usw.
verschwinden lässt. Mit minimal 18 exotischen Gewürzen und ausreichend
Knoblauch sowie einem guten Schoppen Weißwein aus Franken veredelt er
abschließend das Ganze
zum 7-Sterne Auflauf und
kredenzt diese Kalorienattacke der hungrigen Meute.
Einander mal verprügelt die bratkundige
Zweizehenmöve inbrünstig
rohes Fleisch aus dem fernen Argentinien und füllt alsbald den Raum mit Rauchschwaden,
nicht mit Rauchschwalben wie mancher meint,
und den Tisch mit zarten Steaks.
Die
stilvoll gedeckte Tafel ähnelt nach kurzer Zeit dem eben verlassenen
Schlachtfeld bei Altdorf während des 30jährigen Krieges.
Zum Nachtisch lassen sich die Edlen noch etwas
Obstsalat, Möwenpickeis, gesalzene Nüsse sowie
Käsewürfel und auch "Tira mi
su" reichen .
Um größere Stauungen im Schlundbereich zu vermeiden, wird von der emsigen Rohrweihe
unermüdlich jedem einzelnen erneut süffiges Bier, edler Wein oder notfalls die
tschechische Giftsuppe
eingetrichtert.
Schon kurz nach dem Aufsuchen der Dormitorien
kompostieren die zuvor gierig
herunter gewürgten tierischen und
pflanzlichen Stoffe. Die Ausweitung der vollgefressenen Mägen beginnt.
Am anderen Morgen erstürmen unsere Zugvögel frohgemut
wieder die Gondeln, welche hinauf
in die Traumhänge führen.
Gleichzeitig mit dem Start der Gondel entweichen bei
einigen unserer Zugvögel ungewollt
voreilige Gasbläschen aus ihrer bisherigen Geborgenheit und kämpfen sich entlang
der "odlo" Unterwäsche und der Innenseite des zu engen Overalls hoch bis zum
hauchdünnen Spalt im Kragenbereich.
Es kann passieren, dass man den Kragenspalt aufgrund
der Enge in der überfüllten Gondel
mit dem eigenen Zinken abdeckt und so einer großen Vergiftungsgefahr ausgesetzt
is.
Es beginnt
nun ein dramatischer Lauf mit der Zeit. Wenn man Glück hat, erreicht
die Gondel die Bergstation vor dem Verlassen der Gasbläschen aus den
Schutzanzügen, normalerweise muss
man aber mit einer lang anhaltenden
Ohnmacht rechnen.
So vergeht unseren verschiedenen Vogelarten, welche
alle dem Artenschutzgesetz unterliegen, die Zeit wie im Flug. Bald begeben sie sich gemeinsam wieder auf den
Heimflug und steuern dort zufrieden
und übergewichtig ihre gewohnten Brutgebiete an.
Ich erwarte nicht, daß diese nichtsnutzigen
Wandervögel und verweichlichten Nebelkrähen
meinen genüsslichen
Beobachtungen zustimmen - aber höret, eure
Rede sei
Fliegengesumm
in meinen Ohren.
Salve !!!
" Bruno da Vinci "
Erlangen , im Dezember 2002 -
daselbst
Diese Beobachtungen wurden auf alkoholfreiem Papier
geschrieben - ich habe fertig
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